Trail - der Kampf um Gonda-Lah
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Trail - der Kampf um Gonda-Lah
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über den Höhepunkt hinauszubringen. So verbrachten<br />
wir einige Glasen in entspannter Zweisamkeit, und ich<br />
muß gestehen, dass ich selten ein angenehmeres Bad<br />
hatte. Nach einer Weile erhob sie sich und stieg aus dem<br />
Waschzuber.<br />
„Dom Fela, Ihr solltet Euch jetzt ankleiden und essen; die<br />
Köchin zaubert ein hervorragendes Ra`chd hier.“<br />
Ich stieg ebenfalls aus dem Wasser und Alissia trocknete<br />
mich schnell und gekonnt ab. Dann rieb sie meinen<br />
Körper mit einer Salbe ein, <strong>der</strong>en Duft mich vage an<br />
Kannenbl<strong>um</strong>en erinnerte.<br />
„Ich bringe Eure Wäsche in das Waschhaus, Dom.<br />
Morgen früh wird sie frisch und sauber sein.“<br />
Ohne eine Antwort abzuwarten, kleidete sie sich flugs an<br />
und verschwand mit meinen von <strong>der</strong> Reise arg in<br />
Mitleidenschaft gezogenen Unterklei<strong>der</strong>n aus dem Bad.<br />
Ich ging in das Zimmer, entnahm meinem Gepäck frische<br />
Klei<strong>der</strong>, zog sie an und streifte meinen Waffenrock über.<br />
Ich überlegte kurz und entschied mich, das Langschwert<br />
im Zimmer zu lassen, lediglich den Waffengurt mit<br />
Kurzschwert, Dolchen und Wurfklingen schnallte ich <strong>um</strong>.<br />
Mein Bündel sicherte ich mit einem Stäbchenschloß vor<br />
allzu neugierigen Gästen, und so begab ich mich frisch<br />
gewaschen und sichtlich erholt in die Wirtsstube<br />
hinunter. Als <strong>der</strong> Wirt mich die Treppe herunter kommen<br />
sah, grinste er und trat hinter dem Tresen hervor. Mit<br />
einer einladenden Geste wies er mir einen Tisch in einer<br />
<strong>der</strong> seitlichen Nischen zu. Dort war es etwas separater,<br />
zurückgezogener und weniger hell. Ein guter Platz, <strong>um</strong> in<br />
angenehmer Begleitung gut zu essen und zu trinken. Ich<br />
setzte mich mit dem Rücken zur Wand und ließ den Blick<br />
durch den Ra<strong>um</strong> schweifen.<br />
Im großen Ra<strong>um</strong> in <strong>der</strong> Mitte saßen einige Gh<strong>um</strong>pa-<br />
Führer mit ihren Gehilfen, etwa zwei Dutzend Mann. Sie<br />
vergnügten sich mit Ale, Wein und einigen Houris, die in<br />
ihrer Körperfülle einem Chalais ka<strong>um</strong> nachstanden. Die<br />
Führer waren schon reichlich angetrunken und sangen –<br />
mehr laut als schön- eine Clanarie, die von heldenhaften<br />
<strong>Trail</strong>s kündete. Oben auf <strong>der</strong> Empore ging es etwas leiser<br />
zu. Durch die Gitter konnte man nur Schatten erkennen,<br />
die sich ab und an bewegten. Der Wirt kam und brachte<br />
Wein.<br />
„Alissia bringt Euch gleich das Essen, Herr. Es gibt Ra<br />
´chd, dazu Süßknollen, Lagashkohl, Gunta-Rübchen,<br />
Sepratunke und Rieselgrasbrot. Seid Ihr mit Alissia<br />
zufrieden?“<br />
Ja, Wirt. Ausgezeichnet. Ich hätte nicht gedacht, in<br />
dieser trostlosen Gegend eine solch komfortable<br />
Herberge zu finden, wie den ‚Goldenen Onker’. Respekt.“<br />
Ich deutete nickend eine Verbeugung an und übergab ihm<br />
noch einige Kupferschekel, die so etwas wie ein Lächeln<br />
in sein Gesicht zauberten.<br />
„Sagt, Herr Wirt, was ist das für eine Reisegesellschaft,<br />
die Ihr beherbergt?“ Mein Blick ging hoch zur Empore. Er<br />
folgte meinem Blick, drehte sich wie<strong>der</strong> zu mir und<br />
meinte:<br />
„Das ist die Prinzessin Chahani Askash aus dem Lande<br />
Dune-Varaq jenseits <strong>der</strong> Kulpa-Berge im Süden. Sie soll<br />
den Sohn des Barons Oman-Teg in <strong>Gonda</strong>-<strong>Lah</strong> ehelichen,<br />
eine politische Heirat, wie man sagt.“<br />
In diesem Moment schepperte und klirrte es auf <strong>der</strong><br />
Empore und man konnte ziemlich deutlich vernehmen,<br />
dass <strong>der</strong> Prinzessin irgendetwas zu missfallen schien.<br />
„Sieht aus, als müsstet Ihr <strong>der</strong> hohen Herrschaft noch ein<br />
gut Teil Eures Inventars in Rechnung stellen.“ amüsierte<br />
ich mich. Der Wirt grinste und erhob sich.<br />
„Ah, Euer Essen ist bereitet, Herr. Ich hoffe, es mundet<br />
Euch.“ Damit verließ er meinen Tisch, <strong>um</strong> sich wie<strong>der</strong> den<br />
Trinkgewohnheiten seiner übrigen Gäste zu widmen.<br />
Alissia erschien mit den ersten dampfenden Schüsseln<br />
und stellte sie vor mir auf den Tisch. Sie lief gleich wie<strong>der</strong><br />
los, <strong>um</strong> mehr Essen, Besteck und Geschirr<br />
herbeizuschaffen. Als <strong>der</strong> Tisch gedeckt war, setzte sie<br />
sich zu mir und goß zwei Becher Wein ein. Dann belegte<br />
sie meinen Teller mit kleinen gebackenen Süßknollen,<br />
Schmorkohl, Sudrüben und einer guten Portion Ra´chd,<br />
einem Gemisch von Reshtak- und Saufleisch, das<br />
traditionell mit Lilienzwiebeln und Shurga-Fruchtknoten<br />
angebraten, dann mit Ale und Sal abgeschmeckt und mit<br />
etwas Honig und Käse überbacken serviert wurde. Ein<br />
Festessen, wenn man 30 volle Monde in Wald und Wüste<br />
unterwegs gewesen war. Während ich aß, saß sie da und<br />
sah mich mit einem vielsagenden Blick an, <strong>der</strong> mir<br />
bedeutete, mich besser nicht zu sehr mit Essen<br />
vollzuschlagen. So setzte ich also vorzugsweise meinen<br />
Schwerpunkt auf den Genuß, statt auf die Völlerei. Der<br />
Wein, den <strong>der</strong> Wirt gebracht hatte, mundete<br />
hervorragend und war voll und süß. Sicher nicht sein<br />
schlechtester Tropfen.<br />
Während des Essens beobachtete ich das bunte Treiben in<br />
<strong>der</strong> Schankwirtschaft. An den Tischen <strong>der</strong> <strong>Trail</strong>männer<br />
wurde gesoffen und gescherzt, angebandelt und es wurde<br />
mit wilden Geschichten geprahlt. Von einem <strong>der</strong> Tische<br />
etwas weiter links erhob sich ein grobschlächtiger Kerl,<br />
dessen schlechtsitzende Kleidung verriet, dass er kein<br />
Gh<strong>um</strong>paführer war. Er schien zwar zu einem <strong>der</strong> <strong>Trail</strong>s zu<br />
gehören, doch war er entwe<strong>der</strong> ein absoluter Neuling,<br />
o<strong>der</strong> er gab lediglich vor, ein <strong>Trail</strong>mann zu sein. Der<br />
Bursche war wohl schon etwas angetrunken, er wankte<br />
leicht, aber das machte ihn nicht eben ungefährlicher.<br />
Dass er keine guten Absichten hatte, zeigten seine<br />
verkniffenen Augen. Er kam herüber beugte sich vor und<br />
ließ seine gewaltigen Pranken auf die Tischplatte<br />
nie<strong>der</strong>sausen, <strong>um</strong> sich abzustützen.<br />
Er musterte mich mit schlecht verborgener Feindseligkeit.<br />
Ich ließ mich nicht beeindrucken und aß ruhig weiter. Der<br />
Hüne musterte Alissia, die die Augen nie<strong>der</strong>schlug und zu<br />
Boden sah. Auch ihr war die Aggressivität des Mannes<br />
nicht entgangen. Mit giftigem Blick stierte er mich an.<br />
Seine Stimme donnerte mich an wie ein Blitzsturm.<br />
„Aye, Dom.“ Mir gefiel nicht, wie verächtlich er mich<br />
ansprach. „Ihr müsst ja ein feiner Herr sein. Kommt als<br />
Letzter und erhaltet die beste Houri des Hauses.“ Ich sah<br />
kurz zu ihm auf und aß dann weiter. „Vielleicht möchte<br />
das Houri-Mäuschen ja lieber mit einem richtigen Mann<br />
ihren Spaß haben?!?“ Er sah wie<strong>der</strong> Alissia an, die auf<br />
ihrer Bank etwas zurückrutschte.<br />
„Nun,“ entgegnete ich, „<strong>der</strong> Wirt scheint mir ein kluger<br />
Mann, dass er sein bestes Pferd im Stall nicht von einem<br />
Onker reiten lässt.“<br />
Das war schon zuviel für ihn. Wütend schlug er mit<br />
beiden Handflächen auf den Tisch, so dass Schüsseln und<br />
Teller tanzten. Im Lokal verst<strong>um</strong>mten schlagartig alle<br />
Geräusche. Der Wirt griff unter den Tresen und zog eine<br />
eisenbeschlagene Keule hervor.<br />
„Was meint Ihr damit…“ setzte <strong>der</strong> besoffene Onker an.<br />
Weiter kam er nicht, denn im selben Moment flogen<br />
meine Hände an meinen Gürtel zu den Dolchen, die in<br />
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