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Silexfunde aus der Schicht 9 von Sipplingen-Osthafen und aus der um

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Tab. 5 Vergleich <strong>der</strong><br />

unmodifizierten <strong>und</strong><br />

modifizierten<br />

Gr<strong>und</strong>formanteile<br />

<strong>von</strong> <strong>Sipplingen</strong>,<br />

Ödenahlen <strong>und</strong><br />

Reute-Schorrenried<br />

(Prozentwerte in<br />

Klammern).<br />

Gr<strong>und</strong>formen <strong>Sipplingen</strong> Wangen-Hinterhorn Ödenahlen Reute-Schorrenried<br />

Abschläge 132 (31,6) 162 (49,1) 326 (61,2) 79 (26,5)<br />

unmodifiziert 103 (24,7) 130 (39,4) 272 (51,0) 58 (19,5)<br />

modifiziert 29 (7,0) 32 (9,7) 54 (10,2) 21 (7,0)<br />

Klingen 18 (4,3) 36 (10,9) 30 (5,6) 29 (9,7)<br />

unmodifiziert 13 (3,1) 16 (4,8) 19 (3,5) 17 (5,7)<br />

modifiziert 5 (1,2) 20 (6,1) 11 (2,1) 12 (4,0)<br />

Abschläge o. Klingen 10 (2,2) 19 (5,7) 16 (3,0) 12 (4,0)<br />

unmodifiziert 5 (1,2) 11 (3,3) 11 (2,1) 7 (2,3)<br />

modifiziert 4 (1,0) 8 (2,4) 5 (0,9) 5 (1,7)<br />

Absplisse 156 (37,4) 9 (2,7) 15 (2,8) 122 (40,9)<br />

unmodifiziert 156 (37,4) 9 (2,7) 15 (2,8) 122 (40,9)<br />

modifiziert - - - -<br />

Präparationsgr<strong>und</strong>formen 2 (0,5) 4 (1,2) 7 (1,3) 4 (1,4)<br />

unmodifiziert 2 (0,5) 2 (0,6) 7 (1,3) 2 (0,7)<br />

modifiziert - 2 (0,6) - 2 (0,7)<br />

Kerne/Kerntrümmer 2 (0,5) 9 (2,7) 30 (5,7) 1 (0,3)<br />

unmodifiziert 2 (0,5) 7 (2,1) 22 (4,1) 1 (0,3)<br />

modifiziert - 2 (0,6) 8 (1,6) -<br />

Schlagtrümmer 15 (3,6) 35 (10,6) 32 (6,0) 21 (7,1)<br />

unmodifiziert 15 (3,6) 34 (10,3) 22 (4,1) 17 (5,7)<br />

modifiziert - 1 (0,3) 10 (1,9) 4 (1,4)<br />

Silexplatten - - 7 (1,3) 14 (4,7)<br />

unmodifiziert - - 4 (0,8) 12 (4,0)<br />

modifiziert - - 3 (0,5) 2 (0,7)<br />

Modifikationsabfälle 9 (2,1) 3 (0,9) 2 (0,4) 2 (0,7)<br />

unmodifiziert 8 (1,9) 3 (0,9) 2 (0,4) 2 (0,7)<br />

modifiziert 1 0,2) - - -<br />

sonstige Trümmer 28 (6,7) 24 (7,2) 15 (2,8) 5 (1,7)<br />

unmodifiziert 28 (6,7) 24 (7,2) 15 (2,8) 5 (1,7)<br />

modifiziert - - - -<br />

unbestimmte Gr<strong>und</strong>formen 46 (11,0) 29 (8,8) 53 (9,9) 9 (3,0)<br />

unmodifiziert 27 (6,5) 19 (5,8) 22 (4,1) -<br />

modifiziert 19 (4,6) 10 (3,0) 31 (5,8) 9 (3,0)<br />

unmodifiziert 359 (86,1) 255 (77,3) 411 (77,1) 24 (81,5)<br />

modifiziert 58 (13,9) 75 (22,7) 122 (22,9) 55 (18,5)<br />

gesamt 417 (100) 330 (100) 533 (100) 298 (100)<br />

onsabfälle eine Weiterverarbeitung <strong>von</strong> Werkzeugen. Auch<br />

bei Materialgruppe 2 <strong>und</strong> 3b, die ja eventuell zu Materialgruppe<br />

8 bzw. 3a gehören, spricht die hohe Zahl an Absplissen<br />

für ein Retuschieren <strong>von</strong> Werkzeugen. Bei allen<br />

an<strong>der</strong>en Materialgruppen ist eine Beurteilung aufgr<strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> geringen Stückzahlen schwierig. Es handelt sich vorwiegend<br />

<strong>um</strong> unmodifizierte <strong>und</strong> modifizierte Abschläge.<br />

Bei den drei Exemplaren <strong>aus</strong> Quarz sowie dem singulären<br />

Bergkristall handelt es sich <strong>um</strong> natürliche Trümmer bzw.<br />

<strong>um</strong> unbestimmte Gr<strong>und</strong>formen, die keine eindeutigen<br />

Hinweise auf eine Bearbeitung erkennen lassen.<br />

Um objektiver beurteilen zu können in welchem Umfang<br />

die Gr<strong>und</strong>formanteile <strong>von</strong> <strong>Sipplingen</strong> eine örtliche Silexverarbeitung<br />

anzeigen, sind diese in Tabelle 5 mit den<br />

Gr<strong>und</strong>formanteilen <strong>der</strong> zeitgleichen Pfyn-Altheimer Stationen<br />

Ödenahlen 1 (KIESELBACH 2000, 98 ff.; siehe auch<br />

SCHLICHTHERLE 1995, 56) <strong>und</strong> Reute-Schorrenried (KIE-<br />

SELBACH/SCHLICHTHERLE 1998, 162) sowie <strong>der</strong> etwas älter<br />

datierten Pfyner Siedlung Wangen-Hinterhorn (KIESEL-<br />

BACH 2000, 98 ff.) verglichen. Die Auswertung <strong>der</strong> Silexinventare<br />

<strong>von</strong> Ödenahlen <strong>und</strong> Wangen-Hinterhorn ergab,<br />

daß in beiden Siedlungen vorwiegend lokale Rohmaterialien<br />

<strong>der</strong> Schwäbischen Alb <strong>und</strong> des Albsüdrandes eingebracht<br />

<strong>und</strong> vollständig verarbeitet wurden. In Reute-<br />

Schorrenried nutzte man überwiegend regionale <strong>und</strong> überregionale<br />

Jura- <strong>und</strong> Plattenhornsteine <strong>der</strong> Schwäbischen<br />

<strong>und</strong> Fränkischen Alb, die aufgr<strong>und</strong> des größeren Transportweges<br />

wohl vornehmlich als Vollkerne <strong>und</strong> Halbfabrikate<br />

importiert <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Siedlung zu Werkzeugen <strong>um</strong>gearbeitet<br />

wurden. Beim Vergleich <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>formanteile<br />

<strong>der</strong> vier Silexinventare bestätigt sich die Annahme, daß die<br />

nach <strong>Sipplingen</strong> eingebrachten Rohmaterialien z<strong>um</strong>indest<br />

teilweise im gegrabenen Siedlungs<strong>aus</strong>schnitt zu Gr<strong>und</strong>produkten<br />

<strong>und</strong> Werkzeugen verarbeitet wurden. Indiz<br />

hierfür sind neben den vergleichsweise wenigen Präparationsgr<strong>und</strong>formen,<br />

Kern- <strong>und</strong> Schlagtrümmer, vor allem die<br />

im Vergleich zu Reute-Schorrenried höheren Abschlaganteil<br />

<strong>und</strong> geringeren Klingen- <strong>und</strong> Werkzeuganteil. Gleichzeitig<br />

signalisieren die Gr<strong>und</strong>formanteile <strong>von</strong> Wangen-<br />

Hinterhorn <strong>und</strong> Ödenahlen, daß die örtliche Produktion<br />

1<br />

Das Silexinventar <strong>von</strong> Ödenahlen wurde <strong>von</strong> mir neu bearbeitetet.<br />

Im Gegensatz zu dem <strong>von</strong> H. Schlichtherle 1995 veröffentlichten<br />

Silexinventar beinhaltet es weitere F<strong>und</strong>e <strong>aus</strong> den Altgrabungen H.<br />

Forschners sowie weitere Oberflächenaufsammlungen <strong>aus</strong> den 90er<br />

Jahren. Abweichungen in den Gr<strong>und</strong>form- <strong>und</strong> Geräteklassenanteilen<br />

ergeben sich also einerseits <strong>aus</strong> <strong>der</strong> unterschiedlichen Gesamtstückzahl,<br />

an<strong>der</strong>erseits aber auch <strong>aus</strong> <strong>der</strong> abweichenden Datenaufnahme.<br />

So sind beispielsweise die Absplisse bei meinem<br />

Aufnahmesystem nach <strong>der</strong> Größe klassifiziert, bei H. Schlichtherle<br />

hingegen nach dem Gewicht.<br />

56

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