13.11.2013 Aufrufe

Download GENOMXPRESS 4/2002

Download GENOMXPRESS 4/2002

Download GENOMXPRESS 4/2002

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

11 Forschung<br />

Zentrum Berlin<br />

(Koordinatoren:<br />

Prof. Dr. Gerd-Rüdiger Burmester,<br />

Prof. Dr. Andreas Radbruch)<br />

«BerlInflame»: Funktionelle<br />

Genomik chronischer<br />

Entzündungskrankheiten<br />

Die rheumatoide Arthritis (RA) ist eine<br />

unheilbare chronisch-entzündliche Erkrankung<br />

mit einer Häufigkeit von 1% der Bevölkerung,<br />

die volkswirtschaftlichen Kosten von ca. 20 Milliarden<br />

Euro pro Jahr allein in Deutschland verursacht.<br />

DNA-und Protein-Chip-Analytik ermöglichen<br />

sehr kurzfristig entscheidende Verbesserungen<br />

in der molekularen Diagnostik,<br />

molekularen Charakterisierung, Prognosebeurteilung<br />

und Therapieüberwachung. Bei Patienten<br />

mit RA bzw. geeigneten Kontroll-Erkrankungen<br />

wird in den betroffenen Geweben die<br />

Genexpression auf mRNA-, Protein- und Immunom-Ebene<br />

analysiert. Mit dem Vorhaben erfolgt<br />

eine anwendungsorientierte Umsetzung<br />

der Chip-Technologie auf Basis der Genexpression,<br />

heraus aus der Grundlagenforschung hin<br />

zum klinisch-diagnostischen Werkzeug, das<br />

allein in Deutschland ein Potential von mehreren<br />

Millionen Untersuchungen pro Jahr besitzt<br />

(Abbildung 3). Ferner entstehen mit diesen Untersuchungen<br />

neue Einblicke in die Pathophysiologie<br />

chronischer Gelenkerkrankungen.<br />

Es wird erwartet, dass daraus neue Aspekte der<br />

Ätiopathogenese abgeleitet und damit auch<br />

neue Strategien für eine gezielte molekular basierte<br />

Therapie entwickelt werden können.<br />

Zentrum Hamburg<br />

(Koordinator:<br />

Prof. Dr. Rolf Horstmann)<br />

Integrierte genomweite<br />

Populations- und<br />

experimentelle Studien zur<br />

Identifizierung von Stoffwechselwegen<br />

mit Bedeutung<br />

für Pathogenese und Medikamentenentwicklung<br />

bei<br />

wichtigen Infektionskrankheiten<br />

des Menschen<br />

Empfänglichkeit und Resistenz des<br />

Menschen gegenüber Lungentuberkulose und<br />

lebensbedrohliche Malaria-Komplikationen<br />

sollen durch Analysen von Kandidatengenen<br />

und genomweite Kopplungs- und später Assoziationsstudien<br />

untersucht werden. Typisierung<br />

der Erregerisolate sollen die Wirtsuntersuchungen<br />

komplementieren und letztlich Analysen<br />

des Wechselspiels zwischen Wirts- und Erregergenomen<br />

ermöglichen. Die beteiligten Arbeitsgruppen<br />

am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin<br />

und am Forschungszentrum Borstel<br />

haben dafür in Kollaboration mit ghanaischen<br />

Wissenschaftlern Untersuchungszentren in<br />

Ghana eingerichtet, die mehrere tausend Patienten,<br />

ihre Angehörigen und geeignete Kontrollpersonen<br />

in die Studien aufnehmen. Im<br />

Tiermodell der Lungentuberkulose und mit Makrophagen<br />

von ausgewählten Fall-Kontroll-<br />

Paaren wird die Reaktion auf eine Mykobakterien-Infektion<br />

bei empfänglichen und resistenten<br />

Individuen verglichen.<br />

Studien zu HIV- und Hepatitis-B-Virus (HBV)-<br />

Infektionen am Heinrich-Pette-Institut haben<br />

zum Ziel, antivirale Medikamente nicht gegen<br />

variable Virusproteine zu richten, sondern gegen<br />

invariable zelluläre Proteine des Menschen,<br />

die für Vermehrung und Pathogenität<br />

der Viren von Bedeutung sind. Die Suche konzentriert<br />

sich bei HIV auf Faktoren des Ubiquitin-Proteasomen-Stoffwechselwegs<br />

und auf zelluläre<br />

Faltungsenzyme, die mit kleinen regulatorischen<br />

Viruspoteinen in Wechselwirkung treten,<br />

bei HBV auf das Wirtsprotein La, das die<br />

Degradation von HBV-RNA im Rahmen natürlicher<br />

antiviraler Resistenz vermittelt, und auf<br />

Reaktionspartner des Transkriptionsregulators<br />

HBx. Unlängst wurde ein bislang unbekannter<br />

Reaktionspartner von La identifiziert.<br />

Zentrum München<br />

(Koordinatoren:<br />

Prof. Dr. Ulrich Koszinowski,<br />

Prof. Dr. Klaus Pfeffer,<br />

Prof. Dr. Hermann Wagner)<br />

Infektionskrankheiten und<br />

Entzündung: eine Genom-weite<br />

Suche nach spezifischen und<br />

allgemeinen regulatorischen<br />

Prozessen<br />

Bei einer Infektion trifft eine kleine Zahl<br />

von Genen (das Pathogen) auf eine große Zahl<br />

von Genen (der Wirt). Die genetische Antwort<br />

des Wirts verläuft in einer standardisierten und<br />

erfolgreichen Art ab, anderenfalls würde das<br />

Individuum der Spezies sterben. Infektionserreger<br />

lösen offensichtlich eine komplexe entzündliche<br />

und immunologische Abwehrleistung<br />

aus. Es sollen die «gemeinsamen» und die «in-<br />

Abb. 2: Untersuchung der Wirt-Pathogen-Interaktionen<br />

auf verschiedenen Komplexitätsebenen<br />

Abb. 3 : Das Projekt «BerlInflame»

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!