Skript Trainingswissenschaft
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Monika Fikus: Grundlagen der <strong>Trainingswissenschaft</strong><br />
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2. Ausdauertraining<br />
Ausdauertraining ist ein Bestandteil des sog. Konditionstraining.<br />
Konditionstraining (Kondition = Bedingung) bezieht sich auf energetische Einflußgrößen des Leistungszustands.<br />
In der Regel sind damit Kraft-, Schnelligkeits- und Ausdauerfähigkeit sowie Beweglichkeit<br />
gemeint . (Einige Autoren ordnen die Beweglichkeit nicht den konditionellen Fähigkeiten zu)<br />
Konditionelle Fähigkeiten werden abgegrenzt von sog. informationellen Fähigkeiten, darunter werden<br />
Technik und Koordinative Fähigkeiten zusammengefaßt. Teilweise werden Koordinative Fähigkeiten<br />
nicht gesondert als Fähigkeits- und damit auch Trainingskomplex betrachtet, sondern dem Techniktraining<br />
zugeordnet.<br />
Abb. 5 unterschiedliche Gliederung der Kondition<br />
Konditionelle Fähigkeiten sind nicht allein energetisch bedingt, sie sind immer auch mit psychischen<br />
Faktoren gekoppelt, z.B. Wille, Motivation, Einstellungen.<br />
Mit Techniktraining sind Bewegungslernen, Technikverbesserung sowie situative Technikvariation<br />
erfaßt. Taktiktraining zielt auf kognitive Aspekte im Training (z.B. Situationsanalyse, Antizipation).<br />
Formen des psychologischen Trainings sind z.B. mentales Training, autogenes Training, Desensibilisierung,<br />
Hypnose.<br />
2.1. Wissenschaftliche Erklärung<br />
Ausdauer ist die Fähigkeit eine best. Leistung über lange Zeit aufrecht erhalten zu können. Als weitere<br />
Bezeichnungen werden Begriffe wie Ermüdungswiderstandsfähigkeit oder gute und schnelle Regenerationsfähigkeit<br />
verwendet. (In der Literatur wurden 30 versch. Definitionen gefunden.)<br />
Ausdauerleistungsfähigkeit ist durch Training bedingt sowie durch z.B. Technikökonomie (z.B. Skilanglauf),<br />
Energiestoffwechsel (Ernährung), Sauerstoffaufnahmefähigkeit, Körpergewicht, Muskelfasertyp<br />
und Motivation/Wille zum Durchhalten. Auch Kraft und Schnelligkeit sind bedingende Faktoren für<br />
Ausdauerleistung. Einige der Bedingungsfaktoren, maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit und Muskelfasertyp,<br />
sind genetisch bedingt.<br />
Die maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit kann durch Training nur um ca. die Hälfte ihres vorhandenen<br />
Betrages gesteigert werden. Die Weltspitze z.B. der (männlichen) Läufer besitzt eine maximale<br />
Sauerstoffaufnahmefähigkeit von 80-85 ml/kg Körpergewicht, d.h. ein Sportler mit 40 ml/kg wird nie<br />
die Weltspitze erreichen.