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2,8 mb - Ludwig-Maximilians-Universität München

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■ LEIBNIZ-PREIS FÜR LMU-PROFESSOREN<br />

CRAMER UND KRAUSZ<br />

Patrick Cramer, Professor für Biochemie und<br />

Managing Director des Genzentrums der LMU, und<br />

Ferenc Krausz, Professor für Experimentalphysik an<br />

der <strong>Ludwig</strong>-<strong>Maximilians</strong>-<strong>Universität</strong> (LMU) <strong>München</strong>,<br />

haben jeweils den Leibniz-Preis 2006 der<br />

Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />

erhalten. Die mit 1,55 Millionen Euro dotierte Auszeichnung<br />

ist der wichtigste deutsche Forschungspreis.<br />

Patrick Cramer gelang mit der Entschlüsselung der<br />

RNA-Polymerase II, eines der größten Enzyme im<br />

Zellkern, ein wissenschaftlicher Durchbruch. Dieses<br />

Enzym spielt eine zentrale Rolle beim Prozess der<br />

so genannten Transkription, der Übersetzung genetischer<br />

Informationen in Boten-RNA, der Bauanleitung<br />

für Proteine. Er konnte ein atomares<br />

Modell der gesamten RNA-Polymerase II (Pol II)<br />

erstellen sowie verschiedene Unterbereiche des<br />

Enzyms und auch Komplexe mit anderen Transkriptionsfaktoren<br />

abbilden. Die Arbeiten von Professor<br />

Cramer machten sichtbar, wie Pol II und die<br />

DNA interagieren, während neu synthetisierte RNA<br />

entsteht.<br />

Patrick Cramer, Jahrgang 1969, studierte Chemie in<br />

Stuttgart, Heidelberg, Bristol und Ca<strong>mb</strong>ridge. Er<br />

forschte am European Molecular Biology Laboratory<br />

(EMBL) in Grenoble und an der Stanford University.<br />

2001 kam er als Tenure-Track-Professor für Biochemie<br />

an die Fakultät für Chemie und Pharmazie.<br />

Professor Krausz erhielt den Leibnizpreis für die Begründung<br />

des neuen Forschungsgebietes Attosekundenphysik.<br />

Dieses Arbeitsgebiet bilde die Grundlage<br />

für andere Forschungsbereiche, so die DFG in<br />

ihrer Begründung. So würden Laser, die Krausz entwickelt<br />

hat, bereits jetzt in Kliniken zur frühen Diagnose<br />

von Augen- und Krebskrankheiten getestet.<br />

Professor Krausz leitete das Forscherteam, das die<br />

schnellste Stoppuhr der Welt entwickelte. Dieses<br />

Messinstrument erlaubt eine Zeitmessung im Bereich<br />

weniger Attosekunden (eine Attosekunde = eine<br />

Trillionstel Sekunde) und damit die Beobachtung<br />

der ultraschnellen Bewegungen von Elektronen in<br />

Echtzeit innerhalb von Atomen und Molekülen.<br />

Ferenc Krausz, Jahrgang 1962, studierte in Budapest<br />

Elektrotechnik und Physik. 1991 promovierte<br />

er an der Technischen <strong>Universität</strong> Wien, wo er 1993<br />

auch habilitierte. 1999 erfolgte die Berufung zum<br />

Professor an der TU Wien. Seit Septe<strong>mb</strong>er 2004 lehrt<br />

und forscht Professor Krausz auf dem Lehrstuhl für<br />

Experimentalphysik (Quantenoptik) an der Fakultät<br />

für Physik der LMU. Er forscht zudem am Max-<br />

Planck-Institut für Quantenoptik in Garching bei<br />

<strong>München</strong>.<br />

■ LMU-SIEGER BEIM „VISIONS OF SCIENCE“-<br />

FOTOWETTBEWERB<br />

Dr. Christian Laforsch vom Department Biologie II,<br />

hat zwei Preise beim „Visions of Science“-Wettbewerb<br />

2005 gewonnen. Sein Bild eines schlüpfenden<br />

Moskitos errang den zweiten Platz in der Kategorie<br />

„Action“, während eine Abbildung leerer<br />

Moskito-Eihüllen auf den dritten Platz in der Kategorie<br />

„Art“ kam. Der Wettbewerb wurde von der<br />

Firma Novartis Pharmaceuticals in Kooperation mit<br />

der britischen Tageszeitung „Daily Telegraph“ als<br />

Medienpartner organisiert. Die prämierten Bilder<br />

wurden im Science Museum in London ausgestellt<br />

und gingen dann als Museumswanderausstellung<br />

nach Großbritannien.<br />

Laforsch arbeitet als wissenschaftlicher Assistent<br />

am Lehrstuhl für Evolutionsökologie von Professor<br />

Wilfried Gabriel. Die beiden prämierten Bilder sind<br />

in einem Projekt entstanden, welches das Eiablageverhalten<br />

von Mücken untersucht<br />

■ PROFESSOR FREY IN BEIRAT FÜR NS-<br />

DOKUMENTATIONSZENTRUM GEWÄHLT<br />

Dieter Frey, Professor für Sozialpsychologie an der<br />

Fakultät für Psychologie und Pädagogik, ist in den<br />

wissenschaftlichen Beirat des Kuratoriums zur<br />

Planung eines NS-Dokumentationszentrums in<br />

<strong>München</strong> berufen worden. Ziel des von der Stadt<br />

<strong>München</strong>, dem Land und dem Bund initiierten Zentrums<br />

soll es sein, einen Lernort zu schaffen, der<br />

die Auseinandersetzung mit den Ursachen, Erscheinungsformen,<br />

Mechanismen und Folgen von<br />

Diktatur, Terror und Unterdrückung ermöglicht. Ein<br />

besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Rolle<br />

<strong>München</strong>s beim Aufstieg, der Konsolidierung und<br />

der Nachwirkungen des Nationalsozialismus. Dabei<br />

soll der wissenschaftliche Beirat ein Konzept<br />

mit inhaltlichen Schwerpunktsetzungen, Überlegungen<br />

zur Demokratieerziehung, zu Lernortkonzeptionen<br />

und zu Vermittlungsstrategien entwickeln.<br />

1 Prof. Dr. Patrick Cramer<br />

1 Prof. Dr. Ferenc Krausz<br />

MUM 01 | 2006 MENSCHEN<br />

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