Realitätscheck für den Klimaschutz
Realitätscheck für den Klimaschutz
Realitätscheck für den Klimaschutz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
40<br />
Brennstoffe oder alternativer Energien höhere Kapitalinvestitionen<br />
erforderlich machen. Zwei Indikatoren legen eine steile GVK-Kurve<br />
nahe. Erstens hat der europäische Emissionsmarkt angesichts einer<br />
vergleichsweise geringen Mengenvolatilität eine recht hohe Preisvolatilität<br />
gezeigt (Ellerman und Joskow 2008), wobei dies jedoch teilweise<br />
darauf zurückzuführen war, dass in der ersten Phase des europäischen<br />
Programms keine Genehmigungen auf spätere Handelsperio<strong>den</strong><br />
übertragen wer<strong>den</strong> konnten. Und zweitens haben sich die<br />
europäischen Emissionen trotz jahrelanger Bemühungen kaum verändert.<br />
Dieser Umstand wird durch <strong>den</strong> Zusammenbruch der DDR<br />
und anderer Übergangswirtschaften sowie durch die Umstellung der<br />
Energiewirtschaft Großbritanniens von Kohle auf Gas in <strong>den</strong> frühen<br />
1990er Jahren verschleiert, wodurch die CO 2 -Emissionen eine einmalige<br />
Reduzierung erfuhren. Diakoulaki und Madaraka (2007) haben<br />
die steigen<strong>den</strong> CO 2 -Emissionswerte aus 14 EU-Ländern im Zeitraum<br />
1990 bis 2003 unter Berücksichtigung der von allen Ländern<br />
außer Spanien umgesetzten politischen Maßnahmen untersucht.<br />
In allen Ländern, außer Großbritannien und Deutschland, wo sich<br />
alle fertigungsbedingten Reduzierungen vor 1997 vollzogen und anschließend<br />
ein Anstieg zu verzeichnen war, wur<strong>den</strong> gleichbleibende<br />
oder steigende Emissionen verzeichnet. Die Autoren kamen zu dem<br />
Schluss, „dass keine systematischen Anzeichen da<strong>für</strong> vorliegen, das<br />
sich das Verhalten der untersuchten Länder in der Zeit vor und nach<br />
Kyoto unterscheidet“ (Seite 655).<br />
Angesichts der Tatsache, dass Emissionspolitik unter unsicheren Bedingungen<br />
gemacht wird, wäre es folglich besser, statt einer Menge einen<br />
Preis festzulegen. Für eine Preissteuerung der Emissionen anstelle<br />
einer Emissionsgrenze sprechen zudem zwei weitere Gründe.<br />
Erstens gestaltet sich die Verwaltung eines Systems handelbarer<br />
Genehmigungen deutlich schwieriger, da der Regulierer zunächst eine<br />
Theoretische Grundlagen der Klimapolitik