Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
64<br />
Zweiter Tei 1<br />
F 1 , Schachtzone<br />
Philippe ROUILLER<br />
F 1, eine harte, unpoetische Bezeichnung für eine Hohle, die jedoch<br />
bestens zu diesem Eingang passt, der einzig einer systematischen<br />
Prospektion zu verdanken ist.<br />
Geschichte<br />
Unter stromendem Regen, ein für den Sommer 1981 typisches Wetter,<br />
wird die Zone F im Innerbergli vom GSP abgesucht. Enttauschendes<br />
Ergebnis: 27 Objekte von maximal 12 rn Tiefe werden gefunden. Immerhin<br />
bleibt diese mit "unpassierbar" bezeichnete Spalte. Etwas zwangen<br />
genügt, und ich stehe auf - 30 rn mit der festen Ueberzeugung,<br />
dieses Loch müsse weiterführen. Am folgenden Tag erreichen wir, diesmal<br />
mit Seilen, eine Tiefe von - 100 rn und vermessen ab - 76 rn an<br />
aufwarts. Eine Spalte, in der das ganze Wasser der Hohle verschwindet,<br />
bleibt bei Niedrigwasser zu untersuchen. Ein wenige Wochen spater<br />
gestarteter Versuch scheitert an demselben Hindernis. Unterdessen<br />
konnen wir jedoch aus den Erforschungen im K 2 (Ostkollektor)<br />
schliessen, dass wir am westlichen Rande des Karrenfeldes ebenfalls<br />
mit einem Kollektor rechnen konnen. Mitte November halten wir es<br />
nicht mehr aus. Unser Vorstoss führt uns tatsachlich über einige<br />
Hindernisse bis in den Hohlenbach, dem wir durch grosse Gange bis<br />
auf - 200 rn folgen. Zahlreiche Seitengange und der Hauptgang bachaufwarts<br />
bleiben unerforscht.<br />
Beschreibung<br />
Der Eingangsteil des F 1 besteht aus einer Schachtzone und den Verbindungsgangen<br />
zum Kollektor. Diese Schachtzone besteht aus einer<br />
Folge kurzer, durch enge Spaltengange miteinander verbundener<br />
Senkrechten. Sie endet auf lOO rn Tiefe, jedoch ohne die Drusbergschichten<br />
erreicht zu haben. Zehn Meter vor dem Ende beginnt der<br />
Verbindungsgang, in dem der Hohlenbach verschwindet. Ueber mehrere<br />
Stufen wird ein Maander erreicht. Steigen wir bei der ersten Gelegenheit<br />
bis auf den Gangboden ab, so treffen wir auf eine Querspalte,<br />
die uns auf direktem Weg in eine grosse Halle führt, in der wir auch<br />
den Kollektor finden. Die Entdeckung erfolgte jedoch über eine<br />
8-m-Stufe, die wir der Decke entlang vorstossend erreichen. Am<br />
Schachtgrund gelangt man über ein Druckrohrensystem ebenfalls zum<br />
Hohlenbach etwas oberhalb der Halle. Der Hauptgang weist hier eine<br />
nahezu rechteckige Form auf; die Inkasion ist an der Grenze zwischen<br />
Drusberg und Kalk besonders ausgepragt.<br />
Beobachtungen<br />
Die Lage des Einganges, etwas erhoht am Rande einer kleinen Fluh,<br />
ist überraschend. Die sehr ausgepragte Klüftung des Karrenfeldes<br />
verhindert die Bildung jeglicher Rinnsale, und die aus dem Sandstein<br />
stammenden Bache versickern in der Kontaktzone mit dem Kalk.<br />
Das Einzugsgebiet des Eingangsteiles ist somit einzig in den<br />
grasbewachsenen Mulden zu suchen, die gerade in diesem Bereich<br />
des Karrenfeldes haufig sind. Eine mehr oder weniger senkrecht<br />
zur Hauptverwerfung stehende Nebenverwerfung ist für die Bildung<br />
der Eingangsschachte massgebend. Diese in der Nahe des Einganges<br />
an der Oberflache deutlich erkennbare Storung gibt jedoch nicht direkt<br />
Zugang zur Hohle. Eingangsschacht und Verbindungsmaander sind