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Skript Trainingswissenschaft

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Monika Fikus: Grundlagen der <strong>Trainingswissenschaft</strong><br />

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_____________________________________________________________________________<br />

3. Krafttraining<br />

3.1. Wissenschaftliche Erklärung<br />

Die physikalische Definition von Kraft lautet: F = m * a (Kraft = Masse * Beschleunigung), d.h. Änderung<br />

eines Bewegungszustandes durch Krafteinwirkung. So kann aber "konditionelle Kraft" bzw. Kraftleistung<br />

der Muskulatur nicht hinreichend erfaßt werden.<br />

Die Bildung von Kraft ist das wesentlichste Leistungsmerkmal der Muskulatur. Dabei wird biochemische<br />

Energie (aus Ernährung, Atmung, Kreislauf) in Wärme und Kraft umgesetzt. Der Anteil an Kraftleistung<br />

wird als Arbeit bezeichnet (W = F * s)<br />

daraus ergibt sich für mechanische Leistung<br />

P = W/t (W ersetzen ergibt)<br />

P = F * s/t<br />

P = F * v<br />

d.h. die Kraftbildungsgeschwindigkeitist als wesentliches Ziel des Krafttrainings anzusehen. Das bedeutet<br />

im Einzelnen<br />

a) Verbesserung der Innervationsfähigkeit<br />

b) Erweiterung des Energiepotential durch Hypertrophie<br />

c) Verbesserung des Energieflusses im Muskel<br />

Von Kraftleistung spricht man immer dann, wenn mit Krafteinsätzen gearbeitet wird, deren Werte über<br />

ca. 30% der jeweils individuell realisierbaren Maxima liegen. Diese Unterscheidung ist notwendig, da<br />

auch bei Ausdauerleistungen Kraft benötigt wird.<br />

Kraft tritt (ebenso wie Ausdauer) niemals in Reinform auf, sie steht immer in Wechselbeziehung zu<br />

Ausdauer (bei starkem Muskelquerschnitt eingeschränkt), Schnelligkeit (sehr hohe Korrelation), Beweglichkeit<br />

(kann in Extremfällen durch starke Kraftentwicklung beeinträchtigt werden) und<br />

Koordinativen Fähigkeiten (sollen immer mit Kraft zusammen trainiert werden).<br />

Weiterhin wird unterschieden in allgemeine Kraft: sportartunabhängige Kraft aller Muskelgruppen,<br />

sowie spezielle Kraft: für bestimmte Bewegungsform typische Kraftausprägung an den jeweiligen<br />

Muskelgruppen, z.B. Armstoßkraft. Die wichtigsten Arten von Kraft sind Maximalkraft, Schnellkraft,<br />

Kraftausdauer und Reaktivkraft.<br />

A. Maximalkraft<br />

ist die höchstmögliche Kraft, die das Nerv-Muskelsystem bei maximaler willkürlicher Kontraktion auszuüben<br />

vermag. Auch bei der Maximalkraft werden nur 70% der Absolutkraft aktiviert, der Rest (oberhalb<br />

der Mobilisationsschwelle) ist autonom geschützt. Die Maximalkraft ist abhängig vom Muskelquerschnitt,<br />

sowie intermuskulärer und intramuskulärer Koordination. Im Zusammenhang mit der Maximalkraft<br />

werden folgende Kontraktionsformen unterschieden<br />

1. konzentrisch (auch überwindend, positiv):<br />

Das eigene Körpergewicht bzw. Fremdgewichte werden bewegt oder einen Widerstand wird überwunden<br />

(z.B. Laufen, Springen, ein Gewicht heben). Die konzentrische Kontraktion erfolgt durch Muskelverkürzung<br />

indem sich die kontraktilen Elemente des Muskels verkürzen, die elastischer Elemente bleiben<br />

in der Länge unverändert, d.h. der Muskel verkürzt sich insgesamt.

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