2 Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort ... - Region Stuttgart
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Die Ermittlung regionalen Qualifizierungsbedarfs<br />
und einer Untersuchung von Quantität und Struktur der regionalen Arbeitsvermittlung wurden<br />
Qualifikationsangebot und -nachfragestruktur einander gegenübergestellt und Handlungsempfehlungen<br />
abgeleitet.<br />
Erwerbspersonenpanels sind Befragungen einer repräsentativen Stichprobe von Erwerbstätigen<br />
und Erwerbslosen in meist jährlichem Abstand. Eine Stichprobe sollte, um verlässliche Ergebnisse<br />
zu liefern, mindestens 2% der Erwerbsbevölkerung umfassen. Wenn nicht auf vorhandene Panels<br />
zurückgegriffen werden kann, ist dies bereits bei einmaliger Durchführung sehr zeit- und<br />
kostenaufwendig.<br />
Zielgruppenbezogene Analyse des Beschäftigungs- und Qualifizierungsbedarfs<br />
Frauen, Niedrigqualifizierte, Ausländer/innen, behinderte Menschen, ältere Erwerbspersonen<br />
und Jugendliche tragen ein erhöhtes Arbeitsmarktrisiko. Ein wesentlicher Faktor dafür scheint ihr<br />
systematisch schlechterer Zugang zu beruflicher Weiterbildung zu sein. Von den erwähnten<br />
Gruppen stehen vor allem Frauen im Blickpunkt zielgruppenspezifischer Bedarfsanalysen. 28<br />
Diese umfassen meist eine geschlechtsspezifische Analyse des regionalen Arbeitsmarkts, die wie<br />
allgemeine Strukturanalysen auf sekundärstatistischen Auswertungen und einem Vergleich mit<br />
Landes- und Bundesdaten beruht (Hermann et al. 1992). Dabei stellen sich allerdings<br />
Datenprobleme: bestimmte Daten werden nicht geschlechtsspezifisch erfasst, andere zwar<br />
schon, werden aber nicht auf regionaler/Landkreis-Ebene veröffentlicht (z.B.<br />
Teilzeitbeschäftigung), dritte werden insgesamt unzureichend erfasst (z.B. geringfügige<br />
Beschäftigung) (Helfrich-Koesling/Gordner 1997: 3f). Auch die Qualifikationssituation von<br />
Frauen lässt sich aus dem Datenmaterial der amtlichen Statistik kaum erschließen. 29 So kann<br />
Qualifizierungsbedarf nur sehr undifferenziert im Hinblick auf zukunftsträchtige<br />
Beschäftigungspotenziale und -felder abgeleitet werden (G.I.B. 1998: 17). Manche<br />
Untersuchungen spezifizieren jedoch über die Strukturanalyse hinaus die geschlechtsspezifische<br />
Betrachtung von Beschäftigungs- und Weiterbildungssituation durch<br />
Unternehmensbefragungen (Fritz/Reuschl 1996). Auch solche Studien sind jedoch oft weniger<br />
auf die Identifizierung von inhaltlichen Qualifizierungsbedarfen hin ausgelegt als auf die Analyse<br />
von Benachteiligung im Qualifizierungsbereich und die Identifizierung von defizitären<br />
Rahmenbedingungen.<br />
Das Fallbeispiel einer umfassenderen Studie aus dem Landkreis Saarlouis (Fritz/Reuschl 1996)<br />
illustriert mögliche Untersuchungsschwerpunkte. In der Strukturanalyse wurden zunächst die<br />
28 Geschlechtsspezifische Daten werden zunehmend auch in allgemeinen Arbeitsmarktanalysen berücksichtigt,<br />
so z.B. im Strukturbericht der <strong>Region</strong> <strong>Stuttgart</strong>.<br />
29 Dies gilt zumindest jenseits des Ausbildungsstands arbeitslos gemeldeter Frauen, der wiederum mit der<br />
für eine Tätigkeit notwendigen Qualifikation nicht kongruent sein muss.<br />
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