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Skript Trainingswissenschaft

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Monika Fikus: Grundlagen der <strong>Trainingswissenschaft</strong><br />

42<br />

_____________________________________________________________________________<br />

5. Schnelligkeit<br />

Schnelligkeit ist die Fähigkeit aufgrund der Prozesse des Muskel-Nerv-Systems und des Kraftentwicklungsvermögens<br />

der Muskulatur motorische Aktionen in einem minimalen Zeitabschnitt zu realisieren.<br />

Arten der Schnelligkeit:<br />

zyklische Schnelligkeit heißt sich mit schnellstmöglicher Geschwindigkeit fortzubewegen<br />

azyklische Schnelligkeit hängt vorwiegend mit Kraft bzw. Schnellkraft zusammen<br />

Schnelligkeit ist größtenteils anlagebedingt und daher weniger trainierbar als Kraft und Ausdauer. Das<br />

hat seine Ursache in der Verteilung von FT- und ST-Fasern. Schnelligkeit nimmt im Alter schneller ab<br />

als Kraft und Ausdauer.<br />

5.1. Wissenschaftliche Erklärung<br />

Schnelligkeit hängt u.a. von folgenden koordinativen und konditionellen Faktoren ab:<br />

Art der Muskulatur: je mehr FT-Fasern (schnellzuckende) vorhanden sind, desto schnellere Muskelkontraktion<br />

lassen sich erzielen. Die Verteilung der Muskelfasertypen ist jedoch wie schon bereits angeführt,<br />

genetisch festgelegt. Darüber hinaus ist nur der (Muskel-)querschnitt der Fasern verbesserbar, die<br />

eigentliche Verteilung jedoch nicht.<br />

Kraft der Muskulatur: je mehr Kraftfähigkeit vorliegt, desto höher wird die Bewegungsgeschwindigkeit.<br />

Das heißt, daß die Schnelligkeit auch abhängig von Muskelquerschnitt und Anzahl der motorischen<br />

Einheiten (muskuläre Koordination) ist.<br />

Biochemie der Muskulatur: für die Maximalgeschwindigkeit sind die Energievorräte in der Muskulatur<br />

und ihre Mobilisationsgeschwindigkeit von Bedeutung. Eine maximale Energiebereitstellung ist bis<br />

zu 20 sec möglich durch ATP und Kreatinphosphat, bis ca. 50 sec durch anaerobe Glykolyse. Danach<br />

läuft die Energiebereitstellung überwiegend aerob ab, d.h. es kommt automatisch auch zur Abnahme<br />

der Schnelligkeit.<br />

Anthropometrische Größen: Die Schrittlänge (d.h. Körpergröße) hat nur geringen Einfluß auf Laufschnelligkeit,<br />

entscheidender ist die Schrittfrequenz, daher sollte hier ein Trainingsschwerpunkt gesetzt<br />

werden.<br />

Neuromuskuläres Zusammenspiel und Kontraktilität des Muskels: Die zentralnervöse Regulation<br />

des Nerv-Muskelsystems sorgt für einen schnellen Wechsel von Erregung und Hemmung von Agonisten<br />

und Antagonisten d.h., eine verbesserte inter- und intramuskuäre Koordination ermöglicht die gleichzeitige<br />

Aktivierung mehrerer motorischer Einheiten. Die allgemeine Innervationsfähigkeit (Grundschnelligkeit)<br />

ist abhängig von der Funktion der motorischen Ganglienzellen, die z.T. genetisch festgelegt,<br />

z.T. aber auch trainierbar ist, besonders wenn das Training in jungen Jahren aufgenommen wird.<br />

Elastizität, Dehnbarkeit und Entspannungsfähigkeit der Muskulatur: Sie beeinflussen die Bewegungsamplitude.<br />

Eine geringe Elastizität usw. vermindert die neuromuskuläre Koordination<br />

Psychische Einflüsse: Negative Emotionen können negativ auf die Koordination wirken, positive Emotionen<br />

können positiv auf Energiemobilisierung wirken.

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