31.10.2013 Aufrufe

Bose-Einstein-Kondensation in magnetischen und optischen Fallen

Bose-Einstein-Kondensation in magnetischen und optischen Fallen

Bose-Einstein-Kondensation in magnetischen und optischen Fallen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2.4 Auswirkungen auf thermodynamische Eigenschaften 23<br />

Bei anziehenden Wechselwirkungen oder hohen Dichten <strong>in</strong> der Atomwolke können Viel-<br />

Körper-Stöße oder Rekomb<strong>in</strong>ationsprozesse unter Umständen nicht mehr vernachlässigt<br />

werden. Es existieren verschiedene Ideen, dieses Problem <strong>in</strong> die Gross-Pitaevskii-Theorie<br />

zu <strong>in</strong>tegrieren, wobei e<strong>in</strong>e Möglichkeit dar<strong>in</strong> besteht, e<strong>in</strong>e modifizierte Gleichung, die zusätzliche<br />

Wechselwirkungsterme enthält, e<strong>in</strong>zuführen [3].<br />

2.4.2 Auswirkungen auf thermodynamische Eigenschaften<br />

Mit der großkanonischen Näherung erhält man für die Übergangstemperatur e<strong>in</strong>es idealen<br />

<strong>Bose</strong>-Gases <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er harmonischen Falle die Gleichung (<strong>in</strong> E<strong>in</strong>heiten von k B )<br />

( ) N 1/3<br />

T c = ~ω ho . (2.76)<br />

ζ(3)<br />

Dabei stellt ζ(3) = 1, 202 die Riemansche Zetafunktion dar. Die Anwesenheit abstoßender<br />

Kräfte bewirkt e<strong>in</strong>e Vergrößerung der Wolke <strong>und</strong> damit e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Dichte, wodurch die<br />

Übergangstemperatur nach unten verschoben wird.<br />

Mit Hilfe der Hartree-Fock Näherung ist es möglich, die Verschiebung der kritischen Temperatur<br />

abzuschätzen. Dazu nimmt man an, daß die Atome sich wie nicht wechselwirkende<br />

Teilchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em effektiven Potential V eff (r) verhalten. Dieses Potential setzt sich aus dem<br />

externen Potential V ext (r) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Wechselwirkungsterm zusammen, der die Dichte ρ(r)<br />

<strong>und</strong> die Kopplungskonstante g enthält. Für den effektiven Hamilton-Operator ergibt sich also<br />

Ĥ HF = − ~2<br />

2m ∆+V ext(r)+2gρ(r). (2.77)<br />

Diese Methode wurde erstmals 1981 von Goldman, Silvera <strong>und</strong> Leggett angewandt [49]<br />

<strong>und</strong> später auf die aktuellen Experimente erweitert [48, 113].<br />

Nach [48] verschiebt sich die kritische Temperatur l<strong>in</strong>ear mit der s-Wellen-Streulänge<br />

δT c<br />

T c<br />

= −1.3 a<br />

a ho<br />

N 1/6 , (2.78)<br />

<strong>und</strong> für e<strong>in</strong>e typische Konfiguration liegt diese Verschiebung bei etwa vier Prozent.<br />

Für die Gr<strong>und</strong>zustandsbesetzungszahl gilt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em idealen Gas nach [69]<br />

( ) 3<br />

〈η 0 〉 T<br />

N =1− , (2.79)<br />

T c<br />

<strong>und</strong> führt man auch hier die Wechselwirkung e<strong>in</strong>, ergibt sich nach [30] mit dem chemischen<br />

Potential µ<br />

〈η 0 〉<br />

N<br />

( ) 3 T =1− − µ ζ(2)<br />

T c ζ(3)<br />

T 2<br />

Tc<br />

3<br />

( ( ) ) 3 2/5<br />

T<br />

1 − . (2.80)<br />

T c<br />

Die Herleitung dieser Formel soll an dieser Stelle nicht angegeben werden, allerd<strong>in</strong>gs ist<br />

der zu Gleichung (2.79) zusätzliche Term von großer Bedeutung, denn für abstoßende Teilchen<br />

kann er dazu führen, daß sich die Anzahl der Atome im Gr<strong>und</strong>zustand um e<strong>in</strong> fünftel<br />

verr<strong>in</strong>gert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!