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Bauern und Wetter Regeln.pdf

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<strong>Wetter</strong>singularitäten 41<br />

Die Eisheiligen<br />

Ganz gleich, ob man mit nur vier Eisheiligen<br />

rechnet oder auch noch den<br />

heiligen Mamertus (11. Mai) im B<strong>und</strong>e<br />

mit dem heiligen Pankratius (12. Mai),<br />

dem heiligen Servatius (13. Mai), dem<br />

heiligen Bonifatius (14. Mai) <strong>und</strong> der<br />

„kalten“ heiligen Sophie (15. Mai)<br />

sieht – als überaus frostige Tage werden<br />

sie von Gärtnern, <strong>Bauern</strong>, Obstbauern<br />

<strong>und</strong> Winzern gleichermaßen in<br />

jedem Mai erneut gefürchtet. Die Ursache<br />

besteht darin, dass sich an den<br />

Namenstagen dieser (Eis-)Heiligen in<br />

Mitteleuropa zumeist eine Nordwetterlage<br />

mit Kaltlufteinbrüchen einstellt,<br />

so wie sie auch Anfang Juni zur Zeit<br />

der „Schafs kälte“ manch unliebsame<br />

Überraschungen bringen kann:<br />

einmal überraschend früher, ein andermal<br />

dafür wieder zu spät auftreten.<br />

Die Schafskälte<br />

Als ein oft unzuverlässiger Patron hinsichtlich<br />

Schönwetter gilt der Juni,<br />

der – genauso wie die Eisheiligen zwischen<br />

dem 12. <strong>und</strong> dem 15. Mai – ganz<br />

Mitteleuropa teils extreme Kälterückfälle<br />

bescheren kann. Gefürchtet ist die<br />

so genannte „Schafskälte“. Auf den Tag<br />

genau lokalisieren lässt sich der Eintritt<br />

der „Schafskälte“ nicht, denn während<br />

Servatius voller Ostwind ist,<br />

hat schon manches Blümlein<br />

totgeküsst.<br />

In den beiden letzten Jahrzehnten haben<br />

sich die Eisheiligen jedoch zumeist<br />

recht gnädig gezeigt <strong>und</strong> nicht gleich<br />

ihren letzten Trumpf über den Frühling<br />

ausgespielt.<br />

Meteorologische Thesen besagen,<br />

dass die Eisheiligen seit Jahrh<strong>und</strong>erten<br />

als eine Folge eines Nord-Süd gerichteten<br />

Kaltluft-Austausches Norddeutschland<br />

im Mittel einen Tag früher erreichen,<br />

dafür aber im Süden länger<br />

wirksam sind.<br />

Wie auch bei den übrigen <strong>Wetter</strong>singularitäten,<br />

sollte man sich bei den<br />

Eisheiligen ebenfalls nicht genau auf<br />

die Zeit vom 11. bis 15. Mai fest legen,<br />

da diese „frostigen Bazi“, wie der<br />

Volksm<strong>und</strong> sie ebenfalls nennt, auch<br />

<br />

vor dem Hochsommer die Temperaturen<br />

noch einmal stark absinken.

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