Festschrift zur Orgelpremiere - symphonic-organ.com
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über eine Reihe von Koppeln und Einführungstritten, zusammen<br />
mit den Schwellwerken eine Orgel ohne fremde Hilfe<br />
vom leisesten Pianissimo in ein mächtiges Grand Choeur (=Tutti;<br />
alle Register sind gezogen) führen können. Und das alles<br />
ohne Übergänge! Endlich ein Instrument, was dem Crescendo<br />
(=übergangsloses Anwachsen der Klangstärke) eines Orchesters<br />
in nichts mehr nachsteht.<br />
Wer denkt bei einem Orchestercrescendo nicht an den herrlichen<br />
Boléro von Ravel, der nur mit einer Flöte und Schlagwerk<br />
beginnend, zunehmend alle Instrumente des Orchesters erklingen<br />
läßt bis er in einem furiosen Orchestertutti schließt.<br />
Dieser Klangzuwachs übt auf die Menschen noch immer eine<br />
ungeheure Wirkung aus. Es ist der Eindruck der kontrollierbaren<br />
Kraft und Vitalität. Damit sind exakt die klanglichen „Schlüssel“<br />
zum Verständnis der Instrumente von Aristide Cavaillé-Coll benannt.<br />
Mit der 1846 auf der Weltausstellung in Paris vorgestellten<br />
Orgel der Kirche La Madeleine gelingt Cavaillé-Coll erneut ein<br />
großer Wurf: Die Klangstärke der einzelnen Registergruppen<br />
wächst weiter. Für dieses Instrument entwickelt Cavaillé-Coll<br />
besonders ausdrucksstarke Flöten, die den Querflöten eines Orchesters<br />
sehr nahe kommen. Dazu braucht er nicht nur eine<br />
stabile Windversorgung. Durch Differenzierung der Winddrücke<br />
werden diese neuen Bauformen erst ermöglicht. Um die spezi-<br />
>> Zwischentöne