2 Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort ... - Region Stuttgart
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Die Ermittlung regionalen Qualifizierungsbedarfs<br />
eine Analyse der Erfolgsbedingungen von Prospect, die dann mit den eigenen regionalen Gegebenheiten<br />
und Potenzialen abzugleichen waren. Dabei ergab sich folgendes Bild (G.I.B. 1998:<br />
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• Institutionelle Dimension: Die Erfolge von Prospect sind nicht unabhängig von der Durchführungsinstanz<br />
ACTIVA zu betrachten. ACTIVA bündelt Arbeitsmarktforschung und praktische<br />
Entwicklung, Implementation und Durchführung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen<br />
sowie Beratung, Vermittlung und Betreuung von Arbeitslosen. Damit ist ACTIVA zentraler<br />
Ansprechpartner aller arbeitsmarktpolitischen Akteure in allen Belangen, was den Aufbau<br />
eines Kontaktnetzes und Vertrauensverhältnisses insbesondere zu Unternehmen und Weiterbildungsträgern<br />
erleichtert. Im Verbund mit dem direkten Zugriff auf Adressdaten und Informationen<br />
über Arbeitsuchende und Interessent/innen an Qualifizierung – durch die eigene<br />
Vermittlungstätigkeit – werden Kooperation, Reaktionsfähigkeit und Flexibilität der Arbeitsmarktpolitik<br />
in solch hohem Maße erst ermöglicht.<br />
Ein weiterer positiver institutioneller Faktor ist die handliche Anzahl der in den Dialog einbezogenen<br />
arbeitsmarktpolitischen Akteure, der aus der vergleichsweise geringen Größe der<br />
<strong>Region</strong> Twente resultiert.<br />
• Strukturelle Dimension: <strong>Region</strong>ale Bedarfsermittlung und Qualifizierungsstrategien finden<br />
in den Niederlanden vor dezentralem Hintergrund statt. Zum einen sind Entscheidungskompetenzen<br />
und finanzielle Ressourcen in der Arbeitsmarktpolitik stark regionalisiert, zum anderen<br />
erlaubt der modulare Aufbau der beruflichen Aus- und Weiterbildung die Entwicklung<br />
regionaler Module, die auch auf nationaler Ebene anerkannt werden.<br />
Die andersartigen Vorbedingungen in Nordrhein-Westfalen stellten jedoch keine gravierenden<br />
Probleme dar: Was die institutionelle Dimension betrifft, so kann NRW auf ausgeprägte Kooperationsstrukturen<br />
zurückgreifen, die sich im Rahmen der seit rund zehn Jahren regionalisierten<br />
Arbeitsmarktpolitik herausgebildet haben. Und durch die geringe (zentral-)staatliche Regulierung<br />
in der beruflichen Aus- und Weiterbildung ist in Deutschland ohnehin eine recht große regionale<br />
Flexibilität – zum Teil als unkoordiniertes Nebeneinander kritisiert – in der Weiterbildung vorhanden.<br />
Die Umsetzung von Prospect erfolgt in NRW zur Zeit im Rahmen eines Modellvorhabens. Es ist<br />
inhaltlich stark an die Version von Twente angelehnt und betont die Unterscheidung einer strategischen<br />
Ebene und einer operativen Ebene konkreter Aktivitäten. Anfang 1999 richtete das<br />
Arbeitsministerium einen "<strong>Region</strong>alen Wettbewerb Arbeitsmarktmonitoring" aus, bei dem sich<br />
zunächst drei <strong>Region</strong>en (später wurden weitere <strong>Region</strong>en einbezogen) für die weitgehend lan-<br />
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