Teil 4 (1,0 MB) - Verpackungs-Rundschau

BDVI-Mitteilungen
„Fang den Hut!“
BDVI zu Gast bei der Ravensburger Spieleverlag GmbH
Was wären sie ohne
die Faltschachtel:
Spieleklassiker von
Ravensburger.
Fotos: Ravensburger
Wer hat nicht in seinem Leben
schon Stunden damit verbracht,
im Kreise der Familie oder mit
Freunden klassische Spiele wie
„Mensch ärgere Dich nicht“, „Halma“
oder „Fang den Hut“ zu spielen? Nur
wenige werden sich dabei Gedanken
darüber gemacht haben, wie so ein
Spiel entsteht und inwieweit Bereiche
der Verpackungstechnologie in
dieser „Entstehungsgeschichte“ eine
Rolle spielen.
Die Ravensburger Spieleverlag GmbH
ist eine Tochter der Holding Ravensburger
AG, die etwa 2000 Mitarbeiter
beschäftigt. Weitere Tochtergesellschaften
sind der Ravensburger
Buchverlag Otto Maier GmbH, die Ravensburger
Spieleland AG, die Freizeit-
und Promotion-Service GmbH
und auch die Ravensburger Interactive
Media GmbH.
„Von der Spiel-Idee bis zur fertigen
Spiele-Packung“ lautete das Motto
der Besichtigung, zu der sich BDVI-
Mitglieder und Gäste in Ravensburg
trafen. Ein Teil der Spiel-Ideen
stammt aus der Bevölkerung: „Erfinder“
schicken ihre Ideen an den Verlag,
der anschließend prüft, ob sich
die Idee realisieren und vermarkten
lässt.
Die Besuchergruppe zeigte sich angesichts
der Tatsache überrascht,
dass die Ravensburger Spieleverlag
GmbH als größte Tochter der Ravensburger
AG mit einem Umsatz von
rund 475 Mio. DM (1999) keine Lagerhaltung
im Sinne einer Bevorratung
betreibt, sondern nur die Mengen
an Spielen aus ihrem Fertigungsprogramm
herstellt, die vom Fachhandel
innerhalb eines bestimmten
Zeitintervalls bestellt werden. Das
bedeutet für die Druckerei, dass die
Auflagen nicht sehr groß sind und daher
ein häufiger Druckwechsel vorgenommen
werden muss. Die vollabgekapselte
Druckmaschine der Firma
MAN Roland ermöglicht dies in wenigen
Minuten, inklusive Druckfarben
und Klischees.
Just-in-time-Produktion
Das Film-Archiv ist in einem brandgeschützten
Raum untergebracht. In
feuersicheren Schränken lagern
mehrere tausend Filme für die später
daraus zu fertigenden Druckklischees.
Im Laufe dieses Jahres soll
von diesem CTF-System (Computer
to Film) auf ein CTP-System (Computer
to Plate) umgestellt werden, so
das Unternehmen.
In der Vorfertigung werden die eigentlichen
Spiele mitsamt den Verpackungen
hergestellt und beklebt.
Über Konfektionierungsbänder gelangen
alle Einzelteile, die zu einem
Spiel gehören, zur Endmontage, wo
sie manuell in die jeweilige Schachtel
gelegt werden.
Nach dem vollautomatischen Aufsetzen
des Deckels wird das fertige
Spiel in Folie eingeschrumpft und
wiederum automatisch auf einer Palette
abgestapelt. Die fertige Palette
wird in Stretchfolie geschrumpft und
gleitet anschließend über endlose
Rollenbänder und automatische Aufzüge
bis in das Hochregallager, von
dem aus die Distributionszentren versorgt
werden, die wiederum die
Fachgeschäfte beliefern.
Frank Landwehr ■
BDVI/DVI-Termine
Anmeldungen an die jeweils
angegebene Adresse oder
an Fax 030 – 46 307 400;
info@verpackung.org
Gäste und Nichtmitglieder sind
herzlich willkommen.
Regionalgruppe Berlin:
Storck Schokoladenwerke,
Berlin
Thema: Verpackung von Süßwaren
Treffpunkt bei Anmeldung – Mitglieder
der RG Berlin werden direkt
von Herrn Müller eingeladen
Termin: 16.06.00
Mitgliederversammlung des Deutschen
Verpackungsinstituts e.V.
Hotel Kempinski Gravenbruch bei
Frankfurt
Termin: 19.06.00, 12.30 Uhr
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Verpackungs-Rundschau 6/2000