Skript Trainingswissenschaft
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Monika Fikus: Grundlagen der <strong>Trainingswissenschaft</strong><br />
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Koordinative Fähigkeiten hängen von den physischen Leistungsfaktoren (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit,<br />
Beweglichkeit) ab und fördern - umgekehrt - deren Entwicklung.<br />
6.1. Wissenschaftliche Erklärung<br />
Die wichtigsten Teilfunktionen der Bewegungskoordination sind:<br />
Informationsaufnahme und -verarbeitung<br />
Antizipation und Planung der Bewegung<br />
Muskelinnervation<br />
Rückmeldung, Vergleich und Korrektur<br />
Die Informationsverarbeitung ist eng an die analysatorischen Fähigkeiten gekoppelt. Je nach Anforderung<br />
kommt den Analysatoren eine unterschiedliche Bedeutung zu. Man unterscheidet zwischen kinästhetischen<br />
Analysatoren (Rezeptoren in den Muskeln, Sehnen und Gelenken), taktilen Analysatoren<br />
(Hautrezeptoren), statiko-dynamischen Analysatoren (Gleichgewichtsinn), optischen Analysatoren und<br />
akustischen Analysatoren.<br />
Die Planung und Ausführung der Bewegung hängt mit den vorhandenen Bewegungserfahrungen zusammen,<br />
selten werden ganz neue Bewegungen gelernt Es erfolgt jeweils ein Rückgriff auf bereits Vorhandenes.<br />
6.2. Trainingswirkungen und Anpassungsvorgänge<br />
Durch Koordinationstraining kommt es zur Verbesserung der oben genannten Fähigkeiten. Daraus<br />
ergibt sich eine Steigerung der Bewegungspräzision, die wiederum eine verbesserte Bewegungsökonomie<br />
zuläßt, d.h. daß die Bewegungsausführung mit geringerer Muskelarbeit bewältigt<br />
werden kann.<br />
6.3. Gesundheit<br />
Dem Training der Koordinativen Fähigkeiten kommt eine große Bedeutung für die Gesundheitsprophylaxe<br />
zu. Eine frühzeitige Entwicklung dient dem Ziel der Erhalt der Geschicklichkeit bis ins (hohe) Alter.<br />
6.4. Schulsport<br />
Hinsichtlich der Bedeutung des Trainings der Koordinativen Fähigkeiten für Kinder und Jugendliche<br />
sind wieder die Entwicklungsstufen zu beachten:<br />
Generell gilt "je früher, desto besser". Besonders im Vorschulalter, da in diesem Alter die<br />
sensomotorischen und neuromuskulären Strukturen noch in der Entwicklung befindlich sind. Hier ist<br />
besonders die Auswahl kindgemäßer Inhalte und Methoden sowie richtige Ausführung der Übungen zu<br />
beachten.<br />
Im frühen Schulkindalter hält die Entwicklung noch immer an. Eine Ungenügende Differenzierungshemmung<br />
(Erregung überwiegt Hemmung) führt zu noch ungenauer Ausführung. Aufgrund geringer<br />
Lernfähigkeit ist intensives Üben notwendig.