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<strong>Wetter</strong>(aber)glaube<br />
Dass sich mit der Christianisierung<br />
<strong>Wetter</strong>aberglaube <strong>und</strong> Glaube an die<br />
Hilfe Gottes bei Unwettern vermischten,<br />
ist eine alte Tatsache, deren Folgen<br />
in ländlichen Gegenden auch<br />
heute noch gepflegt werden. Vor allem<br />
dann, wenn ein schweres Gewitter heraufzieht,<br />
greift man zu den bewährten<br />
„Hausmitteln“, um deren Gefahren<br />
von Mensch <strong>und</strong> Tier,<br />
Haus <strong>und</strong> Hof abzuwenden.<br />
Bis in die Zeit nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg wurde<br />
in ländlichen katholischen<br />
Land strichen auch bei starken<br />
Ge wittern noch die<br />
<strong>Wetter</strong>glocke geläutet –<br />
ebenfalls zur Abwehr von<br />
Blitz <strong>und</strong> Donner.<br />
Hat der Mond Einfluss auf<br />
das <strong>Wetter</strong>, auf Mensch <strong>und</strong><br />
Natur?<br />
Alles wiederholt sich auf Erden – nicht<br />
nur die Mode. Einst sagte man, dass<br />
der Mond „des <strong>Bauern</strong> Kalender“ sei,<br />
nach dem er sich schon seit von alters<br />
her richtete, ganz gleich in welche Kultur<br />
er hineingeboren wurde. Heutzutage<br />
überschlagen sich die Verlage in<br />
der Herausgabe von Mond-Kalendern,<br />
Büchern über das richtige Leben nach<br />
dem Monde, <strong>und</strong> auch R<strong>und</strong>funk <strong>und</strong><br />
Fernsehen scheinen ohne Berichterstattung<br />
über die Beziehung zwischen den<br />
Mondbewegungen <strong>und</strong> unserem Leben<br />
nicht mehr auskommen zu können.<br />
Kein anderes Himmelszeichen hat<br />
den <strong>Wetter</strong>glauben <strong>und</strong> -aberglauben<br />
von der Antike bis in unsere Tage hinein<br />
mehr bewegt als eben der Mond,<br />
dessen Lauf nun auch darauf Einfluss<br />
haben soll, ob es an dem einen oder<br />
anderen Tag gut sei, sich die Haare<br />
schneiden zu lassen oder nicht,<br />
oder dass Tomaten <strong>und</strong> Zwiebeln<br />
besser gedeihen, wenn<br />
sie an bestimmten vom<br />
Mond beeinflussten Tagen<br />
gepflanzt werden.<br />
Keinen Zweifel gibt es<br />
darüber, dass an den Phasen<br />
des Mondes das <strong>Wetter</strong><br />
vorhergesagt werden<br />
kann, was schon allein eine<br />
Fülle von <strong>Wetter</strong>sprüchen beweist.<br />
Nachfolgend nur einige wenige<br />
Beispiele dafür:<br />
Seht ihr den Neumond hell <strong>und</strong> rein,<br />
so wird ein gutes <strong>Wetter</strong> sein;<br />
ist aber Selbiger sehr rot,<br />
so ist er vieles Windes Brot;<br />
ist er denn bleich, so glaube frei,<br />
dass nasse Zeit dahinter sei.<br />
Neumond mit Wind<br />
ist zu Regen oder Schnee gesinnt.<br />
Neumond im hellen Kleid<br />
bringt schöne Weinlesezeit.<br />
Bei rotem Mond <strong>und</strong> hellen Sternen<br />
sind Gewitter nicht gar ferne.<br />
Vollmond mit Wind<br />
ist zu Regen gesinnt.