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Nr.17 Frühjahr'89 - SRC Bonn

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für<br />

—<br />

Michael<br />

Los<br />

—<br />

Robert<br />

Aber wie schön war es, als wir die Zeiten der beiden GRC-Boote hörten: 4:09 bzw.<br />

4:10. So hatte der <strong>SRC</strong> sich in einem Rennen gleich zweimal für die AG-Regatta am<br />

GRC gerächt. Das haben wir vielleicht doch Gugugaga zu verdanken.<br />

Ein großer Dank gilt auch unserer Betreuerin Bettina Janssen, die das Publikum bei<br />

den abendlichen Proben für die Siegerehrung bestens simulierte.<br />

„DIE“ 24 STUNDEN VON HÜRTH 1988<br />

Mäcking —<br />

Nach dem Muster vom letzten Jahr meldeten wir uns gemeinsam mit GRC und SRV als<br />

die „Gemeinschaft der <strong>Bonn</strong>er Schüler-Ruder-Clubs“ für die 24-Stunden-Regatta an.<br />

Bei diesem Rennen wird während 24 Stunden nach dem Staffelprinzip gerudert: jedes<br />

Boot fährt ein bis zwei Runden und wird beim Passieren der Start- und Ziellinie von einem<br />

anderem Boot, dem mit der „frischen“ Mannschaft, abgelöst.<br />

Um 14 Uhr erfolgte der Start.<br />

Dieser verlief „vermutlich“ ohne weitere Probleme; „vermutlich“ deshalb, weil kein<br />

<strong>SRC</strong>‘er beim Start anwesend war. Dies lag einerseits an der Abwesenheit der damaligen<br />

Klasse lOB (Segeln/Holland) und andererseits am Nicht-Vorhandensein der damaligen<br />

Jahrgangsstufe 12, die sich auf Studienfahrt befand. Darüberhinaus gab es auch<br />

Transportprobleme.<br />

Als ich schließlich gegen 18 Uhr ankam, war das Rennen schon flott im Gange und wir<br />

lagen in der Runden-, Punkte- und der Gesamtwertung sehr weit vorne. Als Boote hatten<br />

wir „Ostpreußen II“ und „Germania“ vom GRC dabei.<br />

Nach stundenlangem Warten kam auch die Mannschaft dran, bei der ich zum ersten<br />

Mal mitrudern konnte.<br />

Nachdem man erst einmal die Mannschaft zusammengerufen hatte, konten wir able<br />

gen. Mit einem dumpfen Gefühl im Magen — mich war es die erste Regatta — ru<br />

derte ich zum Warteplatz, ca. 10 Meter vor der Startlinie. Mit angespannten Blicken<br />

versuchten wir, unser Boot unter den ständig neu ankommenden Booten zu erkennen.<br />

Vom Land her dröhnte Musik aus den Ufer-Lautsprechern.<br />

Als dann schließlich (nach langem Warten) ein Boot als das unserige entziffert wurde<br />

und der Befehl an uns kam, bis zur Startlinie vorzurücken, wuchs die Spannung in mir<br />

bis ins Unermeßliche.<br />

Wenig später, beim Eintreffen der erschöpften Mannschaft unseres anderen Bootes,<br />

kam das Kommando: „Boot Nummer 14 . . . — Sind Sie bereit ? —<br />

!“<br />

Die ersten 500 Meter bis zur Wendeboje waren hart, wir überholten zwei andere Boote.<br />

Nach der scharfen Wende hatten wir dann eine Zwei-Kilometer-Gerade vor uns ...<br />

In der Hoffnung, daß diese bald zurückgelegt wäre, ruderte ich so stark ich nur konnte<br />

Endlich war sie da, die zweite Wendeboje; die Wende war eine richtige Erleichterung<br />

nach dieser langen Strecke.<br />

28<br />

Nun lagen die letzten 1 .500 Meter vor uns. Diese waren am schlimmsten, weil man vor<br />

Erschöpfung am liebsten hätte aufhören wollen. Arme und Beine waren schon ganz<br />

schwach. In diesem Moment halfen besonders die Schreie des Steuermanns, der einem<br />

manchmal die letzten Gemeinheiten an den Kopf warf, um das letzte aus uns herauszu<br />

holen ...<br />

So ruderte ich weiter, unter kräftigem Zusammenbeißen der Zähne. Bei dieser Anstrengung<br />

sagte ich mir auch, daß ich nie mehr an einem Rennen teilnehmen würde.<br />

Kurz vor dem Ziel waren alle Kräfte weg, aber der Aufruf auf „Zehn Dicke“ mußte be<br />

folgt werden. Ich weiß nicht, wie ich den Rest schaftte, aber ich glaube, daß ich noch<br />

nie so nah an den Grenzen meiner Kräfte war. Plötzlich war alles vorbei, wir hatten das<br />

Ziel erreicht und konnten endlich aufhören zu rudern. Meine Arme und Beine zitterten<br />

schon und man konnte einige Momente überhaupt nichts mehr tun, noch nicht einmal<br />

sprechen.<br />

Im weiteren Verlauf des Rennens verbesserten wir mehr und mehr unsere Position, was<br />

eher an den anderen Vereinen unserer Renngemeinschaft lag, als uns 5 <strong>SRC</strong>‘ern. Wir<br />

gewannen sogar mehrere Schnelle Runden und lagen ständig nur wenige Runden hinter<br />

der BRG.<br />

Am Sonntagmorgen mußten wir noch ein paar Strafpunkte einstecken, weil wir beim<br />

Wenden, das wir besonders gut beherrschten, einem anderem Boot den Weg abge<br />

schnitten hatten und dessen Mannschaft sich wegen unfairen Verhaltens beschwert hatte.<br />

Ein zusätzliches Problem war noch, daß bei fast jedem Mannschaftswechsel noch<br />

einer fehlte, weil er zum Beispiel verschlafen hatte.<br />

Am Ende waren wir dritter in der Punkte-, zweiter in der Runden-und (man kann es<br />

kaum glauben !) erster in der Gesamtwertung geworden<br />

Dieses Rennen war also ein totaler Erfolg für uns, und ich möchte allen, und vor allem<br />

den ANFÄNGERN und ANFÄNGERINNEN empfehlen, bei dieser Regatta teilzuneh<br />

men, weil es für sie oft die erste Möglichkeit ist, eine Regatta aktiv mitzuerleben.<br />

DIE <strong>SRC</strong>-ADVENTURE-TROPHY ‘88<br />

Langer —<br />

Die Helden, die später zum siegreichen Team gehörten (Stefan Bonkowski, Christian<br />

Bonkowski, Bettina Janssen, Raphael Thimm und Rainer Weber) trafen sich schon um<br />

‚ 6:45 Uhr am Bootshaus, um das Abenteuer, das auch unter dem Namen „Blaues Band“<br />

bekannt ist, anzugehen. Die Umstände waren ziemlich widrig: Die Temperatur lag nur<br />

um wenige Grade über null, das Team konnte nicht in einem <strong>SRC</strong>-Boot antreten, was<br />

doch ein arges Handicap für die an das eigene Material gewohnten Athleten darstellte.<br />

‚<br />

Außerdem verspätete sich auch noch einer der Akteure, was beim Rest der Mannschaft<br />

zu wilden Beschimpfungen führte und so die Nerven bloßlegte. Hinzu kam, daß der<br />

sonst immer so stimulierend wirkende Kassettenrekorder den Geist aufgegeben hatte.<br />

Man machte sich um 7:30 auf den langen beschwerlichen Weg. Dank der zwar knap<br />

pen, aber schließlich doch ausreichenden Verpflegung (ca. 20 Butterbrote, 4 Tafeln<br />

Schokolade, 6 Packungen Kekse, ca. 1000 Äpfel, Mandarinen, viele Getränke, heiße<br />

Suppe u.v.m.) kämpften sich die Heroen von Pause zu Pause, die beim WSVG, im<br />

Oberwinterer Hafen, in Remagen und während der gesamten Rückfahrt stattfanden.<br />

29

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