Trail - der Kampf um Gonda-Lah

Generationen, die in ihren Liedern den Heldenmut der
vereinten Armeen besingen werden, die stets die
Erinnerung an das hoch halten werden an das, was Ihr
heute getan habt. Ich, Mah´di Khan, bin erfüllt von
großem Stolz, Euch in diese Schlacht führen zu dürfen.
Und sollte dies mein letzter Tag auf Gaia werden, so war
dies der schönste, den ich erleben durfte. F´Dayk´n!
Heute ist ein guter Tag zum Sterben!“
Ich zog mein Langschwert und riss die Arme hoch.
Frenetischer Jubel brandete mir aus der Halle entgegen,
der in ein infernalisches Kriegsgeheul überging. Die
Krieger waren bereit. Es begann.
Kapitel 9: Die Armada
Wir zogen uns vom Balkon zurück, und der Warlord
führte Chahani und mich nun in einen seitlichen Gang,
der uns nach rechts führte zu einer weiteren Tür, vor der
zwei Wachen postiert waren. Die Wachen salutierten und
traten zur Seite. Einer der Wachhabenden drückte auf
einen leuchtenden Kistall in der Wand, und die
zweiflügelige Tür öffnete sich lautlos. Ein
durchdringender Geruch von Schweröl und Metall
strömte uns entgegen, und die Geräuschkulisse nahm
deutlich zu. Sichtlich zufrieden meinte Xul:
„Und nun, Mah´di Khan, erlaubt mir, Euch den Stolz der
mandrakischen Armee vorzustellen. Dies hier ist Holk-
Hangar 13. In jedem unserer 20 Hangare sind
normalerweise 30 Holks stationiert. Hangar 13 ist
insofern etwas Besonderes, als dass hier auch der
Spezialholk stationiert ist, der den Glutbohrer tragen
wird. Tretet ein und staunt.“
Er grinste frech. Warum, das sollte ich gleich sehen...
Wir traten in die Halle ein, und ich hörte, wie Chahani
scharf die Luft einsog. Und in der Tat, was ich sah,
verschlug auch mir die Sprache.
Der „Hangar“ (wie Xul den Raum bezeichnet hatte) war
von gigantischen Ausmaßen. Wir betraten den Raum
seitlich ungefähr in der Mitte, und er dehnte sich nach
beiden Seiten noch etwa 1000 Fuß aus. An den Seiten sah
ich Konstruktionen, die den Eindruck riesiger Tore
erweckten. Die uns gegenüberliegende Wand konnte man
nicht mehr sehen, so weit war sie entfernt. In der Halle
standen etwa zwei Dutzend dieser seltsamen Geräte,
welche die Mandraken als Holk bezeichneten. Der
Anblick war überwältigend. Die Flugmaschinen maßen in
der Länge etwa sechshundert Fuß, in der Höhe bestimmt
fast hundert, ebenso in der Breite. Auf den ersten Blick
sahen die Holks aus wie etwas zu groß geratene
Lastkähne, solcherart, wie man sie auch in den
segurianischen Seehäfen vorfand, nur dass diese Schiffe
keine Segel hatten. Der fensterlose Rumpf war aus Metall
gefertigt, und die Decksaufbauten bestanden
weitestgehend aus Holz. Ich betrachtete eines dieser
Fahrzeuge genauer, es lag direkt vor uns linker Hand. Die
Aufbauten waren kunstvoll verziert und besaßen viele
Fenster, man konnte der gesamten Konstruktion ansehen,
dass sie nicht in Eile gefertigt worden war, sondern dass
hieran Generationen mandrakischer Baumeister
gewerkelt hatten. Allein der Bug der Flugmaschine
unterschied sich von herkömmlichen Schiffen. Er lief
nicht spitz zu, sondern war gerade mit einer großen
Ladeluke. Ein Holk daneben hatte die Luke geöffnet, und
ein Bataillon mandrakischer Krieger marschierte über die
Luke gerade in den Bauch des Schiffes. Das ganze vollzog
sich im Gleichschritt geordnet und dennoch recht zügig.
Ich mutmaßte, dass bei der Landung im Kampfgebiet,
wenn alles etwas schneller ging, der Holk binnen
kürzester Zeit entladen werden konnte. Wie würden
unsere Truppen also bei der Landung zügig aufgestellt
haben, denkbar war sogar ein Sturmangriff aus den Holks
heraus.
Die Flugboote hatten an den Seiten je sechs Paar
mehrgliedrige Schwingen, die eigentlich proportional zu
klein waren, eine solche Last zu tragen. Ich fragte mich
still, wie um alles in der welt diese unförmigen Kästen
zum Fliegen gebracht werden sollten. Aber das sollte
nicht mein Problem sein. Wenn der Warlord meinte,
diese Maschinen seien einsatzbereit und zweckmäßig,
dann würde es auch so sein. Mich faszinierte der
Gedanke, dass dieses Volk, von dem wir so wenig wußten,
das wir für wilde Waldmenschen gehalten hatten,
derartige technische Errungenschaften über
Generationen hinweg im Stillen erbaut hatte, allein auf
das Wort einer uralten Prophezeihung hin. Und der
Kaiser in Gonda-Lah hatte nicht die geringste Ahnung,
was hier in den Höhlen der schwebenden Inseln über die
Zeiten geschehen war. Das amüsierte mich. Wir hatten
eindeutig einen strategischen Vorteil.
Ich trat an den Holk, der links von uns lag heran und
betrachtete ihn genauer. Die Nähe machte dieses Ding
noch imposanter. Vor mir erhob sich eine riesige
Eisenwand, deren Platten mit schweren Nieten an der
Stützkonstruktion befestigt waren. Ich berührte das
Metall und fühlte seine Stärke. Kein Insekt auf unserem
Planeten war derart stark gepanzert, ich war sicher, dass
diese Panzerung sogar dem Beschuss durch
Donnerghumpas standhalten würde. Man konnte im
Innern der Maschine ein leichtes Vibrieren spüren, das
zum Heck hin stärker zu werden schien. Ich schritt am
Rumpf entlang zum Heck des Holk und bestaunte die
Maschinenteile, die ich dort sah. Es gab ein Leitwerk, das
aussah, wie die umgedrehte Ruderanlage eines
Lastenseglers, links und rechts davon gab es je zwei
kreisrunde Öffnungen, die aussahen wie die Feuerrohre
der riesigen Schmelzöfen in den Tellurminen von Beka-
Iozid. Der Warlord schien meine Gedanken zu lesen, er
trat von hinten an mich heran und meinte:
„Das sind Aargon-Gasbrenner, sie wurden von unseren
Maschinisten nach uralten Plänen rekonstruiert, sie
wurden lediglich für den Gasantrieb modifiziert. Die
Originale liefen mit Ölderivaten. Damit beschleunigen
wir die Holks auf 2000 Fuß in der Glase. So schnell fliegt
kein Ghena, wir sind wie der Blitz im Unwetter. Das
Aargon gewinnen wir aus den Sümpfen bestimmter
Inseln, es ist in unterirdischen Reservoirs gespeichert.
Jeder Holk kann mit dem Inhalt seiner Tanks voll
beladen 6 Tageszyklen ununterbrochen fliegen. Der
Antrieb ist nahezu geräuschlos und rauchfrei. Die Holks
sind leichter, als Ihr glaubt. Allein die Panzerung ist aus
einer Telluriumlegierung gefertigt. Der Rest besteht aus
ultraleichten Karbonitholzfasern, die mit Shreekfäden
verklebt wurden. Das reduziert das Gewicht des
Materials auf ein Fünfzigstel bei einer zehnfachen
Stahlhärte und gleichzeitiger Flexibilität. Die ältesten
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