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sieben hengste - GSL

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FORSCHUNGI<br />

3.1 Geschichtliches<br />

Es dürfte jedermann schwerfallen, sich als erster Hëhlenforscher<br />

im Gebiet der Sieben Hengste aufzuspielen. Schon seit über 100 Jahren<br />

wurde die auf 1800 rn Hohe gelegene Tropfsteinhohle im Sandsteingrat<br />

von den Einbeimischen fleissig besucht. Diese, auf der<br />

Landeskarte eingezeichnete Hohle, musste somit unweigerlich schon<br />

früh die Aufmerksamkeit der Hohlenforscher aus dem Kanton Bern<br />

auf dieses Gebiet ziehen. Auch ihre internationale Pragung gewannen<br />

die Sieben Hengste sehr früh, durchstreifte doch schon 1968<br />

eine englische Gruppe auf Einladung der Berner hin das Karrenfeld.<br />

1966 lockte der nordostliche Teil des Karrenfeldes die Neuenburger<br />

des "Club Jurassien" an. Im Laufe der Jahre.entdeckten sie<br />

mehrere Hohlen und begannen diese zu erforschen; bei einigen von<br />

ihnen handelt es sich jetzt um Eingange zum System: P 23, P 26,<br />

P 27. Der Leiter dieser Gruppe hatte Mühe, die notigen Hohlenforscher<br />

zusammenzubringen, um vorwartszukommen. Er rief belgische<br />

Kollegen zu Hilfe und organisierte mit ihnen ein Sommerlager, anlasslich<br />

welchem der P 51 entdeckt wurde. Inzwischen loste sich der<br />

Jurassische Klub auf und wurde dem "SCMN" einverleibt. Da sich dieser<br />

schon mit dem riesigen Karst der Schrattenfluh beschaftigte, bat<br />

er 1972 die Lausanner, ihn abzulosen. Diese sagten ohne zu zogern<br />

zu.<br />

1972 nimmt das System Gestalt an. In diesem Jahr werden drei Hëhlen<br />

zusammengeschlossen: der P 26, der P 51 und der P 53. Die Forschung<br />

auf dem Grundniveau beginnt. In der "Rivière du Visionnaire" wird<br />

eine Tiefe von 370 rn erreicht; wenig spater endet die "Rivière de<br />

Habkern" bei - 450 rn auf einem Siphon.<br />

Im folgenden Jahr führen die Vorstosse im Bereich der "Rivière de<br />

Habkern" bachaufwarts. Zubringer und fossile Gangsysteme wie der<br />

AKG und der "Réseau Francis" offenbaren sich den Forschern. Die<br />

Entdeckung der verwirrenden, geheimnisvollen Katakomben krënt zu<br />

guter Letzt ihre Arbeit und erlaubt so einen neuen Schritt'in Richtung<br />

Südwesten, hin zum anderen Ende des Karrenfeldes.<br />

1974 wird dem "Gouffre de la Pentecôte" (P 23) ein neuer Besuch abgestattet.<br />

Zahlreiche Gange werden entdeckt, unter anderem die "Voie<br />

Royale". Der Hohepunkt wird im Juli erreicht: eine Verbindung mit<br />

dem System. Die Aufgabe ist erfüllt, das Material wird ausgerichtet.<br />

Auf dem Grundniveau betatigen sich die Hohlenforscher in den Seitengangen<br />

des "Réseau Blanc" und in der "Galerie du Balcon". Zuhinterst<br />

in den Katakomben legen einige Grabungen schlussendlich die verschüttete<br />

Fortsetzung frei. Jenseits, im "Au-Delà" stossen wir weiter<br />

Richtung Südwesten var. Ein erster Tauchversuch im "Siphon de<br />

Habkern 11 missl ingt wegen eines Unfalls ..<br />

An Ostern 1975 gelingt ein zweiter Versuch, aber einige hundert Meter<br />

weiter zwingt ein neuer Siphon den Taucher zur Umkehr. Im Mai<br />

wird durch zweifache Wasserfarbungen die Zugehërigkeit der Sieben<br />

Hengste zum grossen, unterirdischen, hydrologischen Abflusssystem<br />

bewiesen, das sich von der Schrattenfluh bis zum Thunersee erstreckt<br />

und in diesem zu Tage tritt.<br />

Die Erforschung des "Au-Delà 11 wird emsig 'ivei tergetrieben, wahrend<br />

die "Rivière de Habkern" neu bearbeitet wird. Eine Nachvermessung<br />

soll die durchwegs falschen, alten Daten ersetzen. Dabei werden<br />

auch einige Nebengange entdeckt.

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