Festschrift zur Orgelpremiere - symphonic-organ.com
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Üblicherweise muß ein kleines Instrument den Gemeindegesang<br />
stützen und eine Klangpalette anbieten, mit der auch<br />
Orgelliteratur für Vor- und Nachspiele vorgetragen werden<br />
kann. Um all diesen Anforderungen gerecht werden zu können,<br />
muß bei kleinen Instrumenten dann auf Register verzichtet<br />
werden, die aber gerade zu den charakteristischen Stimmen<br />
einer Orgel gehören könnten.<br />
Genau hier möchte die Stieghorster Orgel für Zwischentöne<br />
sorgen: Sie orientiert sich nämlich in der Ästhetik ihres Klangs<br />
entschieden an Vorbildern der französisch-symphonischen<br />
Orgel, zu deren wichtigsten Vertretern der Orgelbauer Aristide<br />
Cavaille-Coll (1811-1899) gezählt wird.<br />
Was hat ein solches Konzept mit unserer Orgellandschaft<br />
heute zu tun? Um das leichter zu verstehen, ein kurzer Rückblick<br />
in die Geschichte des deutsch-französischen Orgelbaus:<br />
Der eben schon erwähnte Cavaillé-Coll konnte in seinen<br />
Schaffensjahren 510 Instrumente bauen und exportierte in die<br />
ganze Welt. Die ganze Welt? Nicht ganz, denn aufgrund politischer<br />
Animositäten - besonders nach dem deutsch-französischen<br />
Krieg 1870/71 - war ihm in Deutschland ein Orgelbau<br />
versagt geblieben, auch wenn von ihm sogar noch ein Kostenangebot<br />
für eine neue Orgel im Kölner Dom abgegeben wurde.<br />
Das deutsche Kaiserreich isolierte sich durch seine Hochrüs-<br />
>> Zwischentöne