Trail - der Kampf um Gonda-Lah
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Kapitel 10: Operation Golachab<br />
Über die Nachrichteneinrichtungen kamen Meldungen<br />
herein, dass <strong>der</strong> Krieg <strong>um</strong> <strong>Gonda</strong>-<strong>Lah</strong> in vollem Gange<br />
war. Aus <strong>der</strong> Stadt wurden schwere Explosionen<br />
gemeldet, die Mauer <strong>um</strong> Jahw Salam war gefallen, und<br />
die Rebellen stürmten auf den Palast des Kaisers. Die<br />
Feldschlachten im Norden und Süden hatte begonnen,<br />
und Ninurtas Armen waren auf dem Vormarsch. Seine<br />
Artillerie und die <strong>Kampf</strong>taranteln sollten dort ein<br />
Exempel statuieren. Sie hatten den Tulkman-Graben<br />
bereits erreicht und durchquerten ihn in breiter Front.<br />
Ich begab mich z<strong>um</strong> Kommandeurssitz, und die Offiziere<br />
bereiteten den Holk auf das Auslaufen vor. Die<br />
Triebwerke wurden hochgefahren, Gasgemisch in die<br />
Brennkammern geleitet und von außen wurden die<br />
Verbindungsleitungen gekappt. Von allen Luftschiffen <strong>der</strong><br />
Flotte kam die Meldung: Grün bei allen Systemen. Der<br />
erste Offizier sah mich an, und ich gab den Startbefehl.<br />
„Marshall H´Atakh, setzen Sie die Flotte in Marsch. Wir<br />
laufen aus.“<br />
„Jawohl, Imperator, Zu Befehl.“<br />
Der erste Offizier drehte sich <strong>um</strong>, ging nach vorn und<br />
baute sich hinter den Navigatoren auf. Er hatte ein<br />
kleines Gerät am Kragen seiner Uniform, in das er<br />
sprechen konnte, und seine Worte wurden an bestimmte<br />
Positionen weitergeleitet. Damit ließ sich die Bewegung<br />
jedes einzelnen Holks von <strong>der</strong> Brücke des Nexhagus aus<br />
koordinieren. Die Mandraken nannten diese Technologie<br />
Sprechfunk.<br />
„1-O an Leitstand 1. Hangartore öffnen. Klar z<strong>um</strong><br />
Auslaufen.“<br />
Aus einem kleinen Kasten an <strong>der</strong> Decke kam eine quäkige<br />
Stimme<br />
„Leitstand Hangar 13 bestätigt. Öffnen Hangartore 1-4.“<br />
Nacheinan<strong>der</strong> bestätigten auch alle an<strong>der</strong>en Hangare den<br />
Befehl.<br />
Ein laut surrendes, rollendes Beben brachte die Halle z<strong>um</strong><br />
Zittern. Überall blinkten rote und gelbe Lampen<br />
abwechselnd auf. Die gewaltigen Tore, die von außen<br />
aussahen wie Felsgestein, wurden langsam abgesenkt,<br />
und Tageslicht flutete die riesige Halle. Die ersten <strong>der</strong> in<br />
Hangar 13 stationierten Holks fuhren ihre Antriebe hoch<br />
und hoben vom Boden ab. Ein tiefes, dröhnendes<br />
W<strong>um</strong>mern erfüllte die Halle, als die Luftschiffe langsam<br />
in Richtung <strong>der</strong> offenen Tore drehten. Dasselbe passierte<br />
jetzt auch in 19 an<strong>der</strong>en Hagaren, die auf verschiedene<br />
Inseln verteilt waren. Der Nexhagus würde zuletzt<br />
starten, da er in <strong>der</strong> Spezialbucht in einer Seitenkammer<br />
des Hangars lag. Als <strong>der</strong> erste Holk langsam seinen Bug<br />
aus dem Hangartor schob, gab <strong>der</strong> 1-O an Bord des<br />
Nexhagus die Startkommandos.<br />
„Maschine: Vorbrenner zünden. Ein Drittel auf zwei<br />
Kammern voraus. Hauptkammern vorheizen und fluten,<br />
klarmachen zur Zündung. Navigator: Andockklammern<br />
lösen. Bringen Sie uns langsam raus.“<br />
Die Stationen bestätigten, und kurz darauf hob <strong>der</strong><br />
Nexhagus vom Boden ab. Ab Bord war davon nichts zu<br />
spüren, die Trägheitsdämpfer fingen jede Vibration und<br />
alle Fliehkräfte ab. Als letzte verließen wir mit dem<br />
Kommandoschiff nun den Hangar und glitten in den<br />
Himmel, <strong>der</strong> uns empfing, wie die große See.<br />
„Navigator: Ru<strong>der</strong> 290, Kurs Rendevouz 0-70-0.<br />
Hauptkammer zünden, Alle Triebwerke ein Drittel<br />
voraus.“<br />
Der Holk drehte nach links zur Seite weg und nahm Fahrt<br />
auf. Der spitze Bug schnitt sich durch die tiefhängenden<br />
Wolken, die in Fetzen an den Fenstern vorbeiflogen. Wir<br />
wurden von zwei Holks eskortiert, welche die F´Dayk´n<br />
an Bord hatten, alle an<strong>der</strong>en Holks waren bereits am<br />
Sammelpunkt angekommen o<strong>der</strong> unterwegs dorthin.<br />
Als wir am Sammelpunkt ankamen, bot sich mir ein<br />
beeindruckendes Bild. Sechshun<strong>der</strong>t Holks verschiedener<br />
Bauart waren dort versammelt, sie bildeten ein gewaltiges<br />
Rechteck, dessen Fläche größer war, als manch ein<br />
Fürstent<strong>um</strong> auf dem Festland. Die Luftschiffe lagen in<br />
einer Anordnung von 20 x 30 Holks. Ich hatte noch in<br />
meinem Leben eine solche Armada gesehen. Und es<br />
würde eine solche Flotte auch nie wie<strong>der</strong> geben auf<br />
unserem Planeten. Der Nexhagus und seine Begleitschiffe<br />
legten sich vor die Flotte, und an Bord aller Einheiten<br />
wurden die letzten Überprüfungen <strong>der</strong> Systeme<br />
vorgenommen. Auf meine Bitte reichte <strong>der</strong> 1-O mir ein<br />
Funksprechgerät und schaltete es so, dass meine Worte in<br />
jedem Ra<strong>um</strong> auf jedem Holk zu hören waren. Ich richtete<br />
meine Worte an alle, die diesen Feldzug begleiteten.<br />
„Krieger von Mandrak! Hier spricht <strong>der</strong> Imperator.<br />
Heute ist ein denkwürdiger Tag für alle Völker von Gaia<br />
Assiah va Gandri! Wir alle sind angetreten, unseren<br />
Planeten von einer existenziellen Bedrohung zu befreien,<br />
und die mandrakische Nation hat sich entschlossen, dazu<br />
einen großen Teil beizutragen. Die Entscheidung des<br />
Warlords Xul Eisenbeisser, seine Streitkräfte in die<br />
Allianz gegen Ninurta einzubringen, ist ein bedeuten<strong>der</strong><br />
Schritt für die Völkerverständigung, und ich bin geehrt,<br />
Euch in diese Schlacht führen zu dürfen. Der große<br />
Taifunkrieg, von dem die Orakel kündeten, ist nun<br />
gekommen. Unser <strong>Kampf</strong> wird sehr hart werden, viele<br />
von Euch werden nicht aus <strong>der</strong> Schlacht zurückkehren.<br />
Doch, seid gewiss, Ihr Krieger von Mandrak, euer Opfer<br />
wird nicht <strong>um</strong>sonst gewesen sein. Die kommenden<br />
Generationen werden in ihren Lie<strong>der</strong>n und Geschichten<br />
von <strong>der</strong> tapferen mandrakischen Armee künden, die<br />
unseren Planeten vor <strong>der</strong> Tyrannei des Ninurta gerettet<br />
hat. Nun lasst uns aufbrechen, unser Handwerk zu<br />
verrichten. Einmal noch stürmt, Kameraden! Einmal<br />
noch, meine Waffenbrü<strong>der</strong>, einmal noch ertränkt unsere<br />
Feinde in ihrem eigenen Blute! FHTAGN!“<br />
Ein Moment <strong>der</strong> Stille verstrich, und dann brandete<br />
frenetischer Jubel und Kriegsgeschrei aus einer Million<br />
kehlen durch die stählernen Rümpfe <strong>der</strong> Holks, so laut,<br />
dass man meinen konnte, es wäre bis <strong>Gonda</strong>-<strong>Lah</strong> zu<br />
hören, <strong>um</strong> den Kaiser das Fürchten zu lehren.<br />
Doch <strong>der</strong> wusste von alledem nichts. Selbstgefällig und<br />
fettgefressen saß dieser in seinem Sessel in <strong>der</strong><br />
Einsatzzentrale <strong>der</strong> gondrischen Streitkräfte in einem<br />
Bunker tief unter den Mauern von Jahw Salam und<br />
amüsierte sich über die Versuche <strong>der</strong> Rebellen, seiner<br />
habhaft zu werden. Die Palastgarde kämpfte gegen die<br />
Rebellen, das B<strong>um</strong>-G<strong>um</strong> sprengte Löcher in die Mauern,<br />
aber den Bunker erreichte <strong>der</strong> <strong>Kampf</strong> nicht. Ninurtas<br />
Generäle waren durch den Einsatz des B<strong>um</strong>-G<strong>um</strong><br />
überrascht worden. Es gab Gerüchte, dass die Segurianer<br />
einen Sprengstoff besaßen. Diese wurden nun zur<br />
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