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Realitätscheck für den Klimaschutz

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umso attraktiver ist, je mehr Kooperationspartner sich zu Minderungsanstrengungen<br />

verpflichten, da die eigenen Anstrengungen mit dem entsprechen<strong>den</strong><br />

Vielfachen an Emissionsminderung belohnt wer<strong>den</strong>.<br />

Auf <strong>den</strong> ersten Blick würde man folglich erwarten, dass eine solche<br />

Kooperation einer Teilgruppe von Ländern die Chancen <strong>für</strong> das Zustandekommen<br />

eines globalen Abkommens erhöht, da man sich von dieser<br />

Kooperation eine förderliche Signalwirkung erhoffen könnte und die mit<br />

der Kooperation übernommene Vorreiterrolle sich positiv auf die Erweiterung<br />

des Teilabkommens zu einem globalen Abkommen auswirkt.<br />

Die Antwort der umweltökonomischen Literatur auf die Frage nach<br />

der Bedeutung von Teilkooperationen <strong>für</strong> die Chancen eines weltweiten<br />

Klimaabkommens ist jedoch höchst ernüchternd: Aus genau <strong>den</strong>selben<br />

Grün<strong>den</strong>, die in Abschnitt 3 dargestellt wur<strong>den</strong> und die dazu<br />

führen, dass das übermäßige Engagement eines einzelnen Landes oder<br />

einer Staatengruppe wie der Europäischen Union die Bereitschaft der<br />

übrigen Länder zur Emissionsminderung verringert, kann die Kooperationsbereitschaft<br />

der übrigen Länder durch eine Kooperation einer<br />

Teilgruppe von Staaten reduziert und so das Zustandekommen eines<br />

weltweiten Klimaabkommens sogar erschwert wer<strong>den</strong> (Beirat BMF<br />

2010:16), anstatt die Chancen auf ein solches zu verbessern.<br />

Denn: Je mehr ein Land oder eine Staatengruppe bereit ist zu tun<br />

und dies in einem Kooperationsvertrag zu manifestieren, desto attraktiver<br />

wird es <strong>für</strong> die übrigen Länder, selbst weniger zu vermei<strong>den</strong> und<br />

einem zu erheblichen Anstrengungen verpflichten<strong>den</strong> Abkommen<br />

fernzubleiben, da der Grenznutzen der eigenen Anstrengungen mit<br />

<strong>den</strong> Bemühungen der Vorreiterländer sinkt 22 .<br />

137<br />

22 In der ökonomischen Literatur überwiegt das rationale Kosten-Nutzen-Kalkül als Basis <strong>für</strong><br />

individuelle Entscheidungen. In anderen Sozialwissenschaften wie auch in Teilbereichen der<br />

Ökonomik wer<strong>den</strong> dagegen häufig Entscheidungen mit unvollständiger Information oder<br />

beschränkter Rationalität betrachtet. >><br />

|Fortsetzung der Fußnote am nächsten Seitenende|<br />

Die EU-Klimapolitik: Teuer und ineffektiv

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