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2 Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort ... - Region Stuttgart

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Die Ermittlung regionalen Qualifizierungsbedarfs<br />

2. Zur Notwendigkeit der Ermittlung regionalen Qualifizierungsbedarfs<br />

Warum ist es sinnvoll, regionalen Qualifizierungsbedarf zu analysieren? Hinter dieser scheinbar<br />

schlichten Frage verbergen sich gleich mehrere Fragen:<br />

<strong>1.</strong> Worin liegt die Bedeutung von Qualifizierung?<br />

2. Was ist Bedarf, woraus resultiert er und warum soll er zentral ermittelt werden?<br />

3. Warum interessiert dabei die Ebene der <strong>Region</strong>?<br />

Antworten auf diese Fragenkomplexe können einerseits die Relevanz, andererseits die Fallstricke<br />

von Qualifizierungsbedarfsanalysen verdeutlichen.<br />

2.<strong>1.</strong> Die Bedeutung von Qualifizierung<br />

Qualifizierung kann als der Prozess verstanden werden, in dem sich eine Person bestimmte Qualifikationen,<br />

d.h. ein System von berufsbezogenen Fertigkeiten, Fähigkeiten und Wissensbeständen<br />

aneignet bzw. diese vermittelt bekommt. Qualifikation hat dabei nicht nur die formale Dimension<br />

von Fachwissen, sondern umfasst auch soziale und methodische Kompetenzen. Gerade<br />

solche sogenannten "Schlüsselqualifikationen" (Mertens 1974) – Teamfähigkeit, selbstständige<br />

Aneignung neuer Kenntnisse etc. – gelten in Anbetracht des schnellen technischen, organisatorischen<br />

und (welt-)wirtschaftlichen Wandels sowie der zunehmenden Heterogenität von Tätigkeitsprofilen<br />

als immer wichtiger. Vor dem Hintergrund sich auflösender tayloristischer Arbeitsstrukturen<br />

1 und einer sinkenden "Halbwertszeit" von fachlichen Inhalten ermöglichen Schlüsselqualifikationen<br />

die eigenständige Aktualisierung von Fachwissen. Eine Hinwendung zu kontinuierlicher<br />

Weiterbildung (idealiter "lebenslanges Lernen") wird darüber hinaus für nötig erachtet.<br />

Qualifizierung in Form von beruflicher Weiterbildung ist in unterschiedliche Politikzusammenhänge<br />

wie die Strukturpolitik, Wirtschaftsförderung, Arbeitsmarkt- oder Bildungspolitik eingebettet,<br />

in denen ihr auch je unterschiedliche Funktionen zuwachsen (vgl. Gnahs 1995: 23ff).<br />

• Struktur- und <strong>Region</strong>alpolitik<br />

Im Rahmen der Struktur- und <strong>Region</strong>alpolitik gilt der Auf- und Ausbau einer umfassenden<br />

Qualifizierungs-Infrastruktur als Mittel, Strukturwandel zu fördern bzw. seine negativen Folgen<br />

abzufedern und regionale Disparitäten zu mindern. Die Prognose künftiger Beschäftigungs-<br />

und Qualifizierungsbedarfe führt zu einer Erhöhung der regionalen Reaktionsfähigkeit.<br />

Diesen Annahmen liegt eine Vorstellung über die Aktivierung sogenannter endogener<br />

Potentiale zugrunde, die am Politikfeld der Wirtschaftsförderung näher erläutert wird.<br />

1 Tayloristische Arbeitsstrukturen zeichnen sich durch eine Teilung der Arbeit in kleinste Einheiten aus.<br />

Mit solchen Kleinsteinheiten, die durch minimale Denkleistung und schnell wiederholbare Bewegungen<br />

zu bewältigen sind, soll die Produktivität menschlicher Arbeit gesteigert werden.<br />

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