2 Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort ... - Region Stuttgart
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Die Ermittlung regionalen Qualifizierungsbedarfs<br />
leme bei betrieblicher Weiterbildung thematisieren, Lücken im regionalen Weiterbildungsangebot<br />
identifizieren und die solchermaßen unsystematisch ermittelten Bedarfe anschließend in die<br />
Angebotsentwicklung einfließen lassen.<br />
Kooperative Formen der Bedarfsermittlung können auch in fest institutionalisiertem Rahmen<br />
stattfinden, in unbefristeten Gremien (Kommissionen, Beiräte, regionale Wirtschaftsforen etc.)<br />
oder auf der Basis von Kooperationsverträgen. Dann tragen sie zur fortgesetzten Vernetzung<br />
relevanter Akteure, zu kontinuierlichem Informationsfluss und zur dialogischen Überwindung<br />
von Interessensgegensätzen bei (Weil/Zarth 1992: 87).<br />
3.2. Prognose<br />
Die längerfristige Antizipation von Entwicklungspfaden des Arbeitsmarktes und von Qualifikationen<br />
gehört zu den vorrangigen Zielen von Bedarfsermittlung. Prognosen befinden sich allerdings<br />
in einem "Trilemma" (Mertens 1988: 173ff) von sich gegenseitig beeinflussenden Größen:<br />
So sinkt z.B. bei großem Prognosezeitraum der Grad der Zuverlässigkeit und der Informationsgehalt<br />
der Vorhersage.<br />
Einfache Prognoseverfahren und ökonometrische Modellierung<br />
Quantitativ orientierte Bedarfsermittlung, die an der Arbeitsmarktentwicklung und damit auf<br />
makroökonomischer Ebene ansetzt, kann entweder auf datenorientierte Prognoseverfahren ohne<br />
detaillierte Kausalmodelle 20 oder auf hypothesengestützte ökonometrische Modelle zurückgreifen<br />
(Knepel 1995, Hujer 1995). Ökonometrische Verfahren liefern über Prognosen hinaus<br />
auch Simulationen von Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung, die je nach Ansatz nach Sektoren,<br />
Branchen oder auch Berufen/Tätigkeitsfeldern aufschlüsselbar sind. Hinweise auf Qualifizierungsbedarf<br />
entstehen durch den Abgleich des vorhandenen Arbeitskräfte- bzw. Qualifikationspotenzials<br />
mit der prognostizierten sektoralen oder Branchenentwicklung.<br />
Auf ein für unsere Zwecke interessantes Schätzverfahren wurde bereits im Abschnitt "Sekundäranalyse"<br />
bzw. im Anhang hingewiesen: die IAB/Prognos-Projektion zur Arbeitsmarktlandschaft<br />
2010 ist eine der bedeutendsten und meist ausgewerteten Prognosen. 21 Sie basiert auf einem<br />
offenen ökonometrischen Modell, das qualitativ durch Expert/innenratings ergänzt wird und<br />
quantitativ durch Szenarien. Dabei handelt es sich um mögliche Ausprägungen der Wirt-<br />
20 Indikatorensysteme, Regressions- und Faktorenmodelle, Zeitreihenanalysen, Trendexplorationen etc.<br />
21 Die Datengrundlage der IAB/Prognos-Studie wird aus datenschutzrechtlichen Gründen allerdings lediglich<br />
über IAB-Auswertungen zur Verfügung gestellt.<br />
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