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Aufbau eines Teststandes zur Integration von Silizium ...

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12 Kapitel 2. <strong>Silizium</strong>-Streifendetektoren<br />

Gesamtspannung U = U 0 + U B abhängig. Da im Normalfall U B ≫ U 0 gilt, kann<br />

die für die vollständige Verarmung der n-Schicht <strong>eines</strong> Detektors mit der Dicke d<br />

notwendige Spannung durch Umstellen <strong>von</strong> Gleichung (2.7) nach<br />

U B = e · N D<br />

2 · ε · d2 (2.8)<br />

berechnet werden.<br />

Durch die vollständige Verarmung der Diode wird die Anzahl der ohne Teilchendurchgang<br />

vorhandenen Elektron–Loch-Paare zwar reduziert, sinkt aber nicht<br />

auf Null. Dadurch fließt stets ein sog. Leckstrom. Schließt man einen Halbleiterdetektor<br />

an eine Ausleseelektronik an, so kann der Leckstrom durchgehend gemessen<br />

werden. Der Leckstrom und an verschiedenen Stellen in der Ausleseelektronik<br />

entstehende elektrische Pulse führen zu einem permanenten Rauschen, also messbaren<br />

elektrischen Signalen, die ohne einen Teilchendurchgang vorhanden sind.<br />

Die Ruhelage des Signals ist also nicht Null.<br />

2.2.2 Strahlenschäden<br />

Hochenergetische Teilchen können <strong>Silizium</strong>atome aus dem Kristallgitter herausschlagen<br />

und dadurch Gitterfehler verursachen. Diese führen häufig zu zusätzlichen<br />

Energieniveaus in der verbotenen Zone. Während die bei einem Teilchendurchgang<br />

erzeugten Ladungsträger aus Valenz- und Leitungsband eingesammelt<br />

werden und zu dem gemessenen Signal beitragen, können diese zusätzlichen Energieniveaus<br />

Ladungsträger für einen Zeitraum festhalten, der zu lang ist, als dass<br />

diese noch dem richtigen Teilchen zugeordnet werden könnten. Solche Gitterfehler<br />

verschlechtern die Effizienz des Detektors. Zum Teil können diese Fehlstellen<br />

<strong>von</strong> selbst wieder ausheilen, man spricht <strong>von</strong> Annealing. Andererseits können sich<br />

diese Gitterfehler auch ausweiten und Cluster bilden. Diesen Effekt bezeichnet<br />

man als Reverse-Annealing. Beide Effekte sind stark temperaturabhängig und<br />

können durch niedrige Temperaturen unterdrückt werden. Zur Erhöhung seiner<br />

Lebensdauer wird der CMS-Tracker deshalb bei einer Temperatur <strong>von</strong> −10 ◦ C betrieben.<br />

Da der Effekt des Annealings auf einer Zeitskala <strong>von</strong> Minuten stattfindet,<br />

während der für Reverse-Annealing benötigte Zeitraum Monate beträgt, können<br />

während der notwendigen Reparaturarbeiten am Tracker die Fehlstellen wieder<br />

ausheilen, wogegen das Reverse-Annealing großteils verhindert wird.<br />

Die durch Strahlung entstehenden Schäden im <strong>Silizium</strong> führen häufiger zu<br />

der Bildung <strong>von</strong> Akzeptor- als zu der <strong>von</strong> Donatorniveaus. Dadurch kommt es in<br />

n-dotiertem <strong>Silizium</strong> nach einem längeren Bestrahlungszeitraum zu einer Typinversion,<br />

nach der das <strong>Silizium</strong> effektiv p-dotiert ist.<br />

2.2.3 <strong>Aufbau</strong> <strong>eines</strong> <strong>Silizium</strong>-Streifendetektors<br />

Ein <strong>Silizium</strong>-Streifendetektor besteht, wie in Abb. 2.5 zu sehen, aus einer dünnen<br />

n + -dotierten Schicht, einem breiten n-dotierten Bereich, der für die Detektion

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