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schaftlichen Tragweite <strong>de</strong>r Informatiomverknüpfurtg<br />
und <strong>de</strong>r Kooperation von Mitarbeitern zu umschreiben<br />
sind. Je mehr technisch machbar wird,<br />
verlagern sich die Aufgaben zu Fragen <strong>de</strong>r Organisation,<br />
<strong>de</strong>r MenschenführtMig, <strong>de</strong>r Führung<br />
schlechthin und natürlich auch Fragen <strong>de</strong>r Planung<br />
und Kontrolle, also <strong>de</strong>m Controlling. Liest<br />
man in einschlägigen Veröffentlichungen Anfor<strong>de</strong>rungsbil<strong>de</strong>r<br />
von sogenannten Informationsmanagem,<br />
fällt eine ungemein breite Palette<br />
auf. Neben <strong>de</strong>n technischen Elementen, die sicher<br />
schwierig und komplex genug sind, wer<strong>de</strong>n vielfältige<br />
fachliche Anfor<strong>de</strong>rungen erhoben auf <strong>de</strong>m<br />
Gebiet <strong>de</strong>r Organisation, <strong>de</strong>r Betriebswirtschaft<br />
usw. und vor allem in bezug auf die Fähigkeit,<br />
erfolgreich mit Menschen umgehen zu können<br />
und ein hohes Maß an Kreativität, Eloguenz,<br />
Uberzeugungskraft usw.<br />
Annahme dieser neuen Aufgatienstellung durch<br />
das Controlling<br />
Versuchen wir zu skizzieren, in welcher Weise<br />
das Controlling dieser Entwicklung begegnen und<br />
es somit möglichst beherrschen kann. Welche<br />
Vorbereitungen und Voraussetzungen sind zu erbringen?<br />
Wo liegen Risiken und Gefahren.<br />
Zunächst wird man versuchen, die laufen<strong>de</strong> Entwicklung<br />
näher zu erfassen. Dazu erscheint eine<br />
beson<strong>de</strong>re Form <strong>de</strong>s Projekt-Controlling angezeigt,<br />
um diese Vorgänge und Entwicklungen greifbar,<br />
beeinflußbar und steuerbar zu machen. Die nachfolgen<strong>de</strong><br />
Darstellung ist <strong>de</strong>r Ausdruck <strong>de</strong>s Bestrebens,<br />
sich cfmtrollinggerecht <strong>de</strong>n Problemen<br />
zu nähern. Dabei geht es um die Grundfragen:<br />
Welche Vorteile bringt diese Entwicklung, wie<br />
lassen sich diese konkretisieren, wo und wie<br />
macht sich <strong>de</strong>r Nutzen bemerkbar und wie ist<br />
er zu bewerten.<br />
ERFASSEN UND BEWERTEN DER INFORMATIONS-<br />
TECHNOLOGIE<br />
1. Welche Vorteile verschafft <strong>de</strong>r konkrete Einsatz?<br />
- Zeitvorteile,<br />
- Kostenvorteile,<br />
- Qualitätsvorteile,<br />
- Kapazitätsvorteile,<br />
- Vorteile übergeordneter Art.<br />
2. Wie lassen sich diese Vorteile, <strong>de</strong>r erwartete<br />
Nutzen im Sinne kostenrelevanter und leistungsrelevanter<br />
Wirkungen spezifizieren?<br />
Kostenrelevante Wirkungen:<br />
- geringere Bearbeitungszeiten,<br />
- geringere Kopierkosten,<br />
- niedrigerer Koordinalions- und Abstimmaufwand,<br />
- Wegfall von Versand- und Ubermittlungskosten,<br />
- Reduzierung <strong>de</strong>r Papierflut und <strong>de</strong>r Archivierung.<br />
Leistungsrelevante Wirkungen:<br />
- kürzere Durchlaufzeiten,<br />
- aktuellere Informationsversorgung,<br />
- differenziertere o<strong>de</strong>r präzisere Informationsversorgung,<br />
- höhere Entscheidungsgualität durch schnellere<br />
und bessere Unterlagen,<br />
- schnellere Reaktionsfähigkeit,<br />
- Verbesserung von Entscheidungssituationen.<br />
3. Wo entsteht unmittelbarer Nutzen, wo wirkt<br />
er sich spürbar, nachvollziehbar aus?<br />
Wo hingegen macht sich nur mittelbarer Nutzen<br />
bemerkbar? Welche Bereiche profitieren allgemein,<br />
z. B. von <strong>de</strong>r schnelleren Bereitstellung bestimmter<br />
Zahlen? Unmittelbarer Nutzen ergibt sich dort,<br />
worauf sich das Einsatzkonzept bezieht. Mittelbarer<br />
Nutzen ist die Nachwirkung und Auswirkung,<br />
die sich im Gesamtzusammenhang mit <strong>de</strong>rartigen<br />
Maßnahmen einstellen sollen.<br />
4. Inwieweit kann <strong>de</strong>r näher spezifizierte Nutzen<br />
quantifiziert wer<strong>de</strong>n, ist also in gewissem Rahmen<br />
mehr o<strong>de</strong>r min<strong>de</strong>r genau rechenbar und damit<br />
auch später kontrollierbar? Welcher Nutzen<br />
hingegen ist nur qualifizierbar?<br />
5. Ferner lassen sich bei <strong>de</strong>r Nutzenbetrachtung<br />
zeitliche Überlegungen berücksichtigen. Stellen<br />
sich die Effekte kurz- o<strong>de</strong>r mittelfristig ein? In<br />
welcher Häufigkeit kommen die Vorteile zugute?<br />
6. Die Betrachtung bleibt unvollständig, wenn die<br />
Einführungs- und Anlaufkosten (Vorstudien, Auswahl,<br />
organisatorische Maßnahmen für neue Arbeitsabläufe,<br />
Einarbeitung, Anfangsfehler usw.) vernachlässigt<br />
wer<strong>de</strong>n. Nach Schätzung von Experten betragen<br />
diese Kosten bei <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r meisten<br />
neuen Informations- und Kommunikationssysteme<br />
oft 50 bis 100 % <strong>de</strong>r Investitionssumme.<br />
Ebenso wird man <strong>de</strong>r Frage nachgehen, in welchem<br />
Umfange Substitution und Ergänzung an<strong>de</strong>rer<br />
Medien zu erwarten ist. Führt man z. B. Electronic<br />
Mail ein, so wird dies Auswirkungen haben auf<br />
Telefonate, Briefe, Telex, Teletex o<strong>de</strong>r Kurzmitteilungen.<br />
Quantifizierbarer Nutzen erwächst in <strong>de</strong>r Regel<br />
aus Einsparungen. Damit kann auch gemeint sein,<br />
zukünftige Kostenzuwächse zu vermin<strong>de</strong>rn. Der<br />
qualitative Nutzen kann bestehen in aussagefähigeren<br />
Informationen und <strong>de</strong>rgleichen mehr. Frage:<br />
Was ist <strong>de</strong>r qualitative Nutzen wert, welche<br />
Kosten rechtfertigt er? Dies läuft in die Frage<br />
ein: was ist berechenbar, was ist nur schätzbar.<br />
Qualitative Aspekte sind letztlich unternehmerische<br />
Bewertungsaufgaben,<br />
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