2 Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort ... - Region Stuttgart
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Die Ermittlung regionalen Qualifizierungsbedarfs<br />
Angebot und -Nachfrage in Deckung bringen, indem sie branchenübergreifend Unternehmen<br />
gezielt ansprechen, beraten und ihren Qualifizierungsbedarf ermitteln. Die Betriebe können<br />
auch von sich aus "Aufträge" für die Qualifizierung spezieller Fachkräfte entsprechend ihrem<br />
Bedarf abgeben. Ist der Fachkräftebedarfs der Unternehmen hinreichend erfasst, werden die<br />
Durchführung von Weiterbildungsmaßnahmen für Beschäftigte, von Fortbildungsmaßnahmen<br />
für Arbeitslose und die Vermittlung von geeigneten Personen, die sich bereits in Maßnahmen<br />
befinden und diese bald abschließen, koordiniert. Die Qualifizierungskoordinatoren fassen außerdem<br />
die möglichen Fördermaßnahmen von Arbeitsverwaltung und Land zusammen und<br />
ordnen die Teilnehmer/innen den passenden Maßnahmen zu.<br />
Das Instrument des Qualifizierungsbeauftragten kann einen Beitrag zur Zusammenführung von<br />
Arbeitsnachfrage und -angebot und zur Effektivierung des Fördermitteleinsatzes leisten. An Zielgenauigkeit<br />
ist es dem Jobmanager vermutlich unterlegen.<br />
Jobrotation<br />
Mit dem aus Dänemark stammenden "Stellvertretermodell" können zwei Fliegen mit einer<br />
Klappe gefangen werden: Jobrotation verbindet die Qualifizierung von Beschäftigten mit der<br />
befristeten Beschäftigung arbeitsloser Menschen. Besonders kleinen und mittleren Betrieben<br />
wird die Freistellung von Mitarbeiter/innen für längerfristige Weiterbildungsmaßnahmen durch<br />
die vorübergehende Einstellung von Stellvertreter/innen erleichtert, die kurzfristig auf die Stelle<br />
qualifiziert werden. Und den in den Betrieb "hereinrotierenden" Arbeitslosen wird durch die<br />
Praxis und Berufserfahrung häufig wieder zu einem Job verholfen.<br />
Die Erfahrungen mit einem dreijährigen Modellprojekt zur Jobrotation in NRW fielen positiv aus:<br />
Knapp 60% der Stellvertreter/innen, die zunächst für ca. 4 Wochen geschult wurden, bekamen<br />
später einen neuen Arbeitsplatz. Dabei gelang auch die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen<br />
ausgesprochen gut. Das latente Misstrauen gegen sogenannte Problemgruppen des Arbeitsmarktes<br />
wird bei befristeten Stellen offenbar leichter überwunden. 52<br />
Jobrotation kann von der Arbeitsverwaltung gefördert werden. Einige Länder legen darüber<br />
hinaus Förderprogramme auf. In Baden-Württemberg übernimmt das Arbeitsamt die Kosten der<br />
Qualifizierung und die der Beschäftigung des/der Arbeitslosen (bis zu zwölf Monaten). 53 Eine<br />
Verankerung von Jobrotation im SGB III ist geplant. Das Instrument ist zum einen geeignet, die<br />
Entwicklungspotenziale regionaler Unternehmen zu erhöhen – insbesondere in Zusammenhang<br />
mit dem beklagten Fachkräftemangel. Zum anderen stellt es eine interessante Option dar, spezi-<br />
51 GARP Bildungszentrum für die IHK <strong>Region</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V.<br />
52 Pressemitteilung des Arbeitsministeriums NRW vom 30. März 2000.<br />
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