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Silexfunde aus der Schicht 9 von Sipplingen-Osthafen und aus der um

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Länge (mm) Breite (mm) Dicke (mm) Gewicht (g)<br />

Silexinventare n Med. x Std. Var. Med. x Std. Var. Med. x Std. Var. Med. x Std. Var.<br />

<strong>Sipplingen</strong> 6 28,2 23,5 10,4 0,40 19,6 20,2 2,2 0,10 4,9 4,4 1,2 0,30 2,3 2,1 0,9 0,40<br />

Wangen-Hinterhorn 6 24,0 25,5 5,8 0,23 17,0 16,7 3,3 0,20 4,0 3,8 0,4 0,10 1,9 1,7 0,6 0,35<br />

Ödenahlen 9 32,0 32,2 7,5 0,23 23,0 23,7 5,0 0,21 7,0 6,7 1,6 0,24 3,7 4,8 3,5 0,73<br />

Tab. 14 Maße <strong>der</strong> vollständigen Pfeilspitzen <strong>von</strong> <strong>Sipplingen</strong> im Vergleich zu Wangen-Hinterhorn <strong>und</strong> Ödenahlen.<br />

Länge (mm) Breite (mm) Dicke (mm) Gewicht (g)<br />

Silexinventare n Med. x Std. Var. Med. x Std. Var. Med. x Std. Var. Med. x Std. Var.<br />

<strong>Sipplingen</strong> 10 22,4 22,3 4,3 0,20 14,8 16,4 5,0 0,30 4,6 5,8 3,4 0,60 1,6 2,0 1,5 0,80<br />

Wangen-Hinterhorn 12 31,0 31,2 8,3 0,27 22,0 22,2 7,5 0,34 8,5 8,3 3,2 0,38 5,1 6,3 5,2 0,83<br />

Ödenahlen 9 33,0 32,7 10,3 0,31 30,0 30,1 10,1 0,34 14,0 15,3 5,0 0,33 13,6 14,2 8,1 0,57<br />

Reute-Schorrenried 1 - 30,0 - - - 29 - - - 7,0 - - - 6,3 - -<br />

1 - 23,0 - - - 16 - - - 6,0 - - - 2,4 - -<br />

Tab. 15 Maße <strong>der</strong> vollständigen Ausgesplitterten Stücke <strong>von</strong> <strong>Sipplingen</strong> im Vergleich zu Wangen-Hinterhorn,<br />

Ödenahlen <strong>und</strong> Reute-Schorrenried.<br />

formen <strong>von</strong> Pfeilspitzen ist ungewiß. Sie wurden aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer zugearbeiteten Spitze sowie <strong>der</strong> teilweisen Flächenretusche<br />

als solche bestimmt. Sie lassen sich gut mit entsprechend<br />

klassifizierten Stücken in den Inventaren <strong>von</strong> Reute-Schorrenried<br />

(KIESELBACH <strong>und</strong> SCHLICHTHERLE 1998,<br />

Taf. 15, 345) <strong>und</strong> Ödenahlen (SCHLICHTHERLE 1995, Taf.<br />

13, 209.210) vergleichen. Unter den unbestimmten Modifikationen<br />

befindet sich möglicherweise eine weitere<br />

Pfeilspitze mit dorsaler Flächenretusche (Katalogn<strong>um</strong>mer<br />

123). Diese ist jedoch durch Hitzeeinwirkung so stark beschädigt,<br />

daß sie nicht mehr sicher als solche klassifiziert<br />

werden konnte. Die Pfeilspitzen lassen sich anhand ihrer<br />

Basisgestalt differenzieren. Danach liegen drei Pfeilspitzen<br />

mit gera<strong>der</strong> Basis (Taf.14, 139,140,142), drei Pfeilspitzen<br />

mit konkaver Basis (Taf.14, 138,141,143) <strong>und</strong> eine Pfeilspitze<br />

mit konvexer Basis (Taf.14, 144) vor. Pfeilspitzen<br />

mit konkaver <strong>und</strong> gera<strong>der</strong> Basis stellen die am häufigsten<br />

vertretenen Pfeilspitzenformen in jungneolithischen Inventaren<br />

des südwestdeutschen Ra<strong>um</strong>es dar (KIESELBACH<br />

2000, 172 ff.). Ebenso ist die konkave Basis für die Altheimer<br />

Kultur Bayerns typisch (DRIEHAUS 1960, UERPMANN<br />

1995). Pfeilspitzen mit konvexer Basis kommen hingegen<br />

stets nur in einzelnen Exemplaren vor. Die Pfeilspitzen<br />

unterscheiden sich bezüglich ihrer Retuschierung (Tab.<br />

13): Die Mehrzahl <strong>der</strong> Pfeilspitzen sowie die Geschoßspitzenrohlinge<br />

sind vollständig o<strong>der</strong> partiell flächenretuschiert<br />

(Taf.14, 139,141,142,143,145; Katalogn<strong>um</strong>mer<br />

146). Zwei Pfeilspitzen weisen hingegen zusätzlich Kantenretuschierung<br />

auf (Taf.14, 138,140). Die Pfeilspitze<br />

mit konvexer Basis (Taf.14, 144) ist <strong>aus</strong>schließlich kantenretuschiert.<br />

Bei Exemplar Katalogn<strong>um</strong>mer 144 ist es<br />

durch<strong>aus</strong> möglich, daß die nicht die ganze Kante <strong>um</strong>fassende<br />

Retusche <strong>von</strong> einem unvollständigen Herstellungsprozeß<br />

resultiert. Demnach wäre auch dieses Exemplar als<br />

Geschoßspitzenrohform anzusprechen. Bis auf zwei Pfeilspitzen<br />

<strong>aus</strong> unbestimmtem Rohmaterial lassen sich die<br />

Pfeilspitzen den Materialgruppen 3a, 3b, 8 <strong>und</strong> 9 zuordnen.<br />

Die Maße <strong>der</strong> vollständigen Pfeilspitzen <strong>von</strong> <strong>Sipplingen</strong><br />

zeigen gute Entsprechung mit den Pfeilspitzen <strong>von</strong><br />

Wangen-Hinterhorn (Tab. 14). Ebenso weisen zwei <strong>der</strong><br />

drei fast vollständigen Pfeilspitzen im Inventar <strong>von</strong> Reute-<br />

Schorrenried entsprechende Maße auf (KIESELBACH <strong>und</strong><br />

SCHLICHTHERLE 1998, 322). Die Pfeilspitzen in Ödenahlen<br />

sind im Mittel etwas größer.<br />

Insgesamt liegt <strong>der</strong> Anteil an Pfeilspitzen mit 12,1 % etwas<br />

höher als in Ödenahlen, Reute-Schorrenried <strong>und</strong> Wangen-<br />

Hinterhorn, wo diese zwischen 8 <strong>und</strong> 11 % streuen. In <strong>der</strong><br />

Altheimer Station Ergolding-Fischergasse ist das Pfeilspitzenkontingent<br />

mit 14,5 % etwas höher als in <strong>Sipplingen</strong><br />

(UERPMANN 1995, 134, Tab. 34).<br />

Unter <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Abnutzungsgeräte sind 14 Ausgesplitterte<br />

Stücke (Taf.14, 124,125, Katalogn<strong>um</strong>mern<br />

126–137) <strong>und</strong> ein Feuerschläger registriert. Generell wird<br />

den Ausgesplitterten Stücken eine meißelartige Funktion<br />

zugesprochen. Allerdings können Aussplitterungen auch<br />

vom Schäften <strong>der</strong> Stücke herrühren. Dies konnte im Inventar<br />

<strong>von</strong> Reute-Schorrenried anhand <strong>von</strong> mikroskopischen<br />

Gebrauchsspurenanalysen belegt werden (PAWLIK<br />

1998, 196). Bis auf drei Exemplare mit unbestimmter<br />

Gr<strong>und</strong>form befinden sich die Aussplitterungen an Abschlägen.<br />

Diese bildeten aufgr<strong>und</strong> ihrer stabileren Form<br />

vermutlich die geeignetere Gr<strong>und</strong>form als Klingen. Die<br />

Aussplitterungsnegative liegen bei den Stücken mit erkennbarer<br />

Gr<strong>und</strong>form fast immer am Proximal- <strong>und</strong> Distalende.<br />

Lediglich ein Exemplar (Katalogn<strong>um</strong>mer 130)<br />

weist laterale Aussplitterungsnegative auf. Die Ausgesplitterten<br />

Stücke bestehen <strong>aus</strong> Jurahornsteinen <strong>der</strong> Materialgruppen<br />

2, 3a, 3b, 6, 8 <strong>und</strong> 9. Sie sind im Mittel kleiner als<br />

in Wangen-Hinterhorn, Ödenahlen o<strong>der</strong> Reute-Schorrenried<br />

(Tab. 15).<br />

Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> kanten- <strong>und</strong> endretuschierten Werkzeuge n %<br />

Messer mit unilateraler Kantenretusche 4 17,4<br />

Messer mit bilateraler Kantenretusche 3 13,0<br />

Messer mit Endretusche 1 4,4<br />

Messer mit Lateral- <strong>und</strong> Endretusche 5 21,7<br />

Messer mit unbestimmter Kantenretusche 6 26,1<br />

Messer mit Gebrauchsretusche 4 17,4<br />

gesamt 23 100<br />

Tab. 16 Aufglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> kanten- <strong>und</strong> endretuschierten Werkzeuge<br />

nach <strong>der</strong> Lage <strong>und</strong> Art ihrer Retusche.<br />

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