Teil 4 (1,0 MB) - Verpackungs-Rundschau
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Greifer mit umfangreicher<br />
Sensorik<br />
Im ersten Schritt muss eine Depalettierung<br />
vorgenommen werden. Diese<br />
geht von einem definierten Lagenbild<br />
auf der jeweiligen Produktpalette<br />
aus, das in den Produkt-Stammdaten<br />
abgespeichert wurde und ständig gepflegt<br />
wird. Auf der Basis dieses<br />
Packbildes und der bekannten Stückzahl<br />
auf der Palette wird die Abnahmepositionen<br />
errechnet und das<br />
Produkt gezielt angefahren.<br />
Da Ladung wie Palette nie ganz exakt<br />
positioniert sind, ist der Greifer mit<br />
umfangreicher Sensorik ausgestattet,<br />
um über Suchfahrten Koordinatenkorrekturen<br />
vorzunehmen bzw.<br />
über weitergehende Abfragen den<br />
Prozess abzusichern.<br />
Während für die Depalettierung der<br />
Mehrwegprodukte ein mechanisch<br />
klemmender Greifer eingesetzt wird,<br />
findet für die Einwegprodukte ein<br />
Kombinationsgreifer Einsatz, der die<br />
Produkte zunächst saugend anhebt,<br />
um sie dann vertikal zu klammern<br />
und abstreifend positionsgenau auf<br />
der Zielpalette abzusetzen. Wichtig<br />
ist, dass die Produkte einwandfrei auf<br />
der Zielpalette abgesetzt werden, da<br />
nur so ein stabiler Aufbau möglich ist.<br />
In einer Nebenfunktion entsorgt der<br />
Greifer die bei der Depalettierung<br />
anfallenden Leerpaletten. Diejenigen,<br />
die im System keine Verwendung<br />
als Zielpalette finden, werden<br />
ausgeschleust und in einem Sammler<br />
außerhalb der Anlage gestapelt.<br />
Produktmix<br />
Bevor eine Mischpalette aus Artikeln<br />
mit unterschiedlichen Abmessungen<br />
gebildet werden kann, muss ein optimales<br />
Palettenlagenbild errechnet<br />
werden. ro-ber hat zusammen mit<br />
Multiscience (Hoya) die Software<br />
„RO-Mix“ entwickelt, die die Lagenbildung<br />
optimieren soll.<br />
Besonderes Augenmerk muss dabei<br />
nach Angaben des Unternehmens auf<br />
Einwegprodukte gerichtet werden,<br />
damit ein stabiles Stapelbild erzeugt<br />
wird. Behälter, die zusätzlich manuell<br />
zukommissioniert werden, müssen<br />
bei der Lagenbildberechnung ebenfalls<br />
berücksichtigt werden. Das übernimmt<br />
der „große Bruder“ von RO-<br />
Mix, Multi-Mix im Zusammenhang<br />
Blick auf den Mehrwegbereich<br />
der Anlage.<br />
mit der Tourenplanung und der Zusammenstellung<br />
der Lkw-Ladungen.<br />
Das Kommissioniersystem arbeitet<br />
eingebettet in eine Datenwelt, die<br />
alle Auftrags- und Kundendaten erfasst<br />
und verwaltet. Ausgehend von<br />
den zur Lieferung anstehenden Aufträgen<br />
werden zunächst die Touren<br />
zusammengestellt und in einer ersten<br />
Berechnung die Zahl der erforderlichen<br />
Ladeeinheiten und Lkws<br />
ermittelt. Im nächsten Schritt fällt<br />
die Entscheidung, welche Auftragsbestandteile<br />
nicht durch das Kommissioniersystem<br />
zusammengestellt<br />
werden, weil es sich entweder um<br />
sortenreine Palettenladungen handelt<br />
oder um Sendungen, die vorwiegend<br />
aus nicht automatisch handelbaren<br />
Produkten bestehen. Für die<br />
restlichen Palettenladungen wird ein<br />
„Palettenticket“ – also ein Kommissionierauftrag<br />
– erteilt, der die Palettenzusammensetzung<br />
enthält. ➔<br />
Grafiken: IWK<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/2000 51