6/86 Erweiterungsinveslitionen. Doch diese globalen Entscheidungsregeln können bei im allgemeinen knappen Investitionsmitteln eine intensive Investitionsrechnung nicht ersetzen, um das Risiko und die Wirtschaftlichkeit von Investitionen näher zu untersuchen bzw. zu bestimmen. Gegenstand <strong>de</strong>r Investitionsplanung bei Filialorganisationen ist zunächst die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>m Umfeld und <strong>de</strong>n Faktoren, die die Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>r Investition unmittelbar <strong>de</strong>terminieren. Bei Han<strong>de</strong>lsbetrieben gehören zu <strong>de</strong>n externen Faktoren, z. B. Standortanalyse inklusive Marktund Wettbewerbsanalysen (Marktforschung) und die internen Faktoren, z. B. personenbezogene Wertfaktoren (Akquisition o<strong>de</strong>r Bestellung <strong>de</strong>s Filialmanagements). Bei <strong>de</strong>r Beurteilung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit einer Investition ist zu differenzieren zwischen <strong>de</strong>r Errichtung eines Betriebes auf "grijner Wiese", <strong>de</strong>r Übernahme eines bestehen<strong>de</strong>n Betriebes (Kauf/Miete) o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Beteiligung an einem bestehen<strong>de</strong>n Betrieb. Speziell in Han<strong>de</strong>lsbetrieben stellt sich bei Ketten oft die Frage nach <strong>de</strong>r Investition in Immobilien o<strong>de</strong>r Baulichkeiten o<strong>de</strong>r die Miete/Leasing von einem Bauträger. 3. 2. MettxKten <strong>de</strong>r Investitionsrectmunq Bei <strong>de</strong>n Verfahren <strong>de</strong>r Investitionsrechnung wer<strong>de</strong>n grundsätzlich zwei Metho<strong>de</strong>n unterschie<strong>de</strong>n: Statische und dynamische Investitionsrechnungen. Statische Investitionsrechnungen haben <strong>de</strong>n Nachteil, daO sie nicht die Auswirkungen <strong>de</strong>s unterschiedlichen Zeitverlaufs <strong>de</strong>r Einnahmen und Ausgaben von Investitionen auf die Verzinsung berücksichtigen. Bei solchen Rechnungen wer<strong>de</strong>n dann durchschnittliche o<strong>de</strong>r normale Jahreswerte zugrun<strong>de</strong> gelegt. Im Gegensatz dazu stellen die dynamischen Investitionsrechnungen auf die Zahlungsströme aus Investitionsvorhaben ab und Zinsen die erwarteten o<strong>de</strong>r geplanten Jahreswerte (Einnahmen - Ausgaben) mit Barwertfaktoren auf <strong>de</strong>n Investitionszeitpunkt ab. Die dynamischen Verfahren <strong>de</strong>r Investitionsrechnungen umfassen u. a. Kapitalwertrechnung, Interne Zinsfußrechnung und Annuitätsrechnung. In <strong>de</strong>r Praxis wird sehr häufig die Interne Zinsfußrechnung eingesetzt und zwar in <strong>de</strong>r Form <strong>de</strong>s Discounted Cash Flow (DCF). Der Interne Zinsfuß ist <strong>de</strong>r Zinssatz bzw. DCF-Satz, bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Kapitalwerl <strong>de</strong>r Investitionen (z. B. bei Erweiterungsinvestitionen <strong>de</strong>r Barwert <strong>de</strong>r Erträge o<strong>de</strong>r Einnahmen) mit <strong>de</strong>m Kapilaleinsatz i<strong>de</strong>ntisch ist o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>m DCF- Verfahren <strong>de</strong>r Barwert <strong>de</strong>s Einnahmeüberschusses über die Investitionen gleich Null ist. Der Abzinsungsfaktor errechnet sich wie folgt: 1 (1+p) n , n = Jahre Bei Investitionen in das Filialnetz von Han<strong>de</strong>lsorganisationen besteht die "Einnahme" aus <strong>de</strong>r Differenz von Erlösen, besser Roherträgen o<strong>de</strong>r Deckungsbeiträgen und ausgabewirksamen Kosten. Die kalkulatorischen Kosten (Abschreibungen und Zinsen) durch die Investitionen wer<strong>de</strong>n dabei eliminiert, da sie für die DCF-Rechnung nicht als zusätzliche Kosten gelten. Die ausgabewirksamen Kosten einer Filiale beinhalten die Personalkosten, Mieten für Grundstücke und Gebäu<strong>de</strong> und sonstige Anlagen, Energiekosten und sonstige Betriebskosten, Werbung und Verkaufsför<strong>de</strong>rung (Promotion), Logistik und Akquisition. Bei vorgegebenem Gesamt-Investitionsbudget und einer zu errechnen<strong>de</strong>n Min<strong>de</strong>strendite (DCF-Satz- Vorgabe) kann durch Vergleich mit <strong>de</strong>m sich effektiv ergebenen DCF-Satz auch hinsichtlich alternativer Investitionsverwendungen über o. k. o<strong>de</strong>r nicht o. k. eines Vorhabens entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Die bei Investitionsanalysen zu berücksichtigen<strong>de</strong> Nutzungszeit <strong>de</strong>r Investition wird sich z. B. bei gemieteten Objekten an <strong>de</strong>r Laufzeit <strong>de</strong>s Mietvertrages orientieren. Rechentechnisch etwas komplizierter ist die Ermittlung <strong>de</strong>s DCF-Satzes, wenn die jährlichen Einnahmeüberschüsse während <strong>de</strong>r Nutzungszeit schwanken, d. h. diskontinuierlich anfallen. Ebenso können die Investitionen gestreckt sein. Bei manueller Ermittlung ist <strong>de</strong>r DCF-Satz durch Probieren und Interpolieren festzustellen. Um dieses zu umgehen, verwen<strong>de</strong>n wir für die DCF-Ermittlung ein BASIC-Proqramm, das wir üt>er <strong>de</strong>n Personal- ComFHJter einsetzen (vgl. Abb.). Wer<strong>de</strong>n für die Filialen Ergebnisrechnungen erstellt, so kann periodisch für je<strong>de</strong>n Betrieb festgestellt wer<strong>de</strong>n, ob er die von <strong>de</strong>r Verbundleitung festgesetzten Ziele (Markt- und Ergebnisziele) erfüllt bzw. ob er das Investitionsziel erreicht hat. Die Zeitpunkte <strong>de</strong>r Zielfestlegung und/o<strong>de</strong>r -Vereinbarung sind dabei unterschiedlich. Es han<strong>de</strong>lt sich einmal um die konventionelle Investitions- o<strong>de</strong>r Objektplanung im Rahmen <strong>de</strong>r Eröffnung eines Outlets, zum an<strong>de</strong>ren um die regelmäßig durchgeführten Jahresplanungen Z usammenf assung (Budgetierung). Eine Wirtschaftlichkeitsrechnung für Investitionen, wie sie oben beschrieben wur<strong>de</strong>n, ist zweifellos multifunktional. Einerseits soll <strong>de</strong>r sich für eine Investition ergeben<strong>de</strong> DCF-Satz etwas über die Rentabilität aussagen, die man erwarten "darf". An<strong>de</strong>rerseits ist dieser DCF-Satz im Vergleich zum vorgegebenen DCF-Satz eine wichtig zu nehmen<strong>de</strong> Hür<strong>de</strong> im Genehmigungsverfahren <strong>de</strong>r Investition. p = Zinssatz 280
6/86 Vcrgoolel timbH Dr. V. Winocfcld TEL. 06032/342-209 BftD NnuHEIM. DEN 22.01.1986 UHRZEIT 0B:27il8 ERM I T-ri_UllNJC3 DER DC:f=-—VER Z I IMSUInIS BEI D I SKOMT I MCI I ERI_ I CMEM E I IMMÄMMEUEBERSCMUESSEM I NV.'EST I H" I OMSVORMl^BElNl = F"« c= hi t3 tl r i e? tJ l_ »i.i t =? t--«^ €e? 1 cj SUMME E