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Skript Trainingswissenschaft

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Monika Fikus: Grundlagen der <strong>Trainingswissenschaft</strong><br />

33<br />

_____________________________________________________________________________<br />

Abb. 19: Belastung der Wirbelsäule beim Heben<br />

3.4. Schulsport<br />

Generell ist beim Krafttraining mit Kindern und Jugendlichen größte Vorsicht geboten. Die Knochen<br />

sind aufgrund der noch geringeren Kalkeinlagerung weich und weniger stabil gegenüber Druckbelastung.<br />

Es dürfen keine abrupten Belastungswechsel zugelassen werden, da die Knorpel weniger druckfest<br />

und Bänder weniger zugfest sind als beim Erwachsenen. Vor allem ist Überkopfarbeit (Hanteln) wegen<br />

höherer Flexibilität der kindlichen Wirbelsäule zu vermeiden. Einseitige und langdauernden statische<br />

Belastungen wirken negativ auf Gelenkknorpel und die allgemeine Durchblutung. Es ist zu beachten,<br />

daß die Erholungszeiten bei Kindern länger sind, als bei Erwachsenen.<br />

Auf der anderen Seite ist durch Krafttraining eine Verbesserung der Knochenstruktur (dickere Fasern,<br />

breitere Knochen, Ausrichtung der Spongiosabälkchen nach Zug- und Drucklinien) und der Zugfestigkeit<br />

des Bindegewebes erreichbar. Eine Überbelastung des aktiven Bewegungsapparates (Muskulatur)<br />

ist praktisch nicht möglich, allerdings können Schäden am passiven Apparat (Knochen, Gelenkknorpel)<br />

auftreten. Ein gemäßigtes Training der Kraft wirkt bewegungsmangelbedingten Haltungsschwächen<br />

entgegen, d.h. nicht genug Kraft vor allem im Rumpfbereich um das Eigengewicht des Körpers zu halten<br />

bzw. zu bewegen. Vor allem dynamisches Training, d.h. muskelverkürzende und muskeldehnende<br />

Reize sind besonders wichtig für Dehnung der Rückenmuskulatur in der Wachstumsphase(bei bis zu<br />

50% der Schulanfänger, nach zwei Schuljahren sogar bei 70%, sind Haltungsschäden feststellbar, ebenso<br />

eine hohe Zahl von Übergewichtigen, circulus virtuosis und Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-<br />

System, Atmung, Stoffwechsel.<br />

Im Schulkindalter liegt der Schwerpunkt stets bei einer umfassenden Ausbildung konditioneller Fähigkeiten.<br />

Krafttraining soll niemals an Maschinen und in Form von Partnerübungen ausgeführt werden. Es<br />

sollte ausschließlich die dynamische Kraft trainiert werden, dazu ist das eigene Körpergewicht ausreichend<br />

(Schaukeln, Klettern, Stützen...). Frühestens ab 10 Jahren können leichte Zusatzgewichte verwendet<br />

werden, wobei jedoch eine Spezialisierung verhindert werden sollte und das Training vielseitig<br />

und abwechslungsreich gestaltet wird. In diesem Alter ist die Kraftentwicklung bei Mädchen und Jungen<br />

fast gleich, d.h. es liegt eine gleiche Trainierbarkeit der Kraft vor.

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