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Vermischtes 36<br />

DIE HUPE GIBT SIGNAL ODER –<br />

LEHRER AUF DER SCHULBANK<br />

Im GenomXPress berichteten wir regelmäßig<br />

über die Aktivitäten zum Jahr der Lebenswissenschaften<br />

2001. Solche Aktionsjahre sind<br />

wichtig und richtig, um Schwerpunkte in den<br />

Fokus der Öffentlichkeit zu bringen. In diesem<br />

Jahr stehen die Geowissenschaften im Mittelpunkt.<br />

Das Jahr 2003 wird zum «Jahr der Chemie».<br />

Aktionsjahre bieten darüber hinaus auch<br />

die Chance, unterschiedliche Einrichtungen<br />

und Interessensgruppen zusammenzuführen.<br />

Im Jahr der «Lebenswissenschaften» waren es<br />

10 Brandenburger und Berliner Einrichtungen,<br />

welche gemeinsam Veranstaltungen und Aktivitäten<br />

organisierten und durchführten. Die<br />

Aktivitäten dieses Konsortiums der «lebenden<br />

Zelle» waren so erfolgreich, dass es schade<br />

wäre, wenn es mit dem Ende des «Jahres der<br />

Lebenswissenschaften» zerfallen wäre und<br />

man auf Nachhaltigkeit verzichtet hätte.<br />

Die «lebende Zelle»<br />

als HUPE<br />

Eine noch schlummernde Idee der «lebenden<br />

Zelle» war es, eine mehrtägige und einmal<br />

jährlich stattfindende Fortbildung für Biologielehrer<br />

zum Thema HUPE zu organisieren.<br />

Die HUPE fasst die medizinische (Human-),<br />

Umwelt-, Pflanzen- und Ernährungsforschung<br />

zusammen. Die diesjährige Lehrerfortbildung<br />

vom 23. bis 25. Oktober war eine Initiative des<br />

Max Planck Instituts für Molekulare Genetik in<br />

Berlin-Dahlem (www.mpimg-berlin-dahlem.<br />

mpg.de), des Max Planck Instituts für Molekulare<br />

Pflanzenphysiologie in Golm (www.<br />

mpimp-golm.mpg.de), des Deutschen Humangenomprojekts<br />

(www.dhgp.de) und des Deutschen<br />

Pflanzengenomprojekts GABI (www.<br />

gabi.de). Damit waren beste Voraussetzungen<br />

garantiert, um ein vielseitiges und dem ganzheitlichen<br />

Ansatz verpflichtetes Programm über<br />

die Lebenswissenschaften zu füllen. Die Lehrerfortbildung<br />

wurde im Vorfeld der Jahrestagung<br />

des Verbandes der Biologen (VdBiol) in Potsdam<br />

organisiert, was die Ortswahl am Max<br />

Planck Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie<br />

(MPI-MP) in Golm zur greifbaren Nähe<br />

werden ließ. Das MPI-MP besitzt durch seine<br />

Aktivitäten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit<br />

in Zusammenarbeit mit GABI ein «Lehr- und<br />

Versuchslabor». Bisher war dieses leider jedoch<br />

ausschließlich zum «Tag der offenen Türen»<br />

und für interessierte Schulklassen bei Besichtigung<br />

des Instituts bzw. beim Besuch in der<br />

GABI Geschäftsstelle geöffnet. Nun sollten<br />

auch Lehrer darin arbeiten.<br />

Keine Langeweile<br />

auf der Schulbank<br />

Vormittag Schule und Nachmittag Labor<br />

waren das Konzept der HUPE Fortbildung.<br />

Nach den Erfahrungen einer Massenveranstaltung<br />

für Lehrer unter Schirmherrschaft des Landesamtes<br />

für Landwirtschaft, Umwelt und<br />

Raumordnung des Landes Brandenburgs im<br />

vergangenen Jahr wurde für die HUPE Exklusivität<br />

und Praxisnähe gewählt. Lediglich eine<br />

kleine Gruppe von Lehrern (max. 10) sollten intensiv<br />

und parallel in Theorie und Praxis geschult<br />

werden. Bei der Praxis kam es den Veranstaltern<br />

weniger auf den direkten Transfer<br />

von Experimenten in die Schulen an. Es ging<br />

primär um den Abbau von Ängsten gegenüber<br />

der Gentechnik und natürlich um das bessere<br />

Verständnis der Theorie. Darüber hinaus bot<br />

das Labor die Möglichkeit zum intensiven Kontakt<br />

zwischen Lehrern und «lehrenden» Wissenschaftlern.<br />

Programmschwerpunkte der Theorieausbildung<br />

waren:<br />

· Grundlagen der Bakterientransformation;<br />

Agrobakterien als Werkzeuge der Natur<br />

· Allgemeine Methoden der Genomforschung<br />

· Verpackte Genome – Aufbau von Bakterien;<br />

Aufbau von Genomen; bakterielle künstliche<br />

Chromosomen (BACs), künstliche Hefechromosomen<br />

(YACs) und artifizielle Chromosomen<br />

· Genome, Transkriptome, Proteome und<br />

Metabolome – Charakteristiken der heutigen<br />

Biowissenschaften<br />

· «Genomic Sightseeing» – Genomforschung<br />

und das Internet<br />

· Genomforschung als Bindeglied zwischen<br />

Mensch-Ernährung-Pflanze-Umwelt (HUPE).<br />

Beispiel: die Analyse ernährungsbedingter<br />

Krankheiten durch «Nutrigenomics»<br />

· Überblick über die Genomforschung in<br />

Deutschland (DHGP, NGFN, GABI, AFGN<br />

und GenoMik)<br />

· Wohin führt uns die Genomforschung? –<br />

Ausblicke unter besonderer Berücksichtigung<br />

von ethischen Aspekten, Patenten und<br />

der wirtschaftlichen Verwertung der Ergebnisse<br />

der Genomforschung<br />

Die Vorträge zu den einzelnen Themen waren<br />

mit viel Engagement und Liebe zur Sache vorbereitet<br />

und sehr interessant vorgetragen.<br />

Allen Beteiligten ist für diese Arbeit zu danken.<br />

Um die Nachhaltigkeit der Veranstaltung<br />

sicherzustellen und den Lehrern eine Hilfestellung<br />

zur Erstellung von zukünftigen Lehrmitteln<br />

im Unterricht zu geben, wurden die Vorträge<br />

auf CDs gebrannt und den Lehrern übergeben.<br />

«Hands on Science» –<br />

die Wissenschaft<br />

zum Anfassen<br />

Nach einer Sicherheitseinweisung in<br />

das Arbeiten mit gentechnisch veränderten Organismen<br />

und einer Belehrung über das vorschriftsmäßige<br />

Arbeiten im Labor ging es dann<br />

endlich los. Kittel an, Pipette in die Hand und<br />

«Hands on Science» hieß es täglich im Praxisteil<br />

des Fortbildungskurses. Für die meisten<br />

Teilnehmer war es der erste Aufenthalt in einem<br />

Labor der Sicherheitsstufe 1 und das erste Arbeiten<br />

mit gentechnisch modifizierten Organismen<br />

(GMO). Ein Ziel des praktischen Teils der<br />

Fortbildung war es, gebräuchliche Methoden<br />

der molekularen Biologie zu vermitteln und<br />

potentielle Einsatzfelder dieser aufzuzeigen.<br />

Am Beispiel des Nachweises eines Bacillus<br />

turingensis Gens in einer Probe aus gentechnisch<br />

verändertem Maismehl (Bt-Mais) wurde<br />

die Polymerasekettenreaktion für die Lebensmittelüberwachung<br />

erlernt. Der Bt-Mais syn-<br />

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