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sieben hengste - GSL

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Einmal unter der Erde, konnte das Wasser nicht der Schichtneigung<br />

folgen, denn der untere Teil des Massivs war vom Druck der Alpen<br />

und durch das Gewicht der darüberliegenden Felsschichten zusammengepresst.<br />

Es fehlte somit an offenen Spalten 1<br />

um eine Korrosion zu<br />

ermoglichen. Es blieb dem ~~asser nur ein querverlaufender Abfluss<br />

parallel zu den Linien der Druckabnahme, d.h. parallel zu den Flühen.<br />

Da die Achse der Antiklinale sich von beiden Seiten in Richtung Eriztal<br />

neigt, floss das Wasser im Gebiet der Sieben Hengste Richtung<br />

Nordost, im Gebiet Trogenhorn-Hohgant Richtung Südwest. Im ersten<br />

Fall wird diese Vermutung an Ort und Stelle bestatigt. Im System<br />

liefern die fossilen Gange den Beweis für diesen querverlaufenden<br />

phreatischen Abfluss. Die Beobachtung der Fliessfacetten bestatigt,<br />

dass das Wasser wirklich nach Nordosten floss. Sein Ziel waren entweder<br />

Karstquellen in Richtung Eriztal oder ein Kollektor in der<br />

Rinne Eriztal-Grünenbergpass.<br />

Auf der Seite des Trogenhorns ist bis heute kein Gang dieser Art gefunden<br />

worden. Dies ist jedoch nicht weiter erstaunlich. Der Kalkstein<br />

ist überall mit Sandstein bedeckt und tritt nur in den Flühen<br />

zutage, was für die Karstifikation ungünstig ist. Diese ers~e Phase<br />

hat sich also hier vielleicht nicht abgewickelt.<br />

In der zweiten Phase erfolgt eine starke Verminderung des Alpendrucks,<br />

wahrenddem die Felsschichten, welche den Kalk bedecken, durch Verwitterung<br />

und Gletscher abgetragen werden. Die Folge davon ist eine allgemeine<br />

Druckabnahme. Auf der Seite der Sieben Hengste offnen sich<br />

Spalten entlang den Verschiebungen und zapfen das Wasser in den querverlaufenden<br />

Gangen an. Es handelt sich schon um die heutigen Wasserlaufe,<br />

allerdings erfolgt der Abfluss noch unter phreatischen Bedingungen,<br />

da der Kollektor nicht die gesamte Wassermasse zu schlucken<br />

vermag. Ueberreste phreatischer Gangprofile an der Decke dieser<br />

Wasserlaufe bestatigen diese Vermutungen. Ihre Beobachtungen ist an<br />

manchen Stellen erschwert, da das Wasser jene senkrechten Spalten<br />

ausgenützt hat, die nachher durch die freieren Abflüsse der vadosen<br />

Phase verandert wurden.<br />

Zur selben Zeit hobelt sich ein Gletscher ein Tal zwischen dem Trogenhorn<br />

und dem Hohgant durch die Schichten des Sandsteins und lost<br />

ein Kalksteindreieck heraus, das zum Karrenfeld des Innerbergli wird.<br />

Das Wasser dringt rasch entlang den beidseits des Karrenfeldes hinziehenden<br />

Verwerfungen ein, welche als Sammelrinnen dienen. Es bilden<br />

sich zwei Kollektoren. Der Hauptgang des F 1 ist einer davon.<br />

Er folgt über langere Zeit dem westlichen Rand des Karrenfeldes.<br />

Seine Entstehung erfolgte moglicherweise ebenfalls in mehreren Phasen.<br />

Das Vorhandensein unabhangiger, dem Hauptgang überlagerter<br />

Gange ist durchaus moglich, ihre Entdeckung blieb jedoch bis heute<br />

aus. Der Hauptgang zieht sich weiter bis zu den Sieben Hengsten hin,<br />

wo er zwei Bache aufnimmt: "Les Obstinés" und die "Rivière de Hab..:..<br />

kern". Wir konnen ihm hier leider nicht weiter folgen. Er kommt<br />

wahrscheinlich in der tiefen Zone, an der Decke der ''Salle des Topographes''<br />

wieder zum Vorschein, setzt sich gegen Osten weiter fort<br />

und verzweigt sich. Der Ostrand des Innerbergli wird durch den K 2<br />

ent1vassert, dessen Hauptgang parallel zum F 1 verlauft und schon auf<br />

mehrere Kilometer erforscht wurde.<br />

Phase 1

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