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Die Ermittlung regionalen Qualifizierungsbedarfs beitsnachfrage der Unternehmen, zum Arbeitsangebot der Erwerbspersonen und zum Matching durch Qualifizierung und Vermittlung modulweise erhoben und ausgewertet (vgl. G.I.B. 1998: 36ff). 39 Abb. 4: Prospect-Methode in Twente, Niederlande Quelle: G.I.B. (1998: 37) Die Informationen aus den einzelnen Modulen werden miteinander verknüpft, so dass entscheidungsrelevante Aussagen abgeleitet werden können. An der Abwicklung des Prospect- Verfahrens arbeiten bei ACTIVA ca. 5-6 Personen. 39 Die einzelnen Module werden hier nicht erschöpfend dargestellt. Dies folgt im Abschnitt zur Modelladaption in NRW. 41
Die Ermittlung regionalen Qualifizierungsbedarfs Drei Aspekte von Prospect verdienen eine Hervorhebung: • Erstens ist Prospect ein Monitoring-Verfahren. Durch die periodische Wiederholung von Datenerhebung und -analyse wird eine Dauerbeobachtung angestrebt, die die frühe Identifizierung von Trends ermöglicht. Die prognostischen Module, aber auch die Analysetiefe stärken die vorausschauende Abschätzung künftiger Entwicklungen und ermöglichen frühzeitiges Reagieren. • Zweitens ist Prospect ein handlungsorientierter und aktivierender Ansatz. Insbesondere die Betriebsinterviews dienen nicht nur der Informationsgewinnung, sondern sind Ansatzpunkte für konkrete Vereinbarungen zur Unterstützung der Firmen bei Rekrutierungsproblemen, Qualifizierungen oder Outplacement-Maßnahmen. So nutzt ACTIVA z.B. die Informationen über offene Stellen und Praktikumsplätze für die Vermittlung von Arbeitslosen. Handlungsorientiert ist auch die enge Verknüpfung von Forschung und politischen Entscheidungen in Kooperationsgremien aus öffentlichen und privaten Akteuren. • Drittens schließlich ist Prospect in einen dialogischen Prozess eingebunden. Beginnend mit der Problemanalyse, der Fokussierung auf bestimmte Branchen und der Festlegung der weiteren Vorgehensweise bis hin zur Diskussion der Ergebnisse und Planung konkreter Aktivitäten sitzen die relevanten Entscheidungsträger/innen an einem Tisch. Dies führt nicht nur zu einer effektiven strategischen und operationalen Abstimmung, sondern vereinfacht die koordinierte Durchführung von Maßnahmen erheblich. Schließlich erhöht der konsensuale Modus die Akzeptanz des Vorgehens. Ein Beispiel für erfolgreiches Agieren im Rahmen von Prospect ist die Analyse der Arbeitsmarktperspektiven von niedrig qualifizierten Kräften im Verwaltungs- und Bürobereich, die zu einer Neuausrichtung der Aus- und Weiterbildung der Branche führte. Im Bereich des Straßenbaus wurde aufgrund des regionalen Mangels an Kanalarbeitern ein entsprechendes Qualifizierungsmodul entwickelt, das im modularen Ausbildungssystem der Niederlande ein Viertel des Curriculums ihrer Berufsausbildung abdeckt. Umsetzung in Nordrhein-Westfalen Die Erfolge der Prospect-Methode und ihr spezifisch regionaler Ansatz machten sie für Nordrhein-Westfalen interessant, 40 so dass die Übertragung von Prospect im Sinne einer Weiterentwicklung der regionalisierten Arbeitsmarktpolitik NRWs angestrebt wurde. Voraussetzung war 40 Besonders die drei Bereiche instrumentelles Management (flexible Methodenauswahl und - weiterentwicklung), Informationsmanagement (Rückkoppelung an Politik) und Qualifizierungsmanagement (direkte Umsetzung in Weiterbildungsmaßnahmen) wurden für Stärken befunden (G.I.B. 1998: 43) 42
Seite 1 und 2: Die Ermittlung regionalen Qualifizi
Seite 39: Die Ermittlung regionalen Qualifizi

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