Trail - der Kampf um Gonda-Lah
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einem nicht allzu geringen Abstand. Die Herren <strong>der</strong><br />
ersten Hochzeit besaßen Flugmaschinen, mit denen sie<br />
ohne Traks und Gh<strong>um</strong>pas nach Ultar aufsteigen konnten,<br />
<strong>um</strong> dort Schätze zu bergen. Gaia Assiah war weitgehend<br />
ausgebeutet, und so strebten die Händler in die Ferne. Sie<br />
hatten Flugmaschinen, mit denen sie schnell wie ein<br />
Sturmwind waren und durch die Schwärze des Inbetween<br />
z<strong>um</strong> Mond Ultar tauchten. Irgendwann, sagt die Legende,<br />
begannen heftige Ressourcenkriege <strong>um</strong> Ultar, die Reiche<br />
kämpften auf Gaia, im Inbetwen und auf Ultar<br />
gegeneinan<strong>der</strong> mit Waffen, von denen heute keiner mehr<br />
etwas weiß. Ihre Vernichtungswaffen konnten binnen<br />
weniger Momente ganze Städte ausradieren, so stand es<br />
geschrieben. Die „Glutbohrer“ waren beson<strong>der</strong>s<br />
gefürchtet, sie gruben sich in die Erde und entflammten<br />
selbst das härteste Gestein. So wurde die erste Hochzeit in<br />
einem gigantischen Fluß aus glühendem Gestein ertränkt.<br />
Alle Städte versanken darin, alle Län<strong>der</strong>eien wurden<br />
verbrannt, die Erde wurde wüst und leer. Es gab kein<br />
Leben mehr auf Gaia Assiah. Nur auf Ultar gab es noch<br />
Leben, dort waren kein Glutbohrer z<strong>um</strong> Einsatz<br />
gekommen. Die Reste <strong>der</strong> versprengten Truppen <strong>der</strong><br />
assiahtischen Reiche formierten sich auf Ultar neu und<br />
bildeten Siedlungen. Der Krieg war vorbei, ihre<br />
Maschinen versagten mit <strong>der</strong> Zeit, und man lebte viele<br />
Generationen in Frieden.<br />
Dann eines Tages geschah etwas Unerwartetes. Ein<br />
gewaltiger Komet zog an Gaia Assiah vorbei und<br />
destabilisierte Ultar, so dass <strong>der</strong> Mond ins Trudeln geriet<br />
und drohte, auf Gaia aufzuschlagen. Kurz vor dem Impakt<br />
jedoch zersplitterte <strong>der</strong> Mond in abertausende Teile, von<br />
denen die meisten sich in die Kruste von Gaia bohrten, so<br />
wurden die großen Hochebenen und die Gebirge<br />
erschaffen. Viele Menschen, Tiere und Pflanzen<br />
überlebten die Aufschläge, und so wurde Gaia Assiah<br />
wie<strong>der</strong> mit Leben besiedelt. Der erste Großkaiser, Kyrion<br />
Nebukadnezar, erließ ein Edikt, das es jedem Menschen<br />
untersagte, Maschinen zu erfinden, zu bauen und zu<br />
nutzen. Es wurde DER CODEX genannt und besaß noch<br />
heute Gültigkeit. Es sollte nie wie<strong>der</strong> zu einem so großen<br />
Krieg kommen, wie dem, <strong>der</strong> Gaia Asiah entleibt hatte.<br />
Wer sich dennoch mit Maschinen abgab, wurde sofort mit<br />
dem Tode bestraft. Die Menschen hatten erkannt, dass es<br />
die Maschinen gewesen waren, die das Ausmaß <strong>der</strong><br />
Verwüstung ermöglicht hatten. Maschinen galten fortan<br />
als „Böswerk“ und wurden geächtet.<br />
Einige Teile von Ultar schlugen damals nicht auf Gaia<br />
Assiah auf. Es waren die Wäl<strong>der</strong> von Ganima, in <strong>der</strong>en<br />
Tiefen sich gewaltige Magnetit-A<strong>der</strong>n befanden. Bein<br />
Eintritt in die Atmosphäre von Gaia bremsten die<br />
Magnetitvorkommen die Schollen, als sie über dem H<br />
´Taih-Areal herunterkamen. Im H´taih gab es<br />
Thelluri<strong>um</strong>, ein hochmagnetisches Erz, das den Fall<br />
abbremste und die gewaltigen Schollen in 500 bis 1.000<br />
Faden Höhe stabilisierte. Zigtausende größere und kleine<br />
Fraktale trieben dort nun seit Urzeiten auf dem<br />
magnetischen Fluß, <strong>der</strong> sie eingefangen hatte, dahin.<br />
Flora, Fauna und Kultur entwickelten sich dort völlig<br />
unberührt vom restlichen Geschehen auf Gaia Assiah. Die<br />
schwebenden Inseln waren erst vor 1.500 Zyklen von<br />
gondrischen Forschern entdeckt worden, von den<br />
zahlreichen Expeditionen dorthin kehrten nur wenige<br />
zurück. Es kam die Kunde, dass dort ein wildes<br />
Kriegervolk lebte, das unbeherrschbar war, und das jeden<br />
Eindringling tötete. Als die Reiche sich auf Gaia Assiah<br />
formierten, hatte es mehrere Versuche gegeben, mit<br />
Invasionen das Volk <strong>der</strong> schwebenden Inseln zu<br />
unterwerfen, nicht einer dieser Kriege wurde gewonnen.<br />
Die Mandraken waren wild, unbeugsam, und sie<br />
vermochten sich ihrer dichtbewaldteten Umgebung<br />
hervorragend anzupassen. Sie waren im Dickicht<br />
praktisch unsichtbar, und mit ihren Guerillataktiken<br />
konnten sie hun<strong>der</strong>tfach überlegene Heere schlagen,<br />
weshalb man sie auch „die bösen Waldgeister“ nannte.<br />
Auf den Randinseln gab es einige Handelsplätze, welche<br />
die Mandraken duldeten, <strong>um</strong> sich mit Waren zu<br />
versorgen, die sie auf den Inseln nicht herstellen konnten.<br />
Sie tauschten im Gegenzug Arzneien, die sie aus <strong>der</strong> fast<br />
unberührten Natur ihres Reiches gewannen. Nur auf den<br />
Inseln wuchs ein Schimmelpilz, <strong>der</strong> unter obskuren<br />
Ritualen zur Herstellung einer Medizin gegen das<br />
gefürchtete Knochenfieber verarbeitet wurde. Die<br />
Rezeptur kannten nur die Shamani <strong>der</strong> Mandraken, und<br />
sie wurde gut behütet. In früher Zeit wurde einst ein<br />
Mandrakenshamane entführt, <strong>um</strong> ihm die Rezeptur<br />
abzupressen. Als <strong>der</strong> gondrische Stoßtrupp den<br />
Heimatwald des Shamanen verließ, war er tot.<br />
Derzeit wurden die fünf bekannten Mandrakenstämme<br />
mit ihren zahlreichen Clans vom Warlord Xul<br />
Eisenbeisser angeführt, einem Hünen, dessen Anblick<br />
selbst einen erfahrenen Krieger erschauern ließ. Die<br />
Mandraken waren von <strong>der</strong> Statur her durchschnittlich<br />
größer als je<strong>der</strong> Kontinentalmensch, sie hatten<br />
grobschlächtige Gesichter und Reißzähne wie Raubkatzen<br />
und sie waren muskelbepackt wie <strong>Kampf</strong>ringer. Zu diesen<br />
Berserks also führte uns unsere Mission, und mir war<br />
nicht eben wohl bei <strong>der</strong> Sache. Es war fraglich, ob wir<br />
überhaupt ins Zentr<strong>um</strong> <strong>der</strong> Stämme würden vorrücken<br />
können, denn z<strong>um</strong> Einen mußten wir uns in<br />
unbekanntem Gebiet durch mehrere Verteidigungsringe<br />
arbeiten, z<strong>um</strong> An<strong>der</strong>en war das Zentr<strong>um</strong> <strong>der</strong> Macht stets<br />
in Bewegung. Die schwebenden Inseln waren nirgends<br />
vollständig kartographiert, und mit Techniken, die uns<br />
unbekannt waren, konnten die Mandraken die Position<br />
einer Insel im Schwarm verän<strong>der</strong>n. Aus verschiedenen,<br />
relativ authentischen Berichten war bekannt, dass es<br />
z<strong>um</strong>indest eine zentrale Insel gab, in <strong>der</strong>en<br />
Dschungeldickicht einige uralte Ruinen aus <strong>der</strong> ersten<br />
Hochzeit lagen, und dass dort <strong>der</strong> Warlord herrschte. Die<br />
Clans und Stämme wechselten ihren Aufenthaltsort<br />
ständig und waren schwer zu lokalisieren. Wir würden<br />
also buchstäblich im Nebel des Feuchtwaldes stochern.<br />
Ich steuerte meinen Djiati näher an den des Khan heran<br />
und fragte ihn nach seiner Strategie.<br />
„Nun, ich denke, im Grunde ihres Herzens sind die<br />
Mandraken gute Leute...“ meinte er „ ... sie sind -wie wirgut<br />
zu ihren Frauen, gut zu ihren Kin<strong>der</strong>n und gut zu<br />
ihren Tieren. Sie sind kriegerisch, weil man sie immer<br />
wie<strong>der</strong> angegriffen hat, weil man versucht hat, sie<br />
auszulöschen und zu unterdrücken. Ich muss versuchen,<br />
Xul Eisenbeiser von <strong>der</strong> Notwendigkeit einer Allianz zu<br />
überzeugen.“<br />
Ich sah ihn skeptisch an.<br />
„Ich bin sehr gespannt, wie Ihr das anstellen wollt,<br />
Khan. Ich glaube, diese Wilden verstehen nur eine<br />
einzige Sprache.“ Dabei tippte ich an den Griff meines<br />
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