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3 Forschung<br />
GABI-LAPP – LARGE-SCALE AUTOMATED<br />
PLANT PROTEOMICS IN GABI<br />
Eine Plattform für Technologie-Entwicklung · Zusammengefasst von Babette Regierer,<br />
Max-Planck-Institut für molekulare Genetik, Berlin<br />
Im Rahmen der Technologieplattform GABI-<br />
LAPP wird für die pflanzliche Genomforschung<br />
Technologie für die Hochdurchsatzanalyse im<br />
Proteomics-Bereich entwickelt. Das LAPP-Projekt<br />
wird am Ende der Förderperiode eine breite<br />
Basis an technologischen Ressourcen für die<br />
wissenschaftliche Arbeit an Pflanzen zur Verfügung<br />
stellen. Die Methoden werden zunächst an<br />
der Modellpflanze Arabidopsis thaliana entwickelt,<br />
die Ergebnisse stellen jedoch die Grundlage<br />
für angewandte Forschung an Nutzpflanzen,<br />
wie z.B. Gerste, dar. Eine zentrale Aufgabe<br />
für alle LAPP-Teilprojekte ist die Entwicklung<br />
von Hochdurchsatztechnologie für unterschiedliche<br />
Arten von Proben und Ansätzen. Diese Entwicklungen<br />
sollen die genomweite Analyse von<br />
DNA, RNA und Proteinen sowie die Aufklärung<br />
von deren Interaktionen ermöglichen. Ausgehend<br />
von Arabidopsis werden unterschiedliche<br />
Arten von Daten in einer Datenbank erfasst, um<br />
durch deren Integration ein großes Potential für<br />
angewandte Forschung sowie für Data-Mining<br />
zur Verfügung zu stellen. Die LAPP-Teilprojekte<br />
sind hauptsächlich am Max-Planck-Institut für<br />
molekulare Genetik in Berlin in der Abteilung<br />
von Prof. Hans Lehrach angesiedelt.<br />
CATMA – Complete Arabidopsis<br />
Transcript MicroArray<br />
(Wilfried Nietfeld, Lajos Nyarsik,<br />
Stefanie Albrecht)<br />
Die meisten eukaryotischen cDNA-Klone,<br />
die für die Herstellung von Arrays verwendet<br />
werden, wurden auf der Basis von Expressed<br />
Sequence Tags (ESTs) identifiziert, die jedoch<br />
meistens nur einen Teil der eigentlichen Proteine<br />
repräsentieren. In den meisten Fällen ist die vollständige<br />
Sequenz noch unbekannt und deshalb<br />
bisher noch nicht einsetzbar, um optimale<br />
genspezifische Hybridisierungsresultate auf<br />
DNA-Arrays zu erhalten. Zudem decken die<br />
bekannten ESTs noch nicht alle bereits identifizierten<br />
Gene der Genome von Modellorganismen<br />
ab. Mit Hilfe der Bioinformatik können<br />
jedoch sog. ‚Gene Specific Tags’ (GSTs) aus den<br />
bereits bekannten Genomen von verschiedenen<br />
Modellorganismen identifiziert werden, die meistens<br />
kurze Oligonukleotide darstellen. Diese<br />
kurzen Oligonukleotide sind zwar für die Microarray-Produktion<br />
verwendbar, erlauben aber<br />
nicht deren Einsatz für weitere Experimente, z.B.<br />
im Proteomics-Bereich. Um diesen Einschränkungen<br />
zu entgehen, wurde eine Kollektion von<br />
qualitativ hochwertigen GSTs angelegt, die ca.<br />
25.000 Arabidopsis-Gene umfassen und für die<br />
Herstellung von Microarrays, aber auch für andere<br />
Ansätze im Bereich der funktionellen Genomforschung<br />
verwendet werden können. Um die<br />
GST-Kollektion so schnell wie möglich zur Verfügung<br />
stellen zu können, wurde das europäische<br />
Kooperationsprojekt CATMA (Complete Arabidopsis<br />
Transcript MicroArray) initiiert. Im Rahmen<br />
dieser Kooperation werden die GSTs, die<br />
eine Länge von 150 bis 500 Basenpaaren haben,<br />
ausgewählt und amplifiziert. Diese werden dann<br />
für die Produktion von Microarrays eingesetzt<br />
und als Ressource für Genexpressionsanalysen<br />
für andere GABI-Projekte zur Verfügung gestellt.<br />
Da bis heute nur eine geringe Anzahl an Arabidopsis-Genen<br />
experimentell in ihrer Funktion<br />
bestimmt worden ist, wurde innerhalb des<br />
CATMA-Konsortiums eine Neu-Annotation der<br />
fünf Chromosomen von Arabidopsis vorgenommen,<br />
welche die Basis für die GST-Auswahl darstellt.<br />
Die Annotation ist automatisiert worden<br />
und basiert auf AGI und der neuentwickelten<br />
Software EuGène (Schieix et al., 2001; beschrieben<br />
von Rouzé und Mitarbeitern bei Pavy<br />
et al., 1999). Die CATMA-Datenbank (www.<br />
catma.org/database/login.html) enthält alle<br />
GST-relevanten Informationen, z.B. Genannota-<br />
Abb 1: Eine komplexe Hybridisierung eines cDNA<br />
Arrays von A. thaliana: Die mRNA von A. thaliana<br />
Blatt- und Blütenproben wurde mit zwei unterschiedlichen<br />
Farbstoffen, Cy3 und Cy5, markiert. Die so<br />
hergestellten Proben wurden aufgereinigt und für<br />
die Hybridisierung auf dem Array eingesetzt.