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Realitätscheck für den Klimaschutz

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Ungenauigkeiten auf, sobald eine Wolkendecke vorhan<strong>den</strong> ist und es<br />

zu Schwankungen hinsichtlich des Staubs und der Aerosole in der Atmosphäre<br />

kommt. Infrarotdaten aus dem AVHRR-System können die<br />

SST zwar exakt messen, müssen jedoch gegenüber <strong>den</strong> bestehen<strong>den</strong><br />

SST-Datensätzen kalibriert wer<strong>den</strong>, um Messgeräteabweichungen zu<br />

vermei<strong>den</strong>. Bei tief hängen<strong>den</strong> Wolkendecken und hoher Aerosolbelastung<br />

sind die Messungen unzuverlässig. Neue Satellitenplattformen<br />

wie die Tropical Rainfall Measuring Mission (TRMM) und das Advanced<br />

Microwave Scanning Radiometer (AMSR-E) haben in <strong>den</strong> vergangenen<br />

Jahren die Möglichkeiten der Datenerfassung bei Vorliegen von<br />

Wolken und Aerosolen deutlich verbessert.<br />

Schiffsdaten wer<strong>den</strong> aufgrund der Vermischung von zwei unterschiedlichen<br />

Messtypen skeptisch beäugt. Früher wurde zur Messung<br />

der SST ein Eimer Wasser von der Meeresoberfläche an Deck eines<br />

Schiffes gezogen und die Temperatur des Wassers mit einem Thermometer<br />

gemessen. Je nachdem, was <strong>für</strong> ein Eimer da<strong>für</strong> verwendet<br />

wurde – bspw. ein Holzeimer oder ein vom Wetteramt ausgegebener<br />

Segeltucheimer –, wur<strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>e Messergebnisse erzielt, die in<br />

Bezug auf die tatsächliche Temperatur häufig nach unten abwichen<br />

(Thompson et al. 2008). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgten die<br />

Messungen angesichts der Ablösung von Segelschiffen durch Motorschiffe<br />

zunehmend über Sensoren, welche die Temperatur des in das<br />

Motorkühlsystem eingesaugten Wassers überwachten. Diese Daten<br />

weichen gegenüber der tatsächlichen SST <strong>für</strong> gewöhnlich nach oben<br />

ab (Thompson et al. 2008). Insgesamt wird davon ausgegangen, dass<br />

US-amerikanische Schiffe recht schnell auf diese motorgetriebenen<br />

Ansaugsysteme umgestellt haben, wohingegen britische Schiffe ihre<br />

Messungen deutlich länger mithilfe der Eimermethode durchführten.<br />

In jüngerer Zeit wur<strong>den</strong> von einigen Schiffen über Rumpfsensoren ermittelte<br />

Messdaten übermittelt, und durch veränderte Schiffsgrößen<br />

fan<strong>den</strong> zudem künstliche Trends Eingang in die ICOADS-Datensätze<br />

(Kent et al. 2007).<br />

Unsicherheit bezüglich des Grenzscha<strong>den</strong>s

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