Trail - der Kampf um Gonda-Lah
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wir er hinter mir das Schwert leicht anhob, seine<br />
Muskelspannung ließ auf einen schweren Hieb schließen.<br />
Dann ging alles sehr schnell. Er schlug schräg von rechts<br />
oben zu. Ohne Gegenwehr hätte er meinen Körper<br />
wahrscheinlich mit einem Hieb zerteilt. Meine Hände<br />
flogen zielsicher zu den Schwertgriffen, zogen sie und<br />
rissen die Waffen hoch. Ich parierte seinen Hieb mit<br />
einem Schwertkreuz und lenkte durch eine seitliche<br />
Ausfallbewegung die Kraft seines Schwerthiebes ab. Er<br />
geriet etwas ins Schleu<strong>der</strong>n, ich schritt zur Seite und ließ<br />
seine Klinge aus meinem Schwertkreuz auf den Boden<br />
abgleiten. Das metallische Klirren heizte die Menge an.<br />
„Hung! Hung! Hung!“<br />
Der General fing sich schnell und versuchte, von unten<br />
nachzusetzen, indem er das Schwert in meine Richtung<br />
hochriss. Ich lenkte es mit einem Schwert ab, drehte mich<br />
blitzschnell <strong>um</strong> meine eigene Achse und verpasste ihm<br />
einen Schnitt am linken Oberarm, <strong>der</strong> seinen<br />
Le<strong>der</strong>wamps durchtrennte. Blut quoll aus dem Schnitt<br />
hervor. Mein Gegner beachtete dies nicht, und stürmte<br />
nun schwertschwingend unter Kriegsgebrüll auf mich ein.<br />
Er führte harte, kurze Schläge auf mich aus, die ich<br />
wechselseitig parierte. In seinen Schlägen lag große Kraft,<br />
und ich hoffte, dass <strong>der</strong> segurianische Fe<strong>der</strong>stahl meiner<br />
Waffen diesem Ansturm standhalten konnte. Wir gingen<br />
nun in den Nahkampf über, in schneller Folge klirrten<br />
unsere Waffen aneinan<strong>der</strong>, ich bemühte mich stets, seine<br />
Angriffsenergie in Richtung Boden abzulenken. So<br />
kämpfte ich etwa eine Glase lang in <strong>der</strong> Defensive, bis ich<br />
bemerkte, dass die Schläge und Stöße des Generals leicht<br />
unkoordinierter wurden. Sein Energiebedarf für diesen<br />
<strong>Kampf</strong> musste gewaltig sein, er würde das nicht mehr<br />
allzu lange so durchhalten können. Ich würde ihn noch<br />
einigen Momente durch kontrolliertes Zurückweichen in<br />
dem Glauben lassen, er beherrsche das Gefecht. Dann,<br />
z<strong>um</strong> rechten Zeitpunkt, wollte ich zuschlagen. Die Menge<br />
genoss den <strong>Kampf</strong>.<br />
„Hung! Hung! Hung!“<br />
Der General trieb mich mit seinen ausladenden Hieben<br />
förmlich über den Platz. Der Warlord grinste. Aber er<br />
grinste nicht gehässig. Er war ein erfahrener Krieger, und<br />
er hatte meine Taktik erkannt. 'Wenn Du einen Onker<br />
fangen willst, lass ihn laufen' hatte mein Ausbil<strong>der</strong> mir<br />
gesagt. Und ich ließ ihn laufen, bis er vor Wut schä<strong>um</strong>te<br />
und schnaubte. Ich erweckte den Anschein, vor dem<br />
General zu flüchten. Ich duckte mich unter seinen<br />
Querhieben, ließ mich von seinen Schlägen zurücktreiben,<br />
strauchelte vermeintlich. Er missdeutete diese Signale<br />
erwartungsgemäß und sonnte sich im Beifall seiner Leute.<br />
Er hob die Arme und ließ sich feiern. Doch <strong>der</strong> Moment<br />
seines Tri<strong>um</strong>phes sollte seinen Untergang besiegeln.<br />
Ich richtete mich langsam auf und ließ die Schwerter<br />
fallen. Der General wandte sich <strong>um</strong> und sah mich fragend<br />
an. Dann hob ich die Rechte, fasste hinter mich und zog<br />
betont langsam mein Langschwert, Kilm´tal aus <strong>der</strong><br />
Halterung auf meinem Rücken. Ich ließ es langsam in <strong>der</strong><br />
rechten Hand rotieren. Den linken Arm streckte ich aus<br />
und winkte ihn mit <strong>der</strong> Hand heran. Sein Blick wurde<br />
ernst und zornig. Sein Verstand wurde ausgeschaltet.<br />
Mein Angriffsmuster stand fest. Ich würde das Rashith-<br />
Ha-Gilgalim einsetzen, den Beginn <strong>der</strong> wirbelnden<br />
Bewegung. Diese Taktik verlange, sie bis z<strong>um</strong> Ende<br />
durchzuführen, ungeachtet <strong>der</strong> gegnerischen<br />
Bewegungen. Dabei wurde das Schwert mit großer<br />
Geschwindigkeit in einer liegenden Acht bewegt und auf<br />
den Gegner eingedroschen.<br />
„Hung! Hung! Hung!“<br />
Im nächsten Moment startete ich meinen Angriff. Ich<br />
schwang das Schwert, stürmte los und hieb auf meinen<br />
Gegner ein. Ich hatte das Ziel des Sieges fest vor Augen,<br />
und die Gegenwehr des Generals brach in sich zusammen.<br />
Hieb <strong>um</strong> Hieb traf ihn, er blutete schnell aus zahlreichen<br />
Wunden. Ein beson<strong>der</strong>s starker Hieb von mir kam im<br />
richtigen Winkel, und sein mächtiges Schwert<br />
zersplitterte. Explosiv entlud sich die Angriffsenergie, und<br />
er flog rückwärts, strauchelte und fiel auf den Rücken, in<br />
<strong>der</strong> Hand den kümmerlichen Rest seines Schwertes. Wie<br />
<strong>der</strong> Wind war ich über ihm, trat das halbe Schwert aus<br />
seiner Hand und richtete die Spitze meines Schwertes auf<br />
seine Kehle. Die Trommeln verst<strong>um</strong>mten. Auch die<br />
Anfeuerungsrufe <strong>der</strong> Krieger verebbten. Ich sah Xul an.<br />
„War<strong>um</strong> zögerst Du? Töte ihn. Vollende es.“<br />
Ich schüttelte den Kopf.<br />
„Nein, My Lord. Es wäre falsch, einen Eurer besten<br />
Krieger zu töten. Er hat tapfer gekämpft, und ein solcher<br />
Krieger ist in <strong>der</strong> Schlacht besser aufgehoben, als auf<br />
einem Scheiterhaufen.“<br />
„So soll es sein. Ich erkläre Dich z<strong>um</strong> Sieger, Segurianer.<br />
Der <strong>Kampf</strong> ist beendet.“<br />
Ich nahm das Schwert zurück und fügte es wie<strong>der</strong> in seine<br />
Halterung ein. Dann hob ich meine beiden an<strong>der</strong>en<br />
Schwerter auf und arrettierte sie ebenfalls. Der General<br />
erhob sich und baute sich vor mir auf. Dann sank er<br />
nie<strong>der</strong>, beugte ein Knie und sprach:<br />
„Ich stehe in Eurer Schuld, Segurianer. Mein Leben für<br />
Euch.“<br />
Ich nickte und grüßte ihn militärisch. Dann trat ich an<br />
den noch brennenden Scheiterhaufen heran, zog das<br />
Amulett des Khan aus meiner Gürteltasche und legte es<br />
an. Ich drehte mich langsam <strong>um</strong> und blickte in die Reihen<br />
<strong>der</strong> mandrakischen Krieger. Diese fielen wie<strong>der</strong> in ihren<br />
Chor ein, und die Trommeln dröhnten laut.<br />
„Hung! Hung! Hung!“<br />
Meine Armee war bereit z<strong>um</strong> <strong>Kampf</strong>, <strong>der</strong> neue Mah´di<br />
Khan würde sie in eine glorreiche Schlacht führen.<br />
Kapitel 8: Die F´Dayk´n<br />
Am nächsten Morgen rief uns <strong>der</strong> Warlord zur Audienz.<br />
Ich hatte dar<strong>um</strong> gebeten, <strong>um</strong> die erfor<strong>der</strong>lichen Schritte<br />
für den bevorstehenden <strong>Kampf</strong> zu regeln. Nachdem<br />
Chahani und ich in unserem Gemach im Obergeschoß ein<br />
ausgezeichnetes Frühmal genossen und uns für den Tag<br />
vorbereitet hatten, folgten wir <strong>der</strong> Wache in die<br />
Audienzhalle, die im westlichen Flügel des Gebäudes an<br />
den Thronsaal grenzte. Auf dem Weg dorthin bewun<strong>der</strong>te<br />
ich die schlichte, aber dennoch ehrfurchteinflössende<br />
Architektur dieses Kriegervolkes. Die Gänge, die uns zur<br />
Audienzhalle führten, waren aus grauem Sandstein<br />
gemeißelt, sie waren mit Reliefs von teilweise<br />
anson<strong>der</strong>lichen, tentakelbewehrten Kreaturen verziert.<br />
Wir bogen nach links, und <strong>der</strong> Gang öffnete sich zu einem<br />
mächtigen Portal hin, das wir eilig durchschritten, <strong>um</strong> in<br />
die große Halle zu gelangen. Xul Eisenbeisser und sein<br />
innerster Stab waren dort <strong>um</strong> einen Kartentisch<br />
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