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Bose-Einstein-Kondensation in magnetischen und optischen Fallen

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2.4 Wechselwirkende Quantengase <strong>in</strong> harmonischen <strong>Fallen</strong> 19<br />

z-Richtung:<br />

S z =1 =⇒ ψ =|↑↑〉<br />

S z =0 =⇒ ψ = 1 √<br />

2<br />

(|↑↓〉+ |↓↑〉)<br />

S z = −1 =⇒ ψ =|↓↓〉<br />

Die Wellenfunktion des Paares ist dann e<strong>in</strong>e Überlagerung der drei Zustände<br />

ψ(p) =ψ 1,1 (p) |↑↑〉 + ψ 1,0 (p)(|↑↓〉+ |↓↑〉)+ψ 1,−1 (p) |↓↓〉, (2.59)<br />

wobei ψ 1,1 (p), ψ 1,0 (p) <strong>und</strong> ψ 1,−1 (p) die e<strong>in</strong>zelnen Amplituden s<strong>in</strong>d.<br />

Die oben angegebene Entartung der Sp<strong>in</strong>s von 3 He gilt natürlich auch für den Drehimpuls<br />

L. Damit würden sich 2(2L + 1)(2S +1)=18Komponenten im Gegensatz zu den zwei<br />

Komponenten bei Supraleitern ergeben. Obwohl e<strong>in</strong>ige von ihnen gekoppelt s<strong>in</strong>d, ist die<br />

Wellenfunktion kompliziert, wodurch erheblich mehr Freiheitsgrade entstehen.<br />

Die Kopplung der e<strong>in</strong>zelnen Cooper-Paare <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kondensat bewirkt, daß e<strong>in</strong>e bestimmte<br />

Energie nötig ist, um den kondensierten Zustand zu zerstören. E<strong>in</strong>e weitere Konsequenz<br />

ist e<strong>in</strong>e kritische Rotationsgeschw<strong>in</strong>digkeit der Flüssigkeit. Oberhalb dieser ist ke<strong>in</strong>e freie<br />

Rotation möglich <strong>und</strong> es bilden sich Wirbel mit quantisierter Drehfrequenz (Vortizes). Aus<br />

der Supraleitung bekannte Josephson-Effekte, also r<strong>in</strong>gförmige Wirbel, die bei Anlegen<br />

e<strong>in</strong>es externen <strong>magnetischen</strong> Feldes entstehen, treten ebenfalls auf.<br />

2.4 Wechselwirkende Quantengase <strong>in</strong> harmonischen<br />

<strong>Fallen</strong><br />

Als Albert <strong>E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong></strong> 1924 den heute als <strong>Bose</strong>-<strong>E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong></strong>-<strong>Kondensation</strong> bekannten Effekt vorhersagte<br />

[39], glaubte niemand an e<strong>in</strong>e mögliche experimentelle Realisierung dieses Phänomens,<br />

da die Theorie für e<strong>in</strong> ideales Gas aufgestellt wurde. Bei realen Gasen allerd<strong>in</strong>gs<br />

dürfen <strong>in</strong>teratomare Wechselwirkungen, die zu e<strong>in</strong>er Verschiebung der Übergangstemperatur<br />

<strong>in</strong> die Nähe des absoluten Nullpunktes führen, nicht vernachlässigt werden. Die dadurch<br />

benötigten sehr niedrigen Temperaturen waren damals weit entfernt von den experimentellen<br />

Möglichkeiten.<br />

Um die Wechselwirkungen möglichst kle<strong>in</strong> zu halten, benutzen die <strong>in</strong> Abschnitt 4.7 beschriebenen<br />

Experimente sehr ger<strong>in</strong>ge Teilchendichten. Wie gut die Näherung als ideales<br />

Teilchengas ist, soll <strong>in</strong> Abschnitt 5 überprüft werden.<br />

Wechselwirkungen können sowohl abstoßend als auch anziehend se<strong>in</strong>. Während <strong>in</strong> Gasen<br />

aus 87 Rb- oder 23 Na- Atomen hauptsächlich Zwei-Teilchen-Stöße für e<strong>in</strong>e abstoßende Kraft<br />

sorgen,ziehensich 7 Li- Atome an. E<strong>in</strong> Theorem von Bogoliubov besagt, daß <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

freien, sich anziehenden Gas ke<strong>in</strong>e <strong>Bose</strong>-<strong>E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong></strong>-<strong>Kondensation</strong> stattf<strong>in</strong>den kann [13], <strong>und</strong><br />

lange g<strong>in</strong>g man davon aus, daß diese Beschränkung auch für gefangene Atome gilt. Die<br />

Experimente der Gruppe um Randal L. Hulet widerlegten diese These e<strong>in</strong>deutig [18], denn<br />

Bogoliubov zog nur Zwei-Teilchen-Wechselwirkungen <strong>in</strong> Betracht. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schränkung

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