02.11.2013 Aufrufe

Bauern und Wetter Regeln.pdf

Bauern und Wetter Regeln.pdf

Bauern und Wetter Regeln.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

9<br />

<strong>Wetter</strong>forschung <strong>und</strong> <strong>Wetter</strong>beobachtung<br />

Die Urahnen holten sich<br />

den <strong>Wetter</strong>bericht direkt<br />

aus der Natur<br />

Es ist vor allem die Abhängigkeit von<br />

Sonne, Regen <strong>und</strong> Wind, die alle Kulturen<br />

von Anbeginn dazu zwangen,<br />

sich Tag für Tag mit dem <strong>Wetter</strong> auseinanderzusetzen.<br />

Das <strong>Wetter</strong> entschied<br />

damals <strong>und</strong> entscheidet auch<br />

heute noch über eine gute oder<br />

schlechte Ernte, Gedeih <strong>und</strong> Verderb<br />

ganzer Landstriche <strong>und</strong> damit über<br />

das wirtschaftliche Fortkommen. In<br />

Zeiten, in denen noch keine <strong>Wetter</strong>schiffe<br />

auf den Ozeanen zu finden<br />

waren, das Netz der <strong>Wetter</strong>stationen<br />

gänzlich fehlte <strong>und</strong> man an <strong>Wetter</strong>satelliten<br />

noch gar nicht denken konnte,<br />

verstand man es aber dennoch,<br />

die Geheimnisse des <strong>Wetter</strong>s zu enträtseln.<br />

Am Stand von Sonne, Mond<br />

<strong>und</strong> Sternen, am Bild der Wolken, an<br />

der Heftigkeit des Windes sowie am<br />

Verhalten von Tieren <strong>und</strong> Pflanzen<br />

las man die Vorzeichen des künftigen<br />

<strong>Wetter</strong>s ab <strong>und</strong> stellte da rauf sein<br />

Tun <strong>und</strong> Handeln ein.<br />

Natürlich vermischten sich solche<br />

Erfahrungen oftmals mit mythologisch<br />

geprägtem Aberglauben, der in manchen<br />

<strong>Bauern</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wetter</strong>regeln bis<br />

zum heutigen Tage überliefert ist. In<br />

dem vor 2000 Jahre vor Christus entstandenen<br />

babylonischen Weltschöpfungsgedicht<br />

ebenso wie in dem 2600<br />

Jahre vor Christus entstandenen Gilgamesch-Epos<br />

ist bereits der <strong>Wetter</strong>aberglaube<br />

zu finden, der die Menschen<br />

dank der Überlieferung von Generation<br />

zu Generation über 3000 Jahre hinweg<br />

beschäftigte. Darin zu finden ist unter<br />

anderem, dass vor allem die ersten<br />

zwölf Tage eines neuen Jahres für die<br />

Witterung der nächsten zwölf Monate<br />

entscheidend sein sollen.<br />

Unabhängig davon spricht auch die<br />

Mythologie der alten Germanen den<br />

„Zwölf Nächten“ vom Weihnachtsfest<br />

bis hin zum Dreikönigstag gar geheimnisvolle<br />

Kräfte zu, die das <strong>Wetter</strong> des<br />

neuen Jahres beeinflussen, wenn sogar<br />

nicht gänzlich bestimmen sollen. Überliefert<br />

wird dies durch eine alte <strong>Bauern</strong>regel:<br />

„Wie sich die Witterung vom Christtag<br />

bis Heilig Drei könig verhält, so ist es<br />

das ganze Jahr bestellt“.<br />

Doch neben diesem mythologischen<br />

Blick in die Zukunft des <strong>Wetter</strong>s war<br />

es vor allem die Natur, an denen man<br />

<strong>Wetter</strong>veränderungen vorzeitig erkann -<br />

te. So gilt auch heute noch der tiefe<br />

Flug der Schwalben als untrüg liches<br />

Vorzeichen für Regenwetter, wie es<br />

auch nach Morgenrot („Morgenrot –<br />

Schönwettertod“) angesagt ist, um nur<br />

wenige Beispiele zu nennen. Auch<br />

wenn das Vieh auf der Weide auffallend<br />

oft nach Luft schnappte, Katzen<br />

ständig gähnten <strong>und</strong> Gänse häufiger<br />

nur auf einem Fuß standen, Füchse<br />

bellten <strong>und</strong> die Möwen unruhig über<br />

das Meer dem Festland zuflogen<br />

<strong>und</strong> sich dort versammelten, galt dies<br />

als Zeichen für eine nahende Regenfront.<br />

Für den Gärtner ebenfalls gut

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!