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kommunalpolitischer Rundbrief - Kommunalpolitisches Forum ...

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stattgefunden haben. In allen kreisfreien Städten wurden die CDU-Oberbürgermeister aus<br />

einem Bündnis von Linkspartei.PDS und SPD abgewählt. In nur noch einer Großen kreisangehörigen<br />

Stadt, nämlich der Universitätsstadt Ilmenau, regiert ein Stadtoberhaupt, das der<br />

CDU angehört. (Manche behaupten, dies lag am Gegenkandidaten der Linkspartei.PDS.)<br />

Zwischenzeitlich hatte sich die politische Färbung des Landes also maßgeblich verändert.<br />

Doch die CDU ist in ihrer Landtagsablehnungsargumentation nicht ohne Possenhaftigkeit<br />

geblieben, verwies man doch auf die 2002 geänderten Bestimmungen für Volksbegehren und<br />

Volksentscheide. Nach Auffassung der Christdemokraten müssten sich diese bürgerfreundlichen<br />

Erleichterungen der abgesenkten Hürden auf Landesebene erst noch beweisen. „Ein<br />

Mindestmaß an Laufzeit sollte Gesetzen auch vorbehalten bleiben dürfen“, war die Meinung<br />

der Fraktionsvorsitzenden Lieberknecht. Problematisch wird es allerdings immer dann, wenn<br />

die Mehrheitspartei dank ihrer Absolutheit des Regierens eine Niederlage vor Gerichten einstecken<br />

muss, wenn in immer kürzeren Abständen deren Gesetze und Verordnungen wieder<br />

kassiert werden und von richterlicher Stelle die Unfähigkeit des Regierens attestiert wird.<br />

Roland Hahnemann verwies in seiner Rede zum von ihm mit erarbeiteten Gesetzentwurf darauf,<br />

dass Thüringen hinsichtlich der Bürgerbeteiligung auf kommunaler Ebene einsames<br />

Schlusslicht in Deutschland ist und im Nachbarland Bayern mehr einhundert mal mehr Bürgerbegehren<br />

durchgeführt werden. Dabei sind die für Thüringen traumhaft niedrigen Zulassungshürden<br />

in Bayern nicht immer so niedrig gewesen. Erst vor zwölf Jahren hat Bayern die<br />

Hürden auf das gegenwärtige Niveau gesenkt. Einer der größten damaligen Kritiker dieser<br />

Initiative, der heutige (Noch-)Innenminister Beckstein, referiert inzwischen deutschlandweit<br />

über die positiven Erfahrungen der bayerischen Regelungen. Nur im Thüringer Landtag blieb<br />

es dem Bayerischen Innenminister verwehrt, seine Unionskollegen zu überzeugen, dem gemeinsamen<br />

Gesetzentwurf von Linkspartei.PDS und SPD die Zustimmung nicht zu verweigern.<br />

Die CDU hatte nämlich im Innenausschuss eine mündliche Fachanhörung, zu der Herr<br />

Beckstein eingeladen werden sollte, verhindert. Nur durch ein in Auftrag gegebenes Gutachten<br />

der Landtagsverwaltung konnten die beiden Oppositionsparteien durchsetzen, dass es zumindest<br />

eine schriftliche Anhörung geben konnte. Herr Beckstein durfte seinen Sachverstand<br />

allerdings wieder nicht einbringen.<br />

Letztlich konnte sich die CDU-Landtagsfraktion mit ihrer „geistlosen Abwehrschlacht“, wie<br />

es Roland Hahnemann formulierte, durchsetzen. Der Gesetzentwurf wurde im Dezember endgültig<br />

beerdigt. Die Thüringer Bevölkerung muss also noch etwas warten, bis sie ihren Forderungen<br />

auf kommunaler Ebene, besser als derzeit möglich, Ausdruck verleihen kann. Aber<br />

das sollte die CDU nicht stören, denn ihr Innenminister, der aus Hessen stammt, hält die Ostdeutschen<br />

ohnehin noch nicht für demokratiefähig.<br />

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