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CONTROLLER<br />
&<br />
INFORMATIONS<br />
MANAGER<br />
Da gibt es in einem Unternehmen z. B. <strong>de</strong>n Leiter <strong>de</strong>s Finanz- und Rechnungswesens,<br />
<strong>de</strong>r gemäß Organisationsplan offiziell als "Controller" bezeichnet ist.<br />
Daneben fungiert - ebenfalls als Bereichsleiter - ein Leiter "Information und<br />
Logistik", <strong>de</strong>m Datenverarbeitung, Materialwirtschaft und Arbeitsvorbereitung anvertraut<br />
sind. Die Funktionsbezeichnung lautet "IL" - Information und Logistik.<br />
Wer übt hier die Rolle <strong>de</strong>s Controllers wirklich aus?<br />
Ist es <strong>de</strong>r Informations-Manager, <strong>de</strong>r Kommunikations-Logistik betreibt? Er hat in<br />
seiner Datenverarbeitungsinformation die Ergebnisdaten nach Auftragseingang, Absatz,<br />
Umsatz und Deckungsbeiträgen - sowohl nach Artikeln wie nach Regionen<br />
wie nach Kun<strong>de</strong>n. Auf seinen Bildschirmen sind die Kalkulationen zu sehen samt<br />
<strong>de</strong>r technischen Daten. Will jemand Arbeitsfolgen anschauen und Zeitverbräuche<br />
studieren, er hat's in seinen Speichern. Braucht jemand eine Kostenstellenorientierung;<br />
<strong>de</strong>r Informations-Manager holt es her.<br />
Wenn jetzt <strong>de</strong>r Dialog organisiert wird, so daß die technischen Leiter sowie die<br />
Verkaufsleiter eine individuelle Informationsversorgung betreiben können, dann<br />
mag es sein, daß <strong>de</strong>r Service für Controlling zunehmend an <strong>de</strong>n Chef "Information<br />
und Logistik" übergeht. Dies ist vor allem dann zu erwarten, wenn <strong>de</strong>r Controller,<br />
<strong>de</strong>r zugleich Leiter <strong>de</strong>s Finanz- und Rechnungswesens ist, durch die Routinen <strong>de</strong>s<br />
Finanzwesens, die Jahresabschlüsse, die Finanzfragen bei Tochtergesellschaften,<br />
die juristischen Erklärungserfor<strong>de</strong>rnisse gera<strong>de</strong> auch international vom internen<br />
Management weggesaugt wird.<br />
Daß man neue Kommunikationstechniken hat, ist noch keine Gewähr dafür,<br />
daß man sie auch benutzt. Es gibt genug Bildschirme - sei es als Terminals, sei<br />
es als Personal Computers, sei es als Btx-Stationen - die einfach so dastehen. Es<br />
macht sich eben gut, wenn man auch so was hat. Im übrigen geht vielleicht <strong>de</strong>r<br />
Informationsaustausch nach wie vor informell über die Bühne: auf Zuruf, in<br />
<strong>de</strong>r Toilette, beim Frühstück, durch das Ad-hoc-Gespräch.<br />
Controllerarbeit könnte <strong>de</strong>mnach soviel sein wie Biidschirmtraining. Begleiten<strong>de</strong>s<br />
Arbeiten mit <strong>de</strong>m dialogisieren<strong>de</strong>n Manager - o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Multilog-treiben<strong>de</strong>n<br />
Managerkollegium. Ein Transfer-Vehikel, um individuelle Datenverarbeitung auch<br />
wirklich zu machen, ist die das Controlling kennzeichnen<strong>de</strong> Berichtsmethodik <strong>de</strong>r<br />
Erwartungsrechnung, also <strong>de</strong>r Vorschaubericht mit Zahlen und Maßnahmen sowie<br />
Themenspeicher. Das Informationssystem muß dazu leere Fel<strong>de</strong>r haben, in die man<br />
noch etwas hineinsetzen (hineintippen) muß. Das hat <strong>de</strong>r zuständige Manager<br />
selber zu machen. Dabei kann ihn <strong>de</strong>r Controller begleiten durch Interpretation,<br />
durch Querschnittsfunktion, durch Fragefähigkeit, durch Erklärungskönnen, durch<br />
Terminierung, daß es jetzt fällig ist. Bei Terminen wird man fleißig, auch wenn<br />
es um das Anwen<strong>de</strong>n und Benutzen von Informationen geht.<br />
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