Realitätscheck für den Klimaschutz
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Zusammenfassung und<br />
Schlussfolgerung<br />
Klimapolitik ist eindeutig eine ökonomische Angelegenheit: Böhringer<br />
et al. (2010) schätzen, dass die Klimapolitik der Kommission die<br />
EU-Staaten im Jahr 2020 zwischen 1 und 4 % an Wohlfahrt kosten<br />
könnte. Eine gute Klimapolitik orientiert sich grundsätzlich am Prinzip<br />
des rationalen Mitteleinsatzes. Demnach sollte ein Ziel wie die<br />
Vermeidung der negativen Folgen der globalen Erwärmung mit möglichst<br />
geringen volkswirtschaftlichen Kosten umgesetzt wer<strong>den</strong>. In der<br />
Regel wird diesem Prinzip am ehesten ein Mix an kosteneffizienten<br />
Maßnahmen gerecht, der sich sowohl aus Anstrengungen zur Treibhausgasminderung<br />
zusammensetzt, die bis zu einem gewissen Maße<br />
durchgeführt wer<strong>den</strong>, als auch aus Maßnahmen zur Anpassung an die<br />
globale Erwärmung.<br />
Übermäßige Anstrengungen zur Vermeidung von Treibhausgasen<br />
sollten sich hingegen als ineffizient erweisen, vor allem, wenn nur<br />
ein Teil der bedeutendsten Staaten sich dazu verpflichtet (Nordhaus<br />
2009:51): Kosten-Nutzen-Analysen von Maßnahmen zur Treibhausgassenkung<br />
zeigen in der Tat, dass diese lediglich in einem begrenzten<br />
Umfang umgesetzt wer<strong>den</strong> sollten (Tol 2010). So argumentiert<br />
etwa Nordhaus (1993), dass die optimale Emissionsreduktionsrate<br />
gegenüber einem Szenario ohne eine jegliche globale Klimapolitik<br />
bei 10 – 15 % liegt. Demnach wäre die Klimapolitik der EU-Kommission<br />
nicht optimal, da sie <strong>den</strong> Staaten der Europäischen Union bis zum Jahr<br />
2020 eine Emissionsreduktion um 20 % gegenüber 1990 als Ziel ge-<br />
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Die EU-Klimapolitik: Teuer und ineffektiv