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Bauern und Wetter Regeln.pdf

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Die Sonne als Lebensspender 25<br />

„Mach es wie die Sonnenuhr,<br />

zähl’ die heitern<br />

St<strong>und</strong>en nur!“<br />

Dieser Rat wird in einem bekannten<br />

Lied gegeben. In Zeiten, als die Taschenuhr<br />

noch nicht erf<strong>und</strong>en war, haben<br />

sich unsere Altvordern in regnerischen<br />

Sommern wohl bei der<br />

Zeitmessung sehr schwer getan, da sie<br />

ja allein auf den Stand der Sonne angewiesen<br />

waren, wenn sie „auf die Uhr<br />

schauen“ wollten.<br />

Die Sonne war bereits vor dem dritten<br />

Jahrtausend vor Christus bei den<br />

alten Babyloniern, Ägyptern <strong>und</strong> Indern<br />

Maßstab für die Zeit. Der Lauf der<br />

Sonne führte schließlich auch zur Teilung<br />

des Tagesablaufes in 24 St<strong>und</strong>en.<br />

Vor allem den Chinesen schreibt man<br />

es zu, die Ersten gewesen zu sein, die<br />

mit Hilfe des „gnomons“ die Zeit einigermaßen<br />

präzise messen konnten.<br />

„Gnomon“ (griechisch für „Richtschnur“)<br />

– das ist der Zeiger, der bei<br />

Sonnenuhren den Schatten wirft. Auch<br />

die alten Papyri der Ägypter wissen davon<br />

zu erzählen, dass es zur Zeit Tutmosis<br />

III. (um 1490 vor Christus) am<br />

Nil bereits genaue Sonnenuhren gegeben<br />

hatte. Diese Zeitmesser hatten ihre<br />

Dienste aber nicht nur an Mauern von<br />

Schlössern, Fes tungen <strong>und</strong> Wohnhäusern:<br />

Vielmehr wollte <strong>und</strong> konnte man<br />

auch auf der Reise nicht auf sie verzichten.<br />

So wurden handliche Sonnenuhren<br />

im Taschenformat angefertigt,<br />

von denen es noch heute in Museen<br />

einige Exemplare zu sehen gibt.<br />

Nach Rom ist die Sonnenuhr erst<br />

um die Zeit 300 vor Christus durch den<br />

römischen Feldherrn Papirius Cursor<br />

gekommen. Interessant ist, dass das<br />

Handwerk der Sonnenuhrmacher auch<br />

noch lange nach der Erfindung der<br />

Räderuhr hoch in Blüte stand, da die<br />

pünktlichen Menschen von damals anscheinend<br />

dem modernen Räderwerk<br />

kein rechtes Zutrauen geschenkt haben.<br />

Selbst während des Zweiten Weltkrieges<br />

kamen die Sonnenuhren nochmals<br />

hoch in Mode. So sollen die Engländer<br />

ihre Truppen in Nordafrika mit Sonnenuhren<br />

ausgerüstet haben, da andere<br />

Uhren durch den in die Gehäuse<br />

eindringenden feinen Sand an Genauigkeit<br />

einbüßten. Eine besondere Spielerei<br />

waren im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert originelle<br />

Horizontalsonnenuhren, die in<br />

Verbindung mit einer so genannten<br />

Mittagskanone gebaut wurden. Pünktlich<br />

um 12 Uhr beim Durchgang der<br />

Sonne durch den Meridian fiel bei diesen<br />

spielerischen Uhren der Sonnenstrahl<br />

durch ein Brennglas auf das<br />

Zündloch einer kleinen Kanone, die<br />

sich daraufhin mit einem weithin hörbaren<br />

Knall entlud.

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