2 Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort ... - Region Stuttgart
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Die Ermittlung regionalen Qualifizierungsbedarfs<br />
ökonomischen Problems werden außer auf der Ebene der Arbeitsmarktpolitik 3 auch in der<br />
betrieblichen Personalwirtschaft 4 gesehen (Pfliegner 1994: 71-96). Blendet man die Frage<br />
der regionalen Mobilität aus und beschränkt sich auf den Qualifizierungsaspekt, so können<br />
Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen oder auch Trainingssubventionen 5 im Feld<br />
der unterbesetzten Branchen und Tätigkeiten die Chancen von Arbeitslosen auf Wiedereingliederung<br />
erhöhen. Beschäftigungsmaßnahmen (ABM, Hilfe zur Arbeit) und Eingliederungsbeihilfen<br />
(Lohnkostenzuschüsse etc.) mögen bereits in gewissem Umfang qualifizieren,<br />
können aber noch um Weiterbildungsbausteine ergänzt werden, um die Wiedereingliederungschancen<br />
zu verbessern. Erwünscht sind betriebsnahe Qualifizierungsmaßnahmen. 6 Um<br />
künftigen Mismatch zu verhindern, gilt es Beschäftigte frühzeitig im Hinblick auf neue Technologien,<br />
Fertigungsverfahren und Organisationsformen weiterzubilden (Anpassungsfortbildung)<br />
bzw. mittels sozialer und methodischer Qualifikationen ihre Lernkompetenz zu<br />
verbessern. Arbeitsmarktpolitik und betriebliche Weiterbildung sind hierfür besser miteinander<br />
zu koppeln. Dabei bedingt die Dauer einzelner Weiterbildungsmaßnahmen, dass Qualifizierungsbedarfe<br />
frühzeitig erkannt werden müssen, oder dass zumindest mit Instrumenten<br />
wie Job-Rotation langfristige Ausfallzeiten für den Betrieb überbrückt werden.<br />
Arbeitsmarktpolitisch motivierte Qualifizierung wird im Spannungsfeld von steigenden Qualifikationsanforderungen<br />
und sinkendem Arbeitskräftebedarf künftig vor allem einer Polarisierung<br />
des Arbeitsmarktes entgegen wirken müssen: der Polarisierung in eine kleine Gruppe<br />
hochqualifizierter Beschäftigter in gesicherten Arbeitsverhältnissen und eine wachsende Zahl<br />
von Personen ohne Zugang zu regelmäßiger, gesicherter Beschäftigung und systematischer<br />
Qualifizierung (Fischer/Vogl 1998: 2). Auch wird es zunehmend darum gehen, mittels "justin-time-Qualifizierung"<br />
Arbeitslosigkeit und damit Dequalifizierungsprozessen vorzubeugen.<br />
• Bildungs- und Kulturpolitik<br />
In der Bildungs- und Kulturpolitik steht die individuelle Entfaltung von Bürgern und Bürgerinnen<br />
im Vordergrund. Die bildungspolitische Perspektive relativiert eine bloße Ausrichtung<br />
von Weiterbildung auf die aktuellen Verwendungszusammenhänge der Betriebe und betont<br />
die Interessen der Teilnehmer/innen sowie die ganzheitliche Entwicklung ihres Wissens und<br />
ihrer Kompetenzen. Hier werden die Themen Qualitätssicherung, Validierung, Zertifizierung<br />
3 Erhöhung der Arbeitsmarkttransparenz durch Vermittlung und Beratung, Verbesserung der beruflichen<br />
Mobilität durch Qualifizierung, Verringerung von Langzeit- und Altersarbeitslosigkeit, regionale Beschäftigungspolitik<br />
und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.<br />
4 Hier wird angesetzt bei Personalbeschaffung und Personalauswahl, Personalentwicklung und Personalplanung<br />
sowie zielgruppenspezifischer Personalpolitik (Altersarbeitslosigkeit und Frauenförderung).<br />
5 Dabei handelt es sich um die geförderte Integration Arbeitsloser in betriebliche Qualifizierungsprogramme.<br />
Große Praxisnähe der Weiterbildung wird mit der Hoffnung verknüpft, dass der betreffende<br />
Betrieb den/die Arbeitslose/n übernehmen könnte.<br />
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