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Silexfunde aus der Schicht 9 von Sipplingen-Osthafen und aus der um

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Tab. 24 Maße <strong>von</strong><br />

Abschlägen <strong>und</strong> Kingen <strong>aus</strong><br />

verschiedenen jung- bis<br />

spätneolithischen<br />

Silexinventaren Südwestdeutschlands.<br />

Silexinventare x x x x<br />

n Länge (mm) n Breite (mm) n Dicke (mm) n Gewicht (g)<br />

Wangen- Abschläge unmod. 38 20,1 36 17,2 30 5,0 30 1,9<br />

Hinterhorn mod. 22 31,8 22 24,8 22 8,5 22 8,4<br />

Klingen unmod. 6 27,8 7 10,1 6 3,5 6 1,7<br />

mod. 10 38,4 10 19,1 10 8,2 10 6,4<br />

Ödenahlen Abschläge unmod. 114 23,9 100 21,9 76 5,6 76 3,4<br />

mod. 34 34,2 34 29,4 34 9,7 34 11,1<br />

Klingen unmod. 6 28,5 6 12,8 5 4,6 5 1,3<br />

mod. 3 46,0 3 20,7 3 6,7 3 7,3<br />

Reute- Abschläge unmod. 28 17,4 21 15,8 18 3,9 18 1,7<br />

Schorrenried mod. 11 34,7 11 29,5 11 9,4 11 13,6<br />

Klingen unmod. 2 15,5 2 6,5 2 2,5 2 0,2<br />

mod. 3 39,0 3 13,0 3 5,7 3 3,1<br />

Nußdorf- Abschläge unmod. 21 29,0 18 25,7 16 5,1 16 4,0<br />

Strandbad mod. 25 38,9 25 29,9 25 8,8 25 12,5<br />

Klingen unmod. 1 42,6 1 20,3 1 5,4 1 3,7<br />

mod. 13 62,7 13 24,6 13 7,7 13 14,6<br />

Stücken sowie dem sek<strong>und</strong>ären Klopfer läßt sich nicht<br />

entscheiden, ob ein Abschlag o<strong>der</strong> eine Klinge als Gr<strong>und</strong>form<br />

diente. Die Ausgesplitterten Stücke sind bis auf ein<br />

Exemplar <strong>der</strong> Materialgruppe 8 (Katalogn<strong>um</strong>mer 323) alle<br />

patiniert o<strong>der</strong> gebrannt. Ein Ausgesplittertes Stück (Katalogn<strong>um</strong>mer<br />

321) mit Lateralretusche wurde vermutlich<br />

zuvor als Messer verwendet. Ein weiteres Ausgesplittertes<br />

Stück (Katalogn<strong>um</strong>mer 323) trägt Pechreste, die auf eine<br />

Schäftung schließen lassen. Der <strong>aus</strong> Jurahornstein <strong>der</strong> Materialgruppe<br />

3a vorliegende sek<strong>und</strong>äre Klopfer weist am<br />

Proximal- <strong>und</strong> Distalende Klopfspuren <strong>und</strong> Aussplitterungen<br />

auf. Die bilaterale Kantenretusche sowie Glanzpatina<br />

entlang einer Lateralkante, legen eine primäre Funktion<br />

als Erntemesser nahe. Die Abnutzungsgeräte haben eine<br />

mittlere Länge <strong>von</strong> 27,7 mm, eine mittlere Breite <strong>von</strong> 18,2<br />

mm <strong>und</strong> eine mittlere Dicke <strong>von</strong> 6,6 mm. Das Gewicht<br />

liegt nur beim Klopfer vor. Er wiegt 17,8 g. Die Abnutzungsgeräte<br />

sind somit größer als in <strong>Schicht</strong> 9, jedoch kleiner<br />

als in an<strong>der</strong>en Pfyner <strong>und</strong> Pfyn-Altheimer Stationen<br />

des Bodenseera<strong>um</strong>es <strong>und</strong> Oberschwabens (siehe Tab. 15).<br />

Im Oberflächeninventar kommen sechs kanten- <strong>und</strong><br />

endretuschierte Werkzeuge (Taf. 28, 303; Katalogn<strong>um</strong>mer<br />

304–308) sowie zwei flächenretuschierte Geräte (Taf. 28,<br />

301,302) vor, für die eine Funktion als Messer anzunehmen<br />

ist. Mit insgesamt 22,3 % liegt <strong>der</strong> Anteil deutlich<br />

unter dem <strong>aus</strong> <strong>Schicht</strong> 9 (39,6 %). Auch in Wangen-Hinterhorn,<br />

Ödenahlen <strong>und</strong> Reute-Schorrenried sind jeweils<br />

höhere Anteile zu verzeichnen (siehe Tab. 19). Die kanten<strong>und</strong><br />

endretuschierten Werkzeuge können anhand <strong>der</strong> Retuschenlage<br />

unterschieden werden: Danach liegt ein lateralretuschiertes<br />

Messer (Katalogn<strong>um</strong>mer 306), drei lateral<strong>und</strong><br />

gebrauchsretuschierte Messer (Taf. 28, 303; Katalogn<strong>um</strong>mer<br />

304,305), ein Messer mit proximaler, konvexer<br />

Endretusche (Katalogn<strong>um</strong>mer 308) sowie ein Messer mit<br />

Lateral-, End- <strong>und</strong> Gebrauchsretusche (Katalogn<strong>um</strong>mer<br />

307) vor. Bei Letzterem ist die laterale <strong>und</strong> distale Kantenretusche<br />

ebenfalls konvex geformt. Ein Messer (Katalogn<strong>um</strong>mer<br />

308) zeichnet sich durch einen lateralen Kortexrücken<br />

<strong>aus</strong>. Ein weiteres, <strong>aus</strong> einer großen Klinge hergestelltes<br />

Messer (Taf. 28, 303) weist entlang <strong>der</strong><br />

retuschierten Lateralkante Glanzpatina <strong>und</strong> Verr<strong>und</strong>ung<br />

auf. Neben dem sek<strong>und</strong>är als Klopfer verwendeten Messer<br />

liegt somit ein Zweites vor, daß als Sicheleinsatz gedient<br />

haben könnte. Die Ausgangsform bildet bei zwei Messern<br />

ein Abschlag, bei drei Messern eine Klinge. Bei einem fragmentierten<br />

Messer kann nicht entschieden werden, ob ein<br />

Abschlag o<strong>der</strong> eine Klinge als Gr<strong>und</strong>form diente. Die kanten-<br />

<strong>und</strong> endretuschierten Werkzeuge sind bis auf zwei<br />

Messer <strong>der</strong> Materialgruppe 3a (Katalogn<strong>um</strong>mer 308) <strong>und</strong><br />

5 (Taf. 28, 303 ) alle patiniert <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> gebrannt.<br />

Als beson<strong>der</strong>e Messerformen gelten die beiden flächenretuschierten<br />

Geräte <strong>aus</strong> Plattenhornstein (Taf. 28,<br />

301,302), schon allein wegen ihres verwendeten Rohmaterials.<br />

Eines <strong>der</strong> Stücke (Taf. 28, 301) ist an beiden Enden<br />

gebrochen <strong>und</strong> bezüglich seiner Werkzeugform nicht mehr<br />

sicher anzusprechen. Allerdings ist es leicht gebogen, so<br />

daß es sich eventuell <strong>um</strong> ein Sichelfragment <strong>der</strong> schmalen,<br />

gebogenen Variante vom Typ Altheim handeln könnte<br />

(Abb. 6). Beim zweiten Stück (Taf. 28, 302), das <strong>aus</strong> einem<br />

Tab. 25 Anteile <strong>der</strong> Werkzeugklassen <strong>der</strong> Silexinventare<br />

<strong>von</strong> <strong>Sipplingen</strong>, Oberfläche <strong>und</strong> <strong>Sipplingen</strong>,<br />

<strong>Schicht</strong> 9.<br />

Werkzeugklassen <strong>Sipplingen</strong>, Oberfläche <strong>Sipplingen</strong>, <strong>Schicht</strong> 9<br />

n % n %<br />

kanten- <strong>und</strong> endretuschierte Werkzeuge 6 16,7 23 39,6<br />

flächenretuschierte Geräte 2 5,6 - -<br />

trianguläre Pfeilspitzen 12 33,3 7 12,1<br />

gestielte Pfeilspitzen 1 2,8 - -<br />

Geschoßspitzenrohlinge - - 2 3,4<br />

Bohrer 2 5,6 (1) -<br />

sonstige Spitzenvarianten 3 8,3 1 1,7<br />

Kratzer 6 16,7 7 12,1<br />

Abnutzungsgeräte 4 11,1 15 25,9<br />

unbestimmte Modifikationen - - 3 5,2<br />

gesamt 36 100 58 100<br />

70

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