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Realitätscheck für den Klimaschutz

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zeigt die nördliche bzw. südliche Hemisphäre und belegt, dass es sich<br />

bei der sinken<strong>den</strong> Anzahl von Wetterstationen um ein globales Phänomen<br />

handelte. Der Messumfang ist von seinem Höhepunkt Anfang<br />

der 1970er Jahre um etwa 75 % auf <strong>den</strong> tiefsten Wert seit dem Ende des<br />

neunzehnten Jahrhunderts gesunken. Aktuell erfasst das GHCN weniger<br />

Temperaturdaten als zu Ende des Ersten Weltkrieges.<br />

Während GHCN v2 zumindest über Daten aus nahezu allen Gegen<strong>den</strong><br />

der Welt verfügt, liegen <strong>für</strong> das gesamte 20. Jahrhundert weitestgehend<br />

auf die USA, Südkanada, Europa und einige wenige andere<br />

Standorte beschränkte Daten vor. Die globale Abdeckung mit vollständigen<br />

täglichen Aufzeichnungen (einschließlich der Ablesung der<br />

Höchst- und Tiefstwerte sowie von Durchschnittswerten) ist seit 1900<br />

äußerst unvollständig. Abgesehen von <strong>den</strong> USA, Südkanada und <strong>den</strong><br />

australischen Küstenregionen liegen nur wenige entsprechende Aufzeichnungen,<br />

<strong>für</strong> das Landesinnere ganzer Teile von Südamerika, Afrika,<br />

Europa und Asien überhaupt keine Beobachtungen vor (Peterson<br />

und Vose 1997, Abbildungen 3 und 4).<br />

Von <strong>den</strong> 31 <strong>für</strong> das GHCN herangezogenen Datenquellen sind nur<br />

<strong>für</strong> drei regelmäßige monatliche Aktualisierungen erhältlich. Bei zweien<br />

davon handelt es sich um US-Netzwerke, bei dem dritten um ein<br />

aus 1.500 Stationen bestehendes Netzwerk, das über das so genannte<br />

CLIMAT-Netzwerk automatisch Wetterdaten übermittelt.<br />

Die Veränderung der verwendeten Datenquellen erfolgte in Bezug<br />

auf die Art der Quellen nicht einheitlich. So haben sich die Messungen<br />

beispielsweise hin zu Flughafenstandorten verlagert, die dem Problem<br />

unterworfen sind, dass sie sich häufig an urbanen oder suburbanen<br />

Standorten befin<strong>den</strong>, die in <strong>den</strong> vergangenen Jahrzehnten errichtet<br />

wur<strong>den</strong>. Zudem hat der zunehmende globale Luftverkehr zu einer<br />

Erwärmung durch Faktoren wie Verkehr, Straßenwege, Gebäude und<br />

Abfall geführt, die ausnahmslos nur schwer aus <strong>den</strong> Temperaturaufzeichnungen<br />

herausgenommen wer<strong>den</strong> können. Wie Abbildung 6 zu<br />

entnehmen ist, kam es infolge der oben gezeigten Stationsverluste<br />

Unsicherheit bezüglich des Grenzscha<strong>den</strong>s

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