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Silexfunde aus der Schicht 9 von Sipplingen-Osthafen und aus der um

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Abb. 5 Silexdolch <strong>von</strong> <strong>Sipplingen</strong>,<br />

<strong>Schicht</strong> 9 (4) im Vergleich zu an<strong>der</strong>en<br />

jung- <strong>und</strong> spätneolithischen Silexdolchen<br />

sowie spätkupfer- <strong>und</strong> frühbronzezeitlichen<br />

Kerb- <strong>und</strong> Nietdolchen. 1<br />

Spitzklinge <strong>aus</strong> Rijckholtflint, Allesh<strong>aus</strong>en-Hartöschle<br />

(Strobel, 2000, 192,<br />

Abb. 53); 2,3 Spandolche <strong>aus</strong> Grand-<br />

Pressigny Silex, Vinelz “Alte Station“,<br />

CH (Winiger 1999, 175, Abb. 92); 5,6<br />

spätkupferzeitliche Kerbdolche, Elemir,<br />

YU u. Danku I, Grab 3, MA (Matuschik<br />

1998, 220, Abb. 221); 7<br />

Nietdolch vom Typ Cucuteni, Variante<br />

Lovas A, Unterach, See am Mondsee, A<br />

(Matuschik 1998, 223, Abb. 224); 8<br />

Nietdolch vom Typ Cucuteni, Variante<br />

Mondsee, Reute-Schorrenried (Matuschik<br />

1998 225, Abb. 226); M 1:2.<br />

Bei dem als Feuerschläger angesprochenen Stück (Katalogn<strong>um</strong>mer<br />

120) ist eine entsprechende Funktion nicht<br />

durch mikroskopische Gebrauchsspurenanalyse belegt.<br />

Die Ansprache erfolgt aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> erkennbaren Kantenverr<strong>und</strong>ung,<br />

die sich an einer exponierten Stelle des Stücks<br />

befindet. Da die Gr<strong>und</strong>form nicht identifiziert werden<br />

konnte, läßt sich die genaue Lage <strong>der</strong> Verr<strong>und</strong>ung nicht<br />

ermitteln. Das Stück weist eine Kantenretusche auf, die<br />

eine primäre Funktion als Messer nahelegt.<br />

Insgesamt liegt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Abnutzungsgeräte mit 25,9<br />

% ähnlich hoch wie in Wangen-Hinterhorn <strong>und</strong> Ödenahlen.<br />

Im Inventar <strong>von</strong> Ergolding-Fischergasse ist <strong>der</strong> Anteil<br />

an Abnutzungsgeräten mit 9,2 % relativ niedrig<br />

(UERPMANN 1995, 134). In an<strong>der</strong>en jungneolithischen<br />

Stationen wie in <strong>der</strong> Schussenrie<strong>der</strong> Siedlung Ehrenstein<br />

(WAIBLINGER 1997, 272) o<strong>der</strong> in den michelbergzeitlichen<br />

Siedlungen Koslar 10 <strong>und</strong> Inden 9 (HÖHN 1984, 47) sind<br />

die Anteile wie<strong>der</strong><strong>um</strong> mit jeweils über 20 % relativ hoch.<br />

C.-H. Strien (1990, 38) vermutet, daß <strong>der</strong> Anteil an Ausgesplitterten<br />

Stücken <strong>von</strong> <strong>der</strong> Rohmaterialverfügbarkeit<br />

abhängt <strong>und</strong> folglich in Siedlungen mit schlechter Rohmaterialversorgung<br />

höher liegt, da eine stärkere Ausnutzung<br />

des Materials erfolgte. Dies läßt sich jedoch im Hinblick<br />

auf die hohe Zahl an Ausgesplitterten Stücken im Inventar<br />

<strong>von</strong> Ehrenstein nicht bestätigen. Diese F<strong>und</strong>stelle weist<br />

aufgr<strong>und</strong> ihrer Nähe zu den Lagerstätten <strong>der</strong> Schwäbischen<br />

Alb eine sehr gute Rohmaterialverfügbarkeit auf.<br />

Der unterschiedliche Anteil an Ausgesplitterten Stücken<br />

hat somit eher funktionale Ursachen. Bei einer erhöhten<br />

Material<strong>aus</strong>nutzung wäre zu erwarten gewesen, daß die<br />

Ausgesplitterten Stücke in <strong>Sipplingen</strong> verstärkt in sek<strong>und</strong>ärer<br />

Verwendung genutzt wurden. Es deutet sich jedoch<br />

lediglich bei einem Ausgesplitterten Stück mit geringer<br />

Kantenretusche (Katalogn<strong>um</strong>mer 131) eine mögliche vorhergehende<br />

Nutzung als Messer an.<br />

Kanten- <strong>und</strong> endretuschierte Werkzeuge, die aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

mutmaßlich schneidenden Funktion gewöhnlich als<br />

Messer bezeichnet werden, bilden mit 23 Stücken bzw.<br />

39,6 % den größten Anteil im Inventar (Taf. 13, 88–98;<br />

Katalogn<strong>um</strong>mern 99–111). Dieser hohe Messeranteil entspricht<br />

dem <strong>von</strong> an<strong>der</strong>en jungneolithischen Inventaren des<br />

südwestdeutschen Ra<strong>um</strong>es (KIESELBACH 2000, 159ff.). Lediglich<br />

in Ehrenstein liegt <strong>der</strong> Anteil an kanten- <strong>und</strong><br />

endretuschierten Werkzeugen sowie an Lackglänzen mit<br />

insgesamt 21,2 % deutlich niedriger (WAIBLINGER 1997,<br />

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