Bose-Einstein-Kondensation in magnetischen und optischen Fallen
Bose-Einstein-Kondensation in magnetischen und optischen Fallen
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falle <strong>und</strong> der endlichen Größe des Potentials bietet sich allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e kanonische oder<br />
mikrokanonische Beschreibung an.<br />
In dieser Arbeit sollen nach e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> verschiedene Ansätze zur quantenstatistischen<br />
Beschreibung idealer <strong>Bose</strong>-Gase <strong>in</strong> Abschnitt 2.1 die theoretischen Gr<strong>und</strong>lagen der<br />
<strong>Bose</strong>-<strong>E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong></strong>-<strong>Kondensation</strong> erklärt werden.<br />
Die Unterschiede zwischen e<strong>in</strong>em idealen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em realen System werden am Beispiel<br />
von flüssigem Helium gezeigt, das aufgr<strong>und</strong> se<strong>in</strong>er Suprafluidität unterhalb von etwa zwei<br />
Kelv<strong>in</strong> ( 4 He) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>igen Millikelv<strong>in</strong> ( 3 He) lange Zeit als e<strong>in</strong>ziges Beispiel e<strong>in</strong>es <strong>Bose</strong>-<br />
<strong>E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong></strong>-Kondensats galt (Vergleiche Abschnitt 2.3).<br />
Die <strong>in</strong> den aktuellen Experimenten genutzten <strong>Fallen</strong> lassen sich gut durch harmonische<br />
Oszillatorpotentiale nähern. E<strong>in</strong>e weit verbreitete Theorie zur Beschreibung wechselwirkender<br />
Gase <strong>in</strong> solchen Potentialen ist die Gross-Pitaevskii-Theorie, auf die im Anschluß<br />
e<strong>in</strong>gegangen wird.<br />
Wie bereits bemerkt wurde, ist e<strong>in</strong>e kanonische Beschreibung e<strong>in</strong>es Systems besser geeignet<br />
als e<strong>in</strong>e großkanonische, um aktuelle Experimente zu nähern. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird<br />
<strong>in</strong> Kapitel 3 e<strong>in</strong>e neue Rekursionsformel zur Berechnung der kanonischen Zustandssumme,<br />
beziehungsweise der Besetzungszahlen der Zustände <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Potential, vorgestellt<br />
<strong>und</strong> anschließend auf 4 He <strong>in</strong> verschiedenen harten Potentialen angewandt.<br />
Das eigentliche Ziel dieser Arbeit ist die Simulation e<strong>in</strong>es dünnen Gases aus 87 Rb-Atomen<br />
<strong>in</strong> der sogenannten “Time-Orbit<strong>in</strong>g-Potential-Trap”, kurz TOP-Trap, also der Falle, <strong>in</strong> der<br />
das erste <strong>Bose</strong>-<strong>E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong></strong>-Kondensat aus Alkaliatomen erzeugt wurde. Für e<strong>in</strong> besseres Verständnis<br />
der experimentellen Techniken <strong>und</strong> Möglichkeiten werden die Methoden zur Kühlung<br />
e<strong>in</strong>es Teilchengases, die Funktion magneto-optischer <strong>Fallen</strong> <strong>und</strong> das typische Verfahren<br />
zur Erzeugung e<strong>in</strong>es <strong>Bose</strong>-<strong>E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong></strong>-Kondensats im darauffolgenden Kapitel beschrieben.<br />
Dort wird auch speziell auf die ersten Experimente <strong>und</strong> <strong>Fallen</strong>typen e<strong>in</strong>gegangen, sowie<br />
e<strong>in</strong> kurzer Überblick auf benachbarte Gebiete <strong>und</strong> neueste experimentelle Ergebnisse<br />
gegeben.<br />
Anschließend erfolgt im fünften Kapitel unter Verwendung der im dritten Kapitel e<strong>in</strong>geführten<br />
Rekursion die Berechnung der kritischen Temperatur T c , bei der der Übergang zum<br />
Kondensat stattf<strong>in</strong>det. Mit Hilfe der ebenfalls aus der Rekursion erhaltenen Besetzungszahlen<br />
<strong>und</strong> der Wellenfunktion e<strong>in</strong>es Teilchens wird dann die orts- <strong>und</strong> temperaturabhängige<br />
Dichte im Potential der TOP-Falle berechnet.<br />
In den Experimenten wird das <strong>Fallen</strong>potential zu e<strong>in</strong>em bestimmten Zeitpunkt abgeschaltet<br />
<strong>und</strong> die Wolke kann sich frei ausbreiten, was für das angewendete Verfahren zur Dichtebestimmung<br />
<strong>in</strong> der Atomwolke notwendig ist (siehe Abschnitt 4.8). Durch Berechnung der<br />
quantenmechanischen Zeitentwicklung freier nicht wechselwirkender Teilchen wird überprüft,<br />
wie gut sich die experimentellen Daten mit Hilfe dieses Verfahrens nähern lassen.<br />
Den Abschluß dieser Arbeit bildet dann e<strong>in</strong>e Zusammenfassung der Ergebnisse, <strong>in</strong>klusive<br />
der Antwort auf die Frage, wie gut die Näherung e<strong>in</strong>es dünnen Gases wechselwirkender<br />
Atome als e<strong>in</strong> ideales ist. Weiterh<strong>in</strong> sollen Ideen <strong>und</strong> Anregungen für zukünftige Ansätze<br />
zusammengetragen werden.